Raumintervention von
 Anemona Crisan im Ferdinandeum

 

erstellt am
10. 04. 15
11.00 MEZ

Kunst als Brücke zwischen historischer Architektur und Gegenwart
Innsbruck (tlm) - Der Körper und sein Verhältnis zum Raum sind zwei wesentliche Elemente in Anemona Crisans Werk, das raumgreifende Installationen ebenso umfasst wie zeichnerische Arbeiten auf Leinwand und Papier. Für den Historischen Gang des Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum hat die Künstlerin eine Raumintervention kreiert, die eine Brücke zwischen historischer Architektur und der Gegenwart schlägt.

Crisan definiert das Museum als Raum, in dem sich Menschen durch Zeiten und Räume ihrer eigenen Geschichte bewegen. Sie sind im Hier und Jetzt und zugleich in der Vergangenheit, gehen ihrer Geschichte nach und setzen sie dabei in die Zukunft fort. Die Künstlerin hat Figuren und Raumkuben in einer großformatigen Wandzeichnung zu einem Wirbel verwebt. Die Kuben durchdringen dabei die Bildebene und setzen diesen Wirbel in den musealen Raum fort. Crisan setzte die Rauminstallation mit Tusche, Acryl und Holz um. Die Intervention ist das Ergebnis der Gestaltung einer neu errichteten Trennwand im Museum, die einen Teil des Historischen Gangs für Restaurierungsarbeiten nutzbar macht. Dies ist für die Vorbereitung des Umzugs in das neue Sammlungs- und Forschungszentrum notwendig.

„Anemona Crisan bringt mit ihrer eindrucksvollen Raumintervention eine besondere Dynamik in den Historischen Gang. Mit ihrer dreidimensionalen Umsetzung gelingt es der Künstlerin, die neue Wand mit der historischen Architektur zu verschmelzen und eine Brücke ins Heute zu schaffen“, betont PD Dr. Wolfgang Meighörner, Direktor der Tiroler Landesmuseen.

Crisans Idee ging als Gewinner-Projekt aus einem geladenen Wettbewerb zur Gestaltung der neuen Trennwand hervor. Die Jury – bestehend aus Dr. Günther Dankl, Kustos der Kunstgeschichtlichen Sammlungen ab 1900 und Graphischen Sammlungen der Tiroler Landesmuseen, Mag. Silvia Höller, Leiterin der RLB Kunstbrücke Innsbruck, und Dr. Helena Pereña, Hauptkuratorin der Tiroler Landesmuseen – überzeugte das raumübergreifende Konzept, das den Betrachter auf beeindruckende Weise in den Bann zieht.

Zur Künstlerin
Anemona Crisan wurde 1980 in Bukarest geboren und lebt seit 1991 in Österreich. Sie studierte Kunstgeschichte an den Universitäten Innsbruck und Wien (Diplom 2007) und Bildende Kunst und Kunst-/Kulturwissenschaften an der Akademie der bildenden Künste Wien (Diplom 2011). In Innsbruck war Crisan bereits 2012 mit einer Einzelausstellung („Raum-Verleibung“) in der Galerie im Andechshof vertreten. Aktuell bereitet sie eine Raumintervention für die UGM Maribor Art Gallery vor. 2014 widmete ihr Zache;ta – National Gallery of Art in Warschau eine Ausstellung („Aufbruch ins Innere“). Im Herbst 2015 werden Arbeiten von Crisan im Kunstverein Gelsenkirchen/Deutschland und in der St. Claude Gallery, New Orleans/USA ausgestellt. Im Kerber Verlag, Berlin ist 2014 die Monografie „Anemona Crisan. Die Anatomie des Raums“ erschienen. http://www.anemonacrisan.com

Crisans Raumintervention ist während der regulären Öffnungszeiten des Ferdinandeum zu besichtigen: Di – So 9 – 17 Uhr, Museumstraße 15, Innsbruck.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.tiroler-landesmuseen.at

 

 

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at