Höhere Förderungen für ArbeitnehmerInnen

 

erstellt am
08. 04. 15
10.00 MEZ

Neue Broschüre der Kammer für Arbeiter und Angestellte zur Arbeitnehmerförderung im Burgenland
Eisenstadt (blms) - Im Burgenland gibt es für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein breit gefächertes Angebot an Förderungen. Vielfach ist es jedoch so, dass gerade jene Menschen, die einen Anspruch hätten und diese Unterstützung gut gebrauchen könnten, oft die größten Hemmungen haben, um Förderungen anzusuchen. Aufgrund dieser Tatsache präsentierten Soziallandesrat Dr. Peter Rezar und Alfred Schreiner, Präsident der Kammer für Arbeiter und Angestellte Burgenland, am 07.04. eine neue Informationsbroschüre der Arbeiterkammer Burgenland. Diese neue Broschüre, die in Zusammenarbeit mit der Sozialabteilung beim Amt der Burgenländischen Landesregierung erarbeitet wurde, ist ein wichtiges Service für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Burgenland. Eine Informationsgrundlage, die bares Geld bringt. „Es ist immer eine Herausforderung, die Fördermaßnahmen zu jenen Menschen zu bringen, für die sie gedacht sind und die Hürden möglichst gering zu halten. Daher setzen das Land Burgenland und die Arbeiterkammer auf Information, denn es ist wichtig, dass die Menschen wissen, was ihnen zusteht und wohin sie sich wenden können. Aus diesem Grund wird jedes Jahr eine aktualisierte Broschüre zur Arbeitnehmerförderung aufgelegt. Darin finden sich kurz zusammengefasst alle Zuschüsse und Beihilfen, die es im Burgenland gibt“, so Landesrat Dr. Peter Rezar und AK-Präsident Alfred Schreiner unisono.

Im Rahmen der Arbeitnehmerförderung unterstützt das Land ArbeitnehmerInnen, die sich im erlernten Beruf weiterbilden oder aber auch für neue Herausforderungen qualifizieren wollen (Qualifikationsförderungszuschuss), Personen, die hohe Entfernungen zum Arbeitsort zurücklegen müssen (Fahrkostenzuschuss), aber auch Lehrlinge aus einkommensschwachen Familien (Lehrlingsförderungszuschuss). Ein wichtiger Bereich ist die Qualifizierung von ArbeitnehmerInnen. Das hat auch der kürzlich präsentierte Arbeitsklima-Index wieder gezeigt. Vor allem für HilfsarbeiterInnen, einfache Angestellte und Personen mit geringer Qualifizierung wird es immer schwieriger, mit dem verdienten Geld das Leben zu bestreiten. Genau diese Gruppen sind es auch, die bei einem Verlust des Arbeitsplatzes die größten Probleme haben, eine neue Stelle zu finden. Hinzu kommt der Wandel in der Arbeitswelt.

„Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden immer wieder mit neuen Anforderungen konfrontiert. Eine davon ist lebensbegleitende Weiterbildung. Genau damit dürfen wir die Menschen nicht alleine lassen, denn oft ist Qualifizierung auch mit Kosten für die ArbeitnehmerInnen verbunden. Hier ist die Unterstützung des Landes über den Qualifikationsförderungszuschuss ganz wichtig“, so Schreiner. Qualifizierung beginnt mit der besten Schul- oder Lehrausbildung. Daher ist auch die Lehrlingsförderung des Landes ein wichtiges Instrument. Große Bedeutung haben darüber hinaus auch die Investitionen in die Lehrwerkstätten und Modelle, wie „Lehre mit Matura“. Es sind auch die weniger Qualifizierten, die als Hilfsarbeiter und einfache Angestellte arbeiten, die die größten Probleme haben, mit dem verdienten Einkommen ihr Leben zu bestreiten. 78% der Hilfsarbeiter und 87% der einfachen Angestellten sagen, dass das Einkommen nicht oder nur gerade noch zum Leben reicht.

In Österreich lagen die Arbeitslosenzahlen im März 2015 um 12,9% über dem Vorjahreswert, im Burgenland immerhin um 8,1%. Die Jugendarbeitslosigkeit lag 8,4% über dem Vorjahreswert, während sie in Gesamt-Österreich um 5,7% anstieg. Die Arbeitslosigkeit bei Älteren stieg im Burgenland um 12 %, in Österreich allerdings um 16,2%. Im Burgenland kommen vor allem die negativen Auswirkungen der Arbeitsmarktlage in Wien zum Tragen. Dazu Landesrat Dr. Peter Rezar: „Die burgenländischen Arbeitskräfte behaupten sich. Gute Ausbildung, große Einsatzbereitschaft, sehr viel Flexibilität und auch hohe Mobilität sind für burgenländische ArbeitnehmerInnen und Arbeitnehmer selbstverständlich. Damit dies auch so bleibt, unterstützt das Land Burgenland die ArbeitnehmerInnen in vielfältiger Weise.“

Unterstützungen sind über den Ankauf von Qualifikationsmaßnahmen bei Schulungsträgern für zukunftsweisende Berufe - Stichwort: PflegehelferInnen, über ein weitreichendes Unterstützungsangebot für junge Menschen durch überbetriebliche und integrative Ausbildungen, über die Förderung von sozial-ökonomischen Betrieben mit Arbeitsplätzen für Langzeitarbeitslose, über die Finanzierung zusätzlicher Beschäftigung durch die Initiative „Jobs im Dorf“ sowie über ein sehr gutes Angebot an Förderungen für die/den Einzelnen möglich. Im Jahr 2014 wurden 3242 PendlerInnen mit insgesamt 825.000 Euro (254 Euro/Person) unterstützt. 790 Personen erhielten durchschnittlich 654 Euro an Qualifikationsförderung (insgesamt 517.000 Euro). 1.563 Lehrlinge wurden mit durchschnittlich 944 Euro gefördert (insgesamt 1.475.000 Euro). „Das heißt, wir sprechen hier von mehr als 2,833 Millionen Euro, die hier für die ArbeitnehmerInnen zur Verfügung gestellt wurden“, so Rezar.

Um sicher zu stellen, dass diese Förderungen - trotz allgegenwärtiger Preiserhöhungen - auch im Jahr 2015 mindestens so viel Wert sind, wie im Jahr 2014, hat das Land auf Empfehlung des Arbeitnehmerförderungsbeirats folgende deutliche Erhöhungen beschlossen: Die Einkommensgrenzen, die für die Gewährung der Zuschüsse bei Fahrtkosten, Qualifikationsförderung und Lehrlingsförderung die Obergrenze bilden, werden um 2,4% auf 2.876 Euro (monatliches Bruttoeinkommen) erhöht. Der Fahrtkostenzuschuss wird entsprechend der Kostensteigerung gemäß Verbraucherpreis-index um 1,2% erhöht. Landesrat Dr. Rezar: „Die Arbeiterkammer ist bei diesen Maßnahmen ein ganz wichtiger Partner. Wir arbeiten seitens des Landes daran, die burgenländischen ArbeitnehmerInnen und Arbeitnehmer möglichst gut und natürlich zweckmäßig zu unterstützen. Damit diese Maßnahmen den vorhandenen Bedürfnissen gerecht werden, ist es für uns ganz wichtig, regelmäßig kompetentes Feedback zu den Maßnahmen oder auch zu Härtefällen zu bekommen. Diese Rückmeldungen erhalten wir zumeist von der Arbeiterkammer. In diesem Zusammenhang freut es mich, dass diese Rückmeldungen in letzter Zeit viel seltener geworden sind. Ich führe dies darauf zurück, dass wir genau zuhören und mit unseren Maßnahmen besser geworden sind“.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at