INTERPOL-Innovationszentrum in Singapur
 gegen Cyberkriminalität

 

erstellt am
17. 04. 15
11.00 MEZ

Singapur/Wien (bmi) - Am 13. April 2015 eröffnete INTERPOL eine neue Außenstelle in Singapur, den "Global Complex of Innovation", der die Mitgliedstaaten bei der Bekämpfung der Cyberkriminalität unterstützen soll. Innenministerin Mag.a Johanna Mikl-Leitner nahm an der Eröffnungszeremonie teil.

"Der asiatische und pazifische Raum befindet sich demografisch und wirtschaftlich im Wachstum, was sich auch auf Cyberkriminalität und die Sicherheit in Österreich auswirken wird. Hier gibt es noch ein beträchtliches Potenzial für die notwendige Intensivierung der polizeilichen Zusammenarbeit", sagte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner. Arbeitsschwerpunkt der Außenstelle in Singapur ist die Unterstützung der Mitgliedstaaten bei der Bekämpfung der Cyberkriminalität. Die Außenstelle soll als neues, globales "Centre of Excellence" Spezialisten der Strafverfolgungsbehörden, der Wirtschaft und Wissenschaft zusammenbringen, um internationale Erfahrungen, das Wissen und die Ressourcen in diesem Bereich zu bündeln.

Eine Interpol-Analyse fordert eine enge Zusammenarbeit zwischen den Strafverfolgungsbehörden und dem Privatsektor, was als "entscheidend" für den Erfolg gewertet wird. "Der in Österreich eingeschlagene Weg war und ist goldrichtig. Mit der Initiierung der Plattform für die Kooperation mit der Wirtschaft durch das Innenressort und der mittlerweile eingerichteten österreichischen Cyber-Sicherheit-Plattform zur laufenden Kommunikation mit allen Stakeholdern aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft sind wir gut unterwegs", sagte die Innenministerin. In Österreich wird im Moment an einem Bundesgesetz für Cybersicherheit gearbeitet, um ein Rahmenwerk für den Austausch sensibler Informationen zwischen Unternehmen sowie zwischen Behörden und Unternehmen bereitzustellen.

"Neben der Verstärkung der internationalen Zusammenarbeit und der Kooperation mit dem Privatsektor, müssen wir auch unsere operativen Fähigkeiten stärken", sagte die Innenministerin. "Wir werden dafür INTERPOL voll nützen und unterstützen." INTERPOL wird seine Mitgliedstaaten bei der Sicherstellung und Auswertung von digitalen Beweismitteln unterstützen sowie den Austausch zu den neuesten Methoden und technischen Entwicklungen forcieren. Zugleich stellt INTERPOL Analysen zu Cyber-Bedrohungen und Modi Operandi von Cyber-Kriminellen zur Verfügung, um den Mitgliedstaaten bei der Beurteilung von nationalen Cyber-Trends zu helfen.

Zur Stärkung der operativen Fähigkeiten wird im Innenressort das Cyber-Security-Center eingerichtet. Die operative Koordination zwischen den relevanten Ressorts ist unter Leitung des Innenministeriums angelaufen. Nun geht es um die Erstellung eines ersten, gemeinsamen Lagebildes. Anschließend wird noch in diesem Jahr ein Probebetrieb des Cyber-Security-Centers aufgenommen. Nach einer Evaluierung und Analyse der Erfahrungen in anderen Staaten, soll der volle operative Betrieb bis 2017 gewährleistet werden.

Im neu eröffneten INTERPOL-Zentrum arbeiten mehr als 100 Beamte aus rund 50 Ländern. Der ehemalige Leiter des INTERPOL-Büros im österreichischen Bundeskriminalamt, Thomas Herko, verstärkt das INTERPOL-Zentrum in Singapur seit Juni 2014 als Assistant Director für die Entwicklung internationaler Partnerschaften. Der "Global Complex of Innovation" soll die Arbeit der Interpol-Zentrale in Lyon in Frankreich unterstützen.

 

 

 

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