Leistbares Wohnen in Tirol – und was dazu beiträgt

 

erstellt am
17. 04. 15
11.00 MEZ

Zusammenwirken Widmung - Objekterrichtung - Wohnbauförderung bringt Erfolg
Innsbruck (lk) - Über Leistungen im geförderten Wohnbau sowie aktuelle Vorhaben informierte Wohnbaulandesrat Johannes Tratter am 16.04. bei einer gemeinsamen PK mit dem Vorsitzenden der Tiroler Gemeinnützigen Bauvereinigungen, Klaus Lugger. Bei der Forderung nach „leistbarem Wohnen“ komme man an einer grundsätzlichen Unterscheidung nicht vorbei, erklärt LR Tratter vorab: „Es gibt einerseits den freien Wohnungsmarkt. Dieser entzieht sich weitgehend der direkten Einflussnahme. Ganz anders ist es im geförderten Bereich. Hier können wir aktiv mitgestalten. Und genau das tun wir mit nachweislichem Erfolg!“

Drei Faktoren führen zum Ziel
Leistbare Wohnungen sind das Resultat eines gelungenen Zusammenspiels dreier Faktoren: Die Widmung geeigneter Flächen für den sozialen Wohnbau durch die jeweilige Gemeinde, die Errichtung eines Objekts durch einen kompetenten Bauträger und die Bereitstellung von Mitteln der Wohnbauförderung durch das Land Tirol. „Alles zusammen führt zum Ziel, sogar in der Landeshauptstadt Innsbruck“, verweist LR Tratter auf ein aktuelles Wohnprojekt der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) in der Sebastian-Scheel-Straße, das mit einem Mietpreis von 7,50 Euro pro m² weit unter dem Durchschnittswert des freien Wohnungsmarktes liegt.

Wohnbauförderung: Gestärkt mit steigenden Budgets
Die Landesregierung bekennt sich zum leistbaren Wohnen und bringt dies mit steigenden Budgetmitteln für die Wohnbauförderung (WBF) zum Ausdruck. Ein Dreijahresvergleich zeigt die Zuwächse des WBF-Budgets von 281,2 Millionen Euro (2014) auf 299,1 Millionen Euro (2015) und rund 300 Millionen Euro (2016).

Bei der konkreten Umsetzung erfüllen die Gemeinnützigen Bauvereinigungen in Tirol eine zentrale Rolle. Sie richten ihre Tätigkeit unmittelbar auf die Nachfrage am Wohnungsmarkt aus und leisten mit Unterstützung der Wohnbauförderung einen wichtigen Beitrag zum leistbaren und qualitätsvollen Wohnen in Tirol.

Wohnbauförderung und Gemeinnützige schaffen leistbares Wohnen
Für die weit über 100.000 Menschen, die in Tirol in den Mietwohnungen gemeinnütziger Bauträger leben, ist das Wohnen auf jeden Fall erschwinglich, hält Klaus Lugger als Sprecher der Tiroler Gemeinnützigen Bauvereinigungen, fest: „Die rund 39.000 Mietwohnungsinhaber bezahlen rund sechs Euro pro m², dies inklusive Nebenkosten ohne Heizung.“ Gerechnet auf eine 50 m² große Wohnung ergibt sich ein Mietpreis von 300 Euro. Am freien Markt kann in diesem Fall von 430 Euro ausgegangen werden, also einer um 43 Prozent höheren Miete. Auch Klaus Lugger betont den enormen Unterschied zwischen beiden Marktsegmenten, der in Tirol im Vergleich zu allen anderen Bundesländern am deutlichsten ausgeprägt sei: „Gerade deshalb ist die erfolgreiche strategische Zusammenarbeit der Tiroler Wohnbauförderung mit den gemeinnützigen Wohnbauträgern so wichtig!“

2015 – ein starkes Wohnbaujahr
Im Jahr 2014 errichteten die Tiroler Gemeinnützigen insgesamt 1297 Miet- und Eigentumswohnungen, 2015 folgen weitere 1470. Das entspricht einer Steigerung um 13,34 Prozent. Die Höhe der vom Land gewährten Kredite für die objektgeförderten Wohnungen betrug 2014 insgesamt 87,6 Millionen Euro, das sind durchschnittlich 68.260 Euro Wohnbauförderungsmittel pro Wohnung. Das entspricht rund 63 Prozent des Neubau-Förderungsvolumens.

Für das Jahr 2015 hat sich die Wohnbauförderung hohe Ziele gesteckt, informiert LR Tratter: „Die budgetäre Aufstockung gewährleistet, dass rund 2.250 Neubauwohnungen - im gemeinnützigen, gewerblichen und Eigenheimbereich - gefördert werden können. Damit werden die von der Landesregierung gesetzten Schwerpunkte in den Bereichen Neubau, Sanierung sowie Beihilfen fortgesetzt.“

Weniger Autoabstellplätze bringt Senkung von Baukosten
Im Zuge der aktuellen Stellplatzverordnung sollen künftig bereits im Vorfeld deutliche Baukosten gespart und somit Wohnen leistbarer werden, kündigt LR Tratter eine wichtige Reform an. Er sieht bei einem durchschnittlichen Wohngebäude mit zehn Wohneinheiten ein Sparpotenzial von bis zu 200.000 Euro.

 

 

 

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