Fest der Freude: 70 Jahre Befreiung
 vom nationalsozialistischen Regime

 

erstellt am
27. 04. 15
11.00 MEZ

Gratiskonzert der Wiener Symphoniker am 8. Mai 2015 am Wiener Heldenplatz – Live-Übertragung und Thementag in ORF III – - Mit dem ÖBB-Spezialticket zum Fest der Freude
Wien (skills) – Am 8. Mai 2015 jährt sich zum 70. Mal die bedingungslose Kapitulation der Deutschen Wehrmacht. Das markiert das Ende des nationalsozialistischen Regimes und seines verbrecherischen Angriffs- und Vernichtungskrieges. Bereits davor befreiten alliierte Truppen Konzentrationslager, so etwa am 27. Jänner 1945 das Vernichtungs- und Konzentrationslager Auschwitz/Birkenau und am 5. Mai 1945 das Konzentrationslager Mauthausen.

Fest der Freude am 8. Mai 2015 ab 19.30 Uhr am Wiener Heldenplatz
Das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) veranstaltet in Kooperation mit den Wiener Symphonikern, dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, der Israelitischen Kultusgemeinde Wien und dem Verein GEDENKDIENST sowie der österreichischen Bundesregierung und der Stadt Wien auch dieses Jahr ein Gratiskonzert zum Tag der Befreiung am 8. Mai 2015 ab 19.30 Uhr am Wiener Heldenplatz. Das Konzert wird in ORF III live übertragen.

Willi Mernyi, Vorsitzender Mauthausen Komitee Österreich: "Am 8. Mai 2015 gedenken wir zum 70. Mal des Tags der Befreiung vom nationalsozialistischen Terrorregime mit einem Fest der Freude. Anfeindungen gegen andere Kulturen und Religionen erleben wir heute aber weiterhin: Rechtspopulistische und rechtsextreme Organisationen und Parteien verbreiten Angst und Hetze. Wichtig ist, dass wir darüber reden und dagegen auftreten. Es soll niemand sagen können 'Das habe ich ja nicht gewusst'."

Eröffnet wird das Fest der Freude mit Videobotschaften von Vertretern der Befreiungsnationen sowie dem Präsidenten des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes, Rudolf Edlinger, und dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeine Wien, Oskar Deutsch. Während des Konzerts der Wiener Symphoniker erinnern die Widerstandskämpferin Helga Emperger, Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, Bundeskanzler Werner Faymann, Vizekanzler Dr. Reinhold Mitterlehner, Bürgermeister Dr. Michael Häupl, Vizebürgermeisterin Mag.a Maria Vassilakou und MKÖ-Vorsitzender Willi Mernyi an die Opfer des Nationalsozialismus. Durch die Veranstaltung führt die Schauspielerin Katharina Stemberger.

Das Gratiskonzert der Wiener Symphoniker findet bei jedem Wetter statt. Sitzplätze sind beschränkt vorhanden und vorrangig für Ältere und Menschen mit besonderen Bedürfnissen vorgesehen. Eine Sitzplatzreservierung ist nicht möglich.

Gratiskonzert der Wiener Symphoniker: eine "Ode an die Freude"
Unter der Leitung ihres Chefdirigenten Philippe Jordan eröffnen die Wiener Symphoniker das Fest der Freude mit "Sokol Fanfare" aus der Sinfonietta von Leoš Janác(ek. Im Verlauf der Veranstaltung bietet das Orchester die Symphonie Nr. 9 von Ludwig van Beethoven gemeinsam mit dem Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde unter der Chorleitung von Johannes Prinz dar. Solistinnen und Solisten sind Michaela Kaune (Sopran), Anke Vondung (Mezzosopran), Burkhard Fritz (Tenor) und Gabor Bretz (Bass).

Johannes Neubert, Geschäftsführer der Wiener Symphoniker zu ihrem Engagement am Fest der Freude: "Zum 70-Jahr-Jubiläum der Befreiung vom Nationalsozialismus ist es den Wiener Symphonikern ein besonderes Anliegen, am 8. Mai ein 'Fest der Freude' zu feiern. Wir möchten – jenseits aller tagespolitischen oder weltanschaulichen Grenzen – einen Beitrag dazu leisten, dass Freiheit und Toleranz die Fundamente unserer Gesellschaft bleiben. Unsere Sprache dafür ist die Sprache der Musik, die Sprache von Beethovens 'Ode an die Freude'. Beethovens Neunte symbolisiert mit ihrem letzten Satz und dessen vertonter Ode 'An die Freude' von Friedrich Schiller wie kaum ein anderes Werk den über allen Menschen stehenden humanistischen Freiheitsgedanken, unabhängig ihrer Herkunft, Nationalität oder Weltanschauung. Diese Symphonie ist ein Appell an uns alle, ein Ausdruck unserer Sehnsucht nach Verbrüderung, nach Freude und Jubel, nach einer Welt ohne Kriege und Zerstörung."

"Gerade in der politischen Geschichte und der daraus resultierenden Situation wird der Verbrüderung eine große Bedeutung zugesprochen. Mit Beethovens aussagekräftiger Symphonie Nr. 9 möchten wir ein Zeichen des friedlichen Zusammenhalts und Miteinanders setzen. Eröffnet wird das Festkonzert mit der 'Sokol Fanfare' aus der Sinfonietta von Leoš Janác(ek, dem für mich menschlichsten und ehrlichsten Komponisten“, so Chefdirigent der Wiener Symphoniker, Philippe Jordan, über die Auswahl der Werke.

TV-Premiere für das Fest der Freude: ORF III berichtet live vom Wiener Heldenplatz
Für alle, die dem Fest der Freude nicht selbst beiwohnen können, überträgt der ORF im Rahmen seines umfassenden Programmschwerpunkts zu den Republiksjubiläen das bedeutende Ereignis via ORF III Kultur und Information erstmals live und in voller Länge im TV. "Erlebnis Bühne"-Host Barbara Rett, ORF-III-Chefredakteur Christoph Takacs sowie "Kultur Heute"-Gastgeber Ani Gülgün-Mayr und Peter Fässlacher begrüßen in einem "ORF-III-Spezial" ab 18.30 Uhr abwechselnd Politiker, Künstler und Zeitzeugen von den Angelpunkten des Heldenplatzes, u. a. vom historischen Balkon über dem Eingang der Nationalbibliothek, und sprechen mit ihren Gästen über das wichtige Datum als bedeutendster Markstein der Zweiten Republik.

Ab 19.40 Uhr steht die live-zeitversetzte Übertragung des Festaktes auf dem Programm von ORF III, gefolgt vom Konzert der Wiener Symphoniker unter der Leitung des neuen Chefdirigenten Philippe Jordan, das ab 20.15 Uhr gezeigt wird. Für die Bildregie zeichnet Felix Breisach verantwortlich. Als Einstimmung auf die abendliche Live-Strecke präsentiert ORF III am 8. Mai bereits ab 15.10 Uhr ein hochkarätiges Rahmenprogramm aus Dokumentationen und noch nie ausgestrahlten Zeitzeugengesprächen ganz im Zeichen des historischen Datums. Das Fest der Freude wird außerdem auf der ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) als Live-Stream angeboten und ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage als Video-on-Demand abrufbar. Außerdem übernimmt der russische TV-Sender Kultura am 8. Mai die ORF-III-Übertragung vom Heldenplatz.

"Die Befreiung des KZ Mauthausen, die Kapitulation des NS-Regimes, das Ende des Zweiten Weltkriegs, die Gründung der Zweiten Republik und die Unterzeichnung des Staatsvertrags sind die Säulen des Gedenk- und Jubiläumsjahres 2015, das der ORF im Rahmen eines umfassenden trimedialen Programmschwerpunkts begleitet und damit einen weiteren wichtigen Beitrag zur lebendigen Erinnerungskultur in diesem Land leistet", sagt ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz. Und weiter: "Unter dem Motto 'Österreich ist frei' stehen in den nächsten Wochen beeindruckende Zeit-Zeugnisse auf dem ORF-Programm, die in der zeitlichen Klammer 1945 – 1955 – 2015 österreichische Geschichte, die unser Jetzt ermöglichte, medial ausleuchten und verantwortungsvoll und nachhaltig aufarbeiten. Die Republiksjubiläen sind zudem ein willkommener Anlass, Österreich zu feiern! Es freut mich daher besonders, dass wir heuer das Fest der Freude vom symbolträchtigen Heldenplatz am 8. Mai – dem Jahrestag der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht – nicht nur live in ORF III übertragen und allen Österreicherinnen und Österreichern die Gelegenheit geben, beim offiziellen Festakt und dem Gedenkkonzert der Wiener Symphoniker dabei zu sein, sondern dass das Friedenskonzert, gerade in Zeiten wachsender politischer Spannungen, von unserem Partnersender TV Kultura in Russland ausgestrahlt wird. Auch hiermit setzen wir ein gemeinsames Zeichen für Frieden und Zusammenarbeit in Europa. Dieser Tag ist tatsächlich ein Tag der Freude, weil er das Ende des NS-Terrors und den Sieg über die Diktatur markiert wie kaum ein anderer“, so Wrabetz.

Mit dem ÖBB-Spezialticket zum Fest der Freude
Um auch den Österreicherinnen und Österreichern aus den Bundesländern den Besuch des Fest der Freude am 8. Mai in Wien zu ermöglichen, bietet die ÖBB Sonderpreise für Gruppen sowie ein Spezialangebot an. Dieses enthält die Bahnfahrt 2. Klasse nach Wien und retour, eine Hotelübernachtung und ein 24 Stunden-Ticket der Wiener Linien zum Preis von 109 Euro.

Internationale Gedenk- und Befreiungsfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Die Überlebenden des Konzentrationslagers Mauthausen und der Nebenlager wurden Anfang Mai 1945 von US-Truppen befreit. "2015 jährt sich auch die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen und seiner Außenlager zum 70. Mal. Es ist nicht nur ein Anlass zum Gedenken an die Opfer des nationalsozialistischen Terrors, sondern auch eine Kundgebung gegen jede Art von Intoleranz und Diktatur, gegen Fremdenhass und Antisemitismus, eine Gedenkstunde der Solidarität mit den Opfern von gestern und heute", so MKÖ-Vorsitzender Mernyi.

Gemeinsam mit seiner Partnerorganisation Comité International de Mauthausen und weiteren Organisationen veranstaltet das Mauthausen Komitee die gesamten Gedenkfeiern anlässlich der Befreiung des KZ-Mauthausen und seiner 49 Aussenlager. Mehr als 80 Gedenkveranstaltungen werden heuer österreichweit in ehemaligen Konzentrationslagern stattfinden und finden ihren Höhepunkt in der Internationalen Gedenkfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen am 10. Mai 2015 von 11.00 Uhr bis etwa 14.00 Uhr.

Anlässlich des 70-Jahre-Jubiläums wird der Gedenkzug über den Appellplatz heuer von internationalen Chören – oberösterreichische Chöre, italienischer, deutscher und tschechisch-französischer Chor – unter der Leitung von Alfred Hochedlinger sowie der Militärmusik Oberösterreich begleitet.

Die diesjährigen Gedenk- und Befreiungsfeiern widmen sich heuer dem Thema "Steinbruch und Zwangsarbeit". „Der Gegenwartsbezug bildet bei jedem Jahresthema einen essentiellen Bestandteil und soll vor allem für junge Menschen durch die Auseinandersetzung mit der Zeit und Ideologie des Nationalsozialismus auch einen Bezug zu ihrer Erfahrungswelt heute herstellen“, erklärt Mernyi.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://festderfreude.at/

 

 

 

 

 

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