Der OÖ. Energiebericht liegt vor

 

erstellt am
24. 04. 15
11.00 MEZ

Stand der Umsetzung der Energiewende in OÖ
Linz (lk) - Oberösterreich ist weltweit eine der Top-Regionen bei der Energiewende: Ein klares, ambitioniertes Ziel der vollständigen Umstellung auf Effizienz und Erneuerbare wurde politisch beschlossen, Schritt für Schritt wird der Wechsel von Öl, Kohle und Gas, hin zu Energieerzeugung mit erneuerbarer Energie vollzogen. Trotz starkem Gegenwind u.a. durch hohe Subventionen der Ölwirtschaft für Ölheizungen und einem geringen Ölpreis hat die Energiewende auch 2014 in Oberösterreich wieder einen Riesen-Schritt nach vorne gemacht, wie die Zahlen des OÖ. Energieberichts zeigen: Bereits nahezu 40 % des Gesamtenergieverbrauchs werden durch Erneuerbare erzeugt, fast 60 Prozent der Raumwärme durch Ökowärme, über 80 Prozent des Stroms durch Erneuerbare. Das wurde etwa dadurch erreicht, dass es allein 2014 einen Zuwachs von fünf Großwindkraftanlagen, 2.700 netzgekoppelten Photovoltaik-Anlagen, 30.000 m² thermischen Sonnenkollektoren und rund 2.500 modernen Biomasseheizungen gab. Oberösterreich erspart sich durch die Energiewende bereits jährlich über 1 Mrd. Euro an Energieimporten und 8 Mio.Tonnen CO2-Emissionen. Ganz wesentlich dabei sind die vielen engagierten Bürger/innen, schon 278 Gemeinden beschäftigen sich eigenständig mit der Umsetzung "ihrer" Energiewende, auch in einer SORA-Umfrage bestätigen die Oberösterreicher/innen den erfolgreichen Weg der Energiewende.

Oberösterreich als Energiewende-Vorreiterregion: Das schafft Standortqualität, Klimaschutz, mehr Unabhängigkeit, weniger Kosten für Energieimporte, stabile Energiekosten, Wettbewerbsvorteile, Technologie-Nachfrage - also regionale Wertschöpfung und damit neue Jobs. Trotz Gegenwind konnte der Umbau unserer Energieversorgung fortgesetzt werden. Energie-Landesrat Anschober will jedoch zur Verstärkung und Beschleunigung eine Reihe von Zusatz-maßnahmen durch- und umsetzen, von denen OÖ zusätzlich profitiert.

Energiebericht zum oö. Energiekonzept "Energiezukunft 2030"
Aufbauend auf die Energiestrategien ab 1994 hat die Oö. Landesregierung mit dem Energiekonzept "Energiezukunft 2030" folgende Detail-Ziele, beginnend mit dem Jahr 2005 und dem Zieljahr 2030 formuliert und beschlossen:

  • ausreichende Eigenerzeugung an erneuerbarer Energie zur vollständigen Abdeckung des oö. Strombedarfes
  • ausreichende Eigenerzeugung an erneuerbarer Energie zur vollständigen Abdeckung des Energiebedarfes für Raumwärme in Oberösterreich
  • schrittweise Reduktion des Wärmebedarfs um 39 %
  • im Bereich biogener Treibstoffe bis zu 41 % weniger fossiler Diesel und Benzin im Verkehrsbereich (unter Bedachtnahme auf den Tanktourismus).

Der jährlich erscheinende Energiebericht stellt die energiestatischen Daten Oberösterreichs dar und gibt einen Überblick über die Erreichung der gesetzten Ziele. Neben Darstellung der langfristigen Entwicklungen wird anhand der letztverfügbaren Daten auch die Detailentwicklung offengelegt und analysiert.

Statistische Eckdaten und Energiesituation
Oberösterreich hat einen Bruttoinlandsenergieverbrauch von 292 Petajoule. 34,9 % davon kommen bereits aus erneuerbaren Energieträgern, der mengenmäßig größte erneuerbare Energieträger ist die Biomasse mit 17 % vor der Wasserkraft mit 13,2 %. Zwei Drittel des Bruttoenergieverbrauchs müssen importiert werden.

Die Sektoren Verkehr, private Haushalte, Eisen/Stahl/Chemie und der sonstige produzierende Bereich tragen jeweils zu etwa einem Viertel zum Endenergieverbrauch bei.

Der Energiebericht 2014 zeigt, dass Oberösterreich bei der Energiewende, besonders bei der Umstellung auf erneuerbare Energieträger, wesentliche Fortschritte macht.

Die Energiewende in OÖ auf dem Erfolgsweg
Die längerfristigen Entwicklungen sind gekennzeichnet durch:

  • Die Verwendung erneuerbarer Energieträger stieg erfreulich. Der Anteil der erneuerbaren Energie am Gesamtenergieverbrauch ist von 33 % (2005) auf 39 % (2013) gestiegen und damit der höchste je in Oberösterreich erreichte Wert.
  • Die fossilen Energieträger Öl (-15 % von 2005 bis 2013) und Gas (-3,8 % zum Vorjahr) nahmen ab.
  • Es wurden seit 2005 weniger fossile Treibstoffe verbraucht (-8 %), auch wenn es 2013 einen leichten Dieselmehrverbrauch gegenüber dem Vorjahr gab.
  • Der Stromverbrauch steigt, wobei der Anteil des erneuerbaren Stroms bei etwa 80 % liegt.
  • Die Entkopplung des Wirtschaftswachstums (seit 2005: +29 %) vom Gesamtenergieverbrauch (seit 2005 +4 %) ist gelungen. Energieverbrauch zu Bruttoregionalprodukt ist um 19 % gesunken.
  • Die oö. inländische Erzeugung von Rohenergie ist gegenüber 2005 um 20 % gestiegen und die Energie-Importe um 9 % gesunken.
  • Die absolute Menge an Ökowärme und mit 44,5 % auch der Anteil an der Gesamtwärme, im Raumwärmebereich sind es sogar 59,8 %, haben den höchsten Wert erreicht.

 

 

 

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