EU-Ratsvorsitzender sucht Rat in Österreich

 

erstellt am
23. 04. 15
11.00 MEZ

Arbeitsbesuch: Rupprechter und lettischer Landwirtschaftsminister debattieren mit betroffenen Bauern über die umstrittene Bioverordnung
Wien (bmlfuw) - Bis Juni will der lettische Landwirtschaftsminister Janis Duklavs, der derzeit den Vorsitz im EU-Agrarministerrat innehat, eine Lösung für die umstrittene BIO-Verordnung finden. Dabei setzt er auf die Erfahrung Österreichs als Bioland Nummer eins. Auf Einladung von Landwirtschafts- und Umweltminister Andrä Rupprechter war Duklavs vor kurzem zu Gast in Österreich, um in Gesprächen mit Biobauern und den heimischen Agrarspitzen mögliche Kompromissvarianten auszuloten. Bei zwei Betriebsbesuchen in Nieder- und Oberösterreich zeigte sich Duklavs beeindruckt von der österreichischen Biolandwirtschaft.

Österreich gelte innerhalb der EU als Vorreiter im Biolandbau, daher sei ihm der Meinungsaustausch mit seinem Amtskollegen Rupprechter sehr wichtig, unterstrich Duklavs.

"Mit dem derzeitigen Vorschlag der EU-Kommission droht die Gefahr einer 'Bio-Vertreibungsaktion. In der Biolandwirtschaft gelten bereits umfassende Regelungen und Auflagen. Das System darf nicht durch zusätzliche bürokratische Hürden verkompliziert werden. Das gilt insbesondere für kleine und mittlere Betriebe, die arbeitsfähig bleiben müssen", betonte Rupprechter.

Laut Duklavs ist die österreichische Position jener von Lettland in vielen Punkten ähnlich. So sei man der Meinung, dass die EU-Kommission in der Frage der Umsetzung nicht zu viele Kompetenzen haben sollte. Innerhalb der Mitgliedsländer gebe es allerdings sehr unterschiedliche Meinungen zur EU-Bioverordnung und daher sei die Kompromissfindung innerhalb des knappen Zeitrahmens besonders schwierig.

Umstritten sind unter anderem die Art der Kontrolle, das Verbot einer Teilumstellung sowie Grenzwerte für nicht zulässige Substanzen.

Rupprechter ist skeptisch, dass der vorliegende Vorschlag "repariert" werden kann und hält es für die beste Lösung, wenn der Vorschlag zurückgezogen wird. "Wir brauchen einen Neustart, der eine praktikable Lösung für die Biolandwirtschaft ermöglicht", so der Minister.

 

 

 

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