"denk mal wien"

 

erstellt am
23. 04. 15
11.00 MEZ

Ostermayer, Mailath-Pokorny und Mernyi präsentieren gemeinsames Vermittlungsprogramm – bis zu 30 Guides gesucht, Bewerbungen ab jetzt möglich
Wien (mkoe) - „Ein ‚Nie mehr wieder‘ von Faschismus, Nationalsozialismus und Holocaust wird es nur ohne ein „Nie vergessen“ geben. Wir stehen heute vor der Herausforderung, dass es nicht mehr lange Augenzeugen und Überlebenden des Holocausts geben wird. Deshalb braucht es auch neue Methoden der Vermittlung und hier stellen wir gemeinsam mit dem Mauthausen Komitee und der Stadt Wien ein spannendes, ambitioniertes Projekt zur Vermittlung von Geschichte vor“, sagte Bundesminister Josef Ostermayer am 22.04. anlässlich der Präsentation des Vermittlungsprogramms für Denkmäler und Gedenkstätten "denk mal wien". Das vom Mauthausen Komitee Österreich für die Wiener Innenstadt entwickelte Programm zielt darauf ab, Jugendlichen historisches Wissen und reflektiertes Erinnern näher zu bringen.

„Wien blickt auf eine turbulente Geschichte zurück, die Teil unserer Identität ist. In den vergangenen Jahren hat die Stadt Wien zahlreiche Mahnmäler errichtet, die für eine umfassende, differenzierte Erinnerungskultur von höchster Bedeutung sind. Dazu zählen das Denkmal gegen Krieg und Faschismus am Albertinaplatz, das Shoah-Denkmal am Judenplatz, das Mahnmal zum Gedenken an die Zwangsarbeiter in der Donaustadt oder das Deserteursdenkmal am Ballhausplatz. Die Vermittlung und lebendige Reflexion dieser zahreichen Gedächtnisorte ist ein weiterer unverzichtbarer Bestandteil einer modernen, zeitgemäßen Erinnerungskultur – und wird einen wichtigen Impuls für die Zukunftsarbeit mit jungen Menschen darstellen”, so Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny.

Denkmäler und Gedenkstätten prägen das Bild der Wiener Innenstadt und spiegeln den Umgang mit der Geschichte Österreichs der letzten hundert Jahre und mehr wider. Um die Geschichte und den Umgang damit anhand und mit diesen Denkmälern und Gedenkstätten Jugendlichen zu vermitteln, bietet das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) ab September 2016 Rundgänge zu Denkmälern und Gedenkstätten der Inneren Stadt an: „Seit vielen Jahren führt das Mauthausen Komitee Österreich Projekte mit bisher mehr als 65.000 jungen Menschen durch. Neben der erfolgreichen Durchführung von Begleitungen durch die KZ-Gedenkstätte Mauthausen und an Orten ehemaliger Außenlager des KZ Mauthausen, Zivilcourage-Trainings und Antirassismus-Workshops in ganz Österreich, freuen wir uns nun ein jugendadäquates Angebot in der Landeshauptstadt Wien zu entwickeln. Es ist uns eine besonder Ehre, dass die Stadt Wien und das BKA uns beauftragt haben“, so Willi Mernyi, Vorsitzender Mauthausen Komitee Österreich.

Zeitgeschichte für Jugendliche
Ziel des Projekts ist es, durch die Vermittlung von unterschiedlichen Wissensbereichen außerschulische Bildung an die Lebenswelten der Jugendlichen heranzutragen. Die historische Entwicklung der Denkmäler und der mit ihnen verbundenen Orte bis zur Gegenwart sind essentielle Bestandteile der Rundgänge. Anhand von Fragestellungen wurden aus Denkmälern/Gedenkstätten der Inneren Stadt Rundgänge konzipiert, die als Fixpunkt die Republiksgeschichte sowie die Zeit des Nationalsozialismus thematisieren, eine Brücke in die Lebenswelt der Jugendlichen sowie einen Gegenwartsbezug herstellen.

Um dieses Angebot umsetzen zu können, wurde eine eigene Ausbildung konzipiert. Die Ausbildung startet im Herbst 2015. Das Mauthausen Komitee Österreich sucht bis zu 30 Guides. Die Bewerbung sind ab sofort bis bis 30. Juni 2015 möglich. Im Bewerbungszeitraum finden zwei Informationsabende statt. Nach Abschluss der Ausbildung erhalten die Guides eine Aufwandsentschädigung für die durchgeführten Rundgänge.

Im Sinne des Bildungsauftrags und der Sensibilisierung in Bezug auf aktuelle Tendenzen des Rechtspopulismus in Österreich richtet sich das Projekt besonders an die jugendliche Zielgruppe. Schwerpunktmäßig werden mit dem Vermittlungsangebot SchülerInnen aus Polytechnischen Schulen, BerufsschülerInnen, Lehrlinge, Jugendliche aus außerschulischen Einrichtungen, jugendliche ArbeitnehmerInnen sowie Auszubildende angesprochen. Bei der Auswahl der zukünftigen Guides wird auf die Verfügbarkeit verschiedener Sprachen geachtet. Insgesamt sollen mit den im Jahr 2016 und 2017 durchgeführten Rundgängen rund 8.000 Jugendliche erreicht werden.

 

 

 

Weitere Informationen sowie das Bewerbungsformular sind unter http://www.denkmalwien.at abrufbar.

 

 

 

 

 

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