Frankreich und Österreich stehen Seite
an Seite im Kampf gegen den Terrorismus

 

erstellt am
04. 05. 15
11.00 MEZ

Paris/Wien (bmi) - Maßnahmen zur Bekämpfung des Terrorismus sowie die Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer waren zentrale Themen des Arbeitstreffens von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner mit dem französischen Innenminister Bernard Cazeneuve am 30.04. in Wien.

"Die Reaktion von Frankreich auf die Anschläge in Paris war ein klares Bekenntnis zur Freiheit und gegen den Terror. Und es bestand und besteht überhaupt kein Zweifel: Wir werden unsere Werte wie Toleranz, Meinungsfreiheit und Rechtsstaatlichkeit gemeinsam verteidigen und schützen", sagte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner. Dafür bedürfe es Maßnahmen auf EU-Ebene sowie auf Ebene der EU-Mitgliedstaaten.

Um den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der EU zu stärken, müssten der Inhalt und der Mehrwert der Freiheitsrechte besser kommuniziert werden. "Österreich hat daher eine EU-Kommunikations-Strategie zu den EU-Werten und Grundrechten vorgeschlagen", erklärte die Innenministerin. Österreich wird dazu einen Workshop mit der EU-Grundrechteagentur, der EU-Kommission und interessierten Mitgliedstaaten, darunter Frankreich, organisieren.

Außerdem müsse man auf EU-Ebene rasch auf bestehende Bedrohungen, wie Foreign Terrorist Fighters, reagieren: "Der Schengener Grenzkodex und das Schengener Informationssystem müssen bestmöglich genützt werden. Dabei ist wichtig, dass die Schengen-Staaten alle Möglichkeiten bei der Einreise in die EU ausschöpfen, um die Aus- und Wiedereinreise von radikalen Islamisten zu verhindern", sagte die Innenministerin. Mikl-Leitner und Cazeneuve waren sich einig, dass dafür rasch gemeinsame Risikoindikatoren erarbeitet werden müssten, um den Grenzkontrollbeamten zu helfen, Foreign Terrorist Fighters zu identifizieren. Die Innenministerin informierte ihren Amtskollegen zudem über die legistischen, präventiven und operativen Maßnahmen, die in Österreich zur Bekämpfung des Terrorismus gesetzt werden.

Die beiden Innenminister berieten auch über die Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer und das österreichische Projekt "Save Lives". Ein Kernelement des Projekts ist, in Nordafrika Anlaufstellen des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen aufzubauen, in denen der UNHCR eine Erstprüfung der Asylverfahren durchfrühen können soll. "Entscheidend ist für mich, dass Menschen, die im Mittelmeer gerettet werden, in UNHCR-Zentren gebracht werden. Nur so können wir den Schleppern das Handwerk legen. Der Weg nach Europa muss über die UNHCR-Zentren führen – und nicht über die Schlepper", sagte Mikl-Leitner.

Das Arbeitstreffen war ein Gegenbesuch zum Paris-Besuch von Mikl-Leitner bei Cazeneuve im April 2014.

 

 

 

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