Von gemeinsamen Wurzeln zu guter Nachbarschaft

 

erstellt am
04. 05. 15
11.00 MEZ

Haslauer bei Empfang der Bürgermeister aus dem Rupertiwinkel, der ehemaligen "Kornkammer" des Fürsterzbistums
Salzburg (lk) - Salzburgs gemeinsame Geschichte mit dem nachträglich als Rupertiwinkel bezeichneten bayerischen Gebiet an der heutigen Salzach- und Saalachgrenze bildete kürzlich den Anlass für eine Einladung der Bürgermeister aus der ehemaligen "Kornkammer" des Fürsterzbistums Salzburg in die Salzburger Residenz. Im kommenden Jahr 2016 jährt sich die Abtrennung des über Jahrhunderte zu Salzburg gehörenden Teils an Bayern zum 200. Mal.

"Auch heute noch gibt es zwischen Bayern und Salzburg viele tief verwurzelte Gemeinsamkeiten, lassen so manche Bezeichnungen diesseits und jenseits unserer Grenze geschichtliche Verbindungen erkennen; bleiben die Bande der Menschen hüben und drüben der Salzach und der Saalach eng verschmolzen. In vielen Bereichen gehen wir nachbarschaftlich den gleichen Weg, von der Bewahrung uralter geschichtlicher und kultureller Traditionen angefangen, bis zu einem offenen selbstbewussten Platz in einem immer größer werdenden gemeinsamen Europa", erklärte Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer bei der Veranstaltung.

"Wir haben eine offene Grenze zwischen Saalach und Salzach, über die durch Jahrzehnte hindurch viel geschmuggelt und viel geheiratet wurde. Es ist unsere gemeinsame Herkunft, Geschichte, Lebensart und gegenseitiges Verständnis, die wir in so vielen Bereichen immer wieder fühlen, empfinden und respektieren.

Heute sind Kooperationen sehr wichtig: Die Anliegen der Menschen sind mit "Kirchturmpolitik" nicht mehr gut zu lösen. Wir brauchen den Austausch von Erfahrungen und Informationen dringender denn je", so der Landeshauptmann.

Gemeinsame Wurzeln
Ab dem 6. Jahrhundert gehörte das Gebiet des späteren Rupertiwinkels zum damaligen Salzburggau und war Teil des bayerischen Stammesherzogtums. Verstreuten Grundbesitz in der Gegend besaß die Salzburger Kirche bereits in frühester Zeit. Nachdem 1229 die Grafen von Lebenau ausgestorben waren, konnte sich Erzbischof Eberhard II. die Nordhälfte des späteren Rupertiwinkels nördlich und östlich des Waginger Sees sichern. Mit dem Aussterben der Grafen von Plain 1260 fiel die südliche Hälfte des späteren Rupertiwinkels südlich und westlich des Waginger Sees schließlich an den Erzbischof. Durch die Erlassung einer eigenen Landesordnung wurde Salzburg dann 1328 ein weitgehend eigenständiger Staat innerhalb des Heiligen Römischen Reiches. Der spätere „Rupertiwinkel“ war wegen seines fruchtbaren Bodens die „Kornkammer“ Salzburgs. Er gehörte zum salzburgischen „Land vor dem Gebirg“, auch „Flaches Land“ genannt, das erst im späten 19. Jahrhundert die Namen Flachgau und Tennengau erhielt, in Anlehnung an die anderen mittelalterlichen Landschaftsbezeichnungen Pinzgau, Pongau, Lungau.

 

 

 

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