"Blindenschuh" aus dem Weinviertel ist
 auf dem Sprung zur Marktreife

 

erstellt am
04. 05. 15
11.00 MEZ

Hautzendorf (nöwpd) - Das Team der Tec-Innovation GmbH mit Sitz in Hautzendorf im Bezirk Mistelbach hat einen Schuh-Prototyp mit integrierter Elektronik entwickelt, die mit Sensoren kombiniert ist. „Das Produkt wurde konzipiert, um blinden, sehschwachen oder mobil eingeschränkten Menschen den Lebensalltag zu vereinfachen und Sicherheitsorganisationen, wie Feuerwehr und Bundesheer, den Job zu erleichtern“, erklärte Geschäftsführer Kevin Pajestka, dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Mit seinem blinden Geschäftspartner Markus Raffer, der ebenfalls als Geschäftsführer fungiert, und vier engagierten, freiwilligen Mitarbeitern, hatte er den ersten „WALKASSIST“ entwickelt, der Hindernisse erkennt.

Das in Schuhen eingebaute Warnsystem enthält Abstandsensoren, eine Verarbeitungseinheit und Feedbac-Karten. Damit können die Schuhe während der Bewegung Hindernisse erkennen und den Benutzer davor warnen. Die Warnung kann akustisch, visuell oder per Vibration erfolgen. Das ganze System, mit der eigens entwickelten Elektronik, Hardware und Software, wurde in einem Alltagsschuh eingebaut.

Auf die Idee, in der Gesundheitstechnik intiativ zu werden, ist Kevin Pajestka während seiner HTL-Zeit gekommen. „Ein Nachbar hatte eine Krankheit, die ihn beim Gehen behinderte, worauf ich mich entschloss, Schuhe mit Sensoren zu entwickeln“, berichtet der Erfinder. Gemeinsam mit seinem Partner wurden verschiedene Sensoren ausprobiert und in herkömmliche Freizeitschuhe eingebaut. Daraus entstand der erste Prototyp. Gleichzeitig wurde das System als internationales Patent angemeldet.

Wichtig ist den Geschäftsführern zu erwähnen, dass in allen Phasen der Forschung und Entwicklung blinde Personen bei der Suche nach dem optimalen Schuh intensiv eingebunden waren und weiterhin sind. Derzeit arbeitet das Tec-Innovation-Team an einem alltagstauglichen Prototyp mit vollständig integrierter Elektronik. Der marktreife Schuh könnte Anfang 2016 produziert werden.

Was der Tec-Innovation GmbH noch fehlt, ist ein Investor. „Brauchen würden wir maximal 400.000 Euro. Leider gewannen wir bei der Startup-Sendung von Puls4 nur den Innovationspreis von Konica Minolta, der ein Jahr freies Büro mit Management zum Inhalt hatte“, stellt Kevin Pajestka bedauernd fest. So bleibt das Sponsoring die Hauptsorge der jungen Firma.

Interessenten für die Schuhe kommen nicht nur aus den Reihen der behinderten Menschen, sondern auch von Sicherheitsorganisationen, wie der Wiener Berufsfeuerwehr und dem Bundesheer. Sie würden die Schuhe bei besonderen Gefahren, wie Rauch und dichtem Nebel, verwenden. Als Hersteller ist der Waldviertler Schuherzeuger Heinrich Staudinger im Gespräch. Er will die Tec-Innovation GmbH auch in der Prototypenphase unterstützen.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.tec-innovation.com

 

 

 

 

 

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