Gesundheitsplan Kärnten 2020

 

erstellt am
28. 04. 15
11.00 MEZ

LHStv.in Prettner: Qualitativ hochwertig, effizient und abgestimmt auf Patientenbedürfnisse – Neu sind „Primary Health Care Center“
Klagenfurt (lpd) - Das große Ganze, um eine optimale, qualitativ hochwertige und weiterentwickelte Gesundheitsversorgung für alle Kärntnerinnen und Kärntner sicherzustellen, stand für Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner im Mittelpunkt bei der Erstellung des Gesundheitsplans Kärnten 2020. Präsentiert wurde der regionale Strukturplan Gesundheit am 27.04. im Rahmen einer Pressekonferenz im Kärntner Gesundheitsfonds in Klagenfurt durch die Gesundheitsreferentin gemeinsam mit Wolfgang Habacher, Leiter der Kompetenzgruppe Gesundheitswissenschaften beim Joanneum Research, Gernot Stickler, Geschäftsführer des Kärntner Gesundheitsfonds sowie Johann Lintner, Direktor der Kärntner Gebietskrankenkasse. Der Plan sei an die demographischen Veränderungen der Gesellschaft angepasst, soll einen Ausgleich der Ost-West-Versorgung in Kärnten bringen und berücksichtigt auch die aktuelle Ist-Situation was die Auslastung betrifft. Durch die Schließung leer stehender Betten werde den Krankenanstalten dabei geholfen, effizienter und kostengünstiger zu wirtschaften.

„Für die Kärntner Patienten wird es im wesentlichen keine Veränderungen geben, der Plan wurde mit großem Fingerspitzengefühl erarbeitet und es bleiben alle Leistungen aufrecht bzw sie werden durch die Einrichtung von einigen Neuerungen noch erweitert“, betonte die Gesundheitsreferentin. Der Gesundheitsplan sei auf der Kooperation der Krankenanstalten untereinander aufgebaut. Es komme zu einer Reduktion der Bettenanzahl von acht Prozent, was 280 Betten über ganz Kärnten verteilt bedeute. Pro Jahr werde das eine Kostenersparnis von rund zehn Millionen Euro bringen. Die Umsetzung solle bis 2020 möglichst zügig erfolgen und es werde eine Aufsicht installiert, die Berichtspflicht über die Zielsteuerung habe.

„Wir haben den sehr umfassenden Plan entsprechend lange erarbeitet und er stellt eine Weiterentwicklung des gut ausgebauten Gesundheitssystems in Kärnten dar“, so Prettner. Im Mittelpunkt stünden eine weitere Qualitätsverbesserung, der Ausgleich des Gefälles zwischen Ost und West in Kärnten, die bessere Erreichbarkeit und die Effizienz angepasst an den Bedarf der Bevölkerung. Bezug genommen habe man auf die demografische Entwicklung der Bevölkerung. „Das Angebot für ältere Menschen wird erweitert und im Bereich der Gynäkologie sowie Geburtshilfe etwas reduziert.“

Als wesentliche Neuerung stellte die Gesundheitsreferentin die Einrichtung von „Primary Health Care Center“ (PHC) vor, die als eine Art Gruppenpraxis funktionieren. „Dieses Angebot wird nicht zuletzt auch die Ambulanzen entlasten, es beinhaltet ein fächerübergreifendes Team rund um den Hausarzt und soll von Montag bis Freitag von 7.00 bis 19.00 Uhr erreichbar sein.“ Ausgeweitet würden auch die Angebote tagesklinischer Leistungen, die es bis jetzt schon in einigen Fachrichtungen, wie beispielsweise Augenheilkunde, gegeben habe. Mehr Raum habe man auch der psychosozialen Versorgung wegen steigendem Bedarf gegeben. Hier wird beispielsweise der Standort Villach im Bereich der Psychiatrie deutlich gestärkt und die Kapazität von 50 auf 84 Betten ausgebaut. Ausgebaut wird auch der Bereich der Palliativversorgung, zusätzlich zu der Abteilung am Klinikum Klagenfurt sollen zwei mobile Palliativteams installiert werden. Zudem bekommt die Neurologie am Standort Hermagor mit einer Aufstockung von 30 auf 46 Betten eine deutliche Aufwertung.

Die Planungsgrundlagen wurden von Habacher erörtert. „Im Mittelpunkt standen die Sicherstellung einer bestmöglich erreichbaren, bedarfsgerechten, qualitativ hochwertigen, effizienten sowie gleichwertigen Versorgung in allen Regionen.“ Aus einer Analyse des Ist-Leistungsgeschehens habe man die neue Konzeption abgeleitet. Die akutstationäre Versorgung an elf Standorten bleibe erhalten, werde aber sowohl fachspezifisch als auch regionsspezifisch bedarfsorientiert angepasst.

„Die tagesklinischen Betten werden von 74 auf 146 verdoppelt“, berichtete Stickler und erörterte die Details die Krankenanstalten betreffend. "Verteilt auf alle Standorte wird die Bettenkapazität von 3.488 auf 3.208 reduziert.“

Lintner sagte, dass man sich bei der Entwicklung des Plans auf den zusätzlichen Bedarf an Allgemeinmedizinern durch die steigende Lebenserwartung einstellen musste. „Die neuen PHC-Zentren sollen Defizite im niedergelassenen Bereich verringern, es wird sechs bis sieben zusätzliche Planstellen geben und eine fächerübergreifende Kooperation von Allgemeinmedizinern zu längeren Ordinationszeiten.“

 

 

 

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