Gemeinden erhalten mehr Geld für Dorfbusse

 

erstellt am
07. 05. 15
11.00 MEZ

Das Land stockt die Förderungen für Micro-ÖV-Systeme kräftig auf
Eisenstadt (blms) - Das Land greift den Gemeinden bei der Realisierung sogenannter Micro-ÖV-Systeme – darunter versteht man kleinräumige Verkehrskonzepte wie zum Beispiel Dorfbusse – künftig noch kräftiger unter die Arme und stockt die Förderungen auf. Konkret wird die Abgangsförderung bis zu 50% je nach Bedarfskategorie erhöht, kündigte Landesrätin Verena Dunst bei einem Pressegespräch in Kleinmürbisch an. Zusätzliche Förderungen können sich die Gemeinden über die Dorferneuerung abholen. Diese werden ebenfalls aufgestockt. Die Förderung von Mobilitätskonzepten wird von 60% auf 85% bei gemeindeübergreifenden Projekten erhöht, wobei die Förderhöhe mit 10.000 Euro gedeckelt ist. Die Anschaffung von Bussen wird mit 50% oder maximal 15.000 Euro unterstützt (bisher 35%, maximal 12.000 Euro). Bereits im Jahr 2009 haben die Gemeinden Kleinmürbisch, Inzenhof, Tschanigraben und Großmürbisch im Rahmen eines gemeindeübergreifenden Dorferneuerungsprozesses das Projekt „Dorf-Bus“ ins Leben gerufen. Seit 2011 ist auch die Gemeinde Neustift bei Güssing eingebunden. „Gerade für das Südburgenland ist ein funktionierendes öffentliches Verkehrsnetz für Pendlerinnen und Pendler, für die Lebensqualität in der Region und für die Wirtschaft unabdingbar. Der Dorfbus in Kleinmürbisch ist ein Vorzeigeprojekt und zeigt, wie man kleinräumig die Mobilität erhöhen kann. Mit den nun besseren Fördermöglichkeiten ist das Angebot für Gemeinden so gut wie nie zuvor“, betont Dunst.

„Micro-ÖV-Systeme machen es möglich, gerade in dünn besiedelten Gebieten mit vielen Streusiedlungen punktgenau auf die Bedürfnisse der Bevölkerung einzugehen“, betont Verkehrskoordinator Peter Zinggl. Zielgruppe sind Pendler und Menschen, die an den öffentlichen Verkehr angewiesen sind. In Kooperation mit der PanMobile Verkehrsplanung wurde eine Informationsoffensive gestartet, um die Gemeinden über Modell- und Betriebsvarianten sowie Fördermöglichkeiten zu informieren. „Wichtig ist, dass die Gemeinden bis hin zur Realisierung begleitet werden“, so Dunst.

Die Zahl der südburgenländischen Gemeinden, die auf den „Dorfbus“ oder andere Modellvarianten setzen, könnte schon bald kräftig steigen, ist Zinggl zuversichtlich. „Wir haben 14 Bediengebiete herausgearbeitet. Unser Ziel ist, 20 bis 25 Gemeinden ins Boot zu holen.“ Erste Grobkonzepte wurden bereits erstellt, sagt Christian Grubic von PanMobile. „Wir haben die Grundlagen erhoben und uns unter anderem die Siedlungsstrukturen, aber auch die bereits bestehenden Angebote im Öffentlichen Verkehr genau angesehen. In einem nächsten Schritt gibt es weitere Gespräche mit den interessierten Gemeinden und danach geht es in die Detailplanung.“

17 Millionen jährlich für den Öffentlichen Verkehr
17 Millionen Euro investiert das Land Burgenland aktuell jährlich in den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs. Ein großer Teil der Mittel fließt in den Süden des Landes. „In den letzten Jahren wurden bereits wichtige Verbesserungen vorgenommen und Neuerungen eingeführt, wie die Einführung von Dorfbussen, die Erweiterung der Park & Ride-Anlagen, das Top-Jugend Ticket, die WIPARK-Garagenaktion für burgenländische Pendlerinnen und Pendler oder der Pendlerbus G1 auf der Strecke Jennersdorf – Güssing – Oberwart – Wien“, so Dunst.

Die G1-Buslinie verbindet die Zentren des südlichen Burgenlandes mit dichten Takten mit dem Ballungsraum Wien. 1.300 bis 1.400 Fahrgäste nutzen dieses Angebot täglich. Seit 1. Feber neu ist die G1-Wochenpendlerkarte. Die vergünstigte Mehrfahrtenkarte bietet PendlerInnen mit Hauptwohnsitz im Burgenland zehn Fahrten zum Preis von sieben. „Der G1 Kurs ist zu einem Aushängeschild geworden“, so Dunst abschließend.

 

 

 

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