Internationale Polizei-Übung
 "Operation Perseus" in sechs Ländern

 

erstellt am
13. 05. 15
11.00 MEZ

Deutschland, die Republik Moldau, Rumänien, die Tschechische Republik, Ungarn und Österreich übten gemeinsam den Kampf gegen den Drogenhandel.
Wien (bmi) - Im Rahmen des EU-Projektes "Cooperation Southeast – Danube Region" (CSDR) wurde die internationale Polizei-Übung "Operation Perseus" seit zwei Jahren vorbereitet und geplant. Federführend verantwortlich dafür war das bayerische Landeskriminalamt (BLKA). In der elftägigen Übung zum Thema "International kontrollierte Lieferung von Rauschgift" wurden die länderübergreifenden polizeiliche Zusammenarbeit, die Schulung und Vorbereitung aller Führungs- und Einsatzkräfte im Hinblick auf künftige reale Einsatzsituationen sowie die Umsetzung und Optimierung von Einsatzkonzepten geübt. Die Übung endete am 12.05. mit einem zeitgleichen Zugriff in den beteiligten Ländern Deutschland, Republik Moldau, Rumänien, Tschechische Republik, Ungarn und Österreich.

Übungsannahme war ein fiktiver internationaler Drogendeal. Simuliert wurde die Einfuhr einer größeren Menge an Heroin im zweistelligen Kilogrammbereich aus dem Grenzgebiet von Moldawien und Rumänien nach Deutschland. Darüber hinaus erfolgte eine Einfuhr einer größeren Menge an Crystal Meth aus der Tschechischen Republik nach Bayern.

Der fiktive Ermittlungsfall fand im Raum Nürnberg seinen Anfang und wurde vom bayerischen Landeskriminalamt bearbeitet. Von dort reisten die Suchtgiftkuriere über Österreich, Ungarn und Rumänien in die Hauptstadt von Moldawien. In Chisinau trafen sie mit einem fingierten Auftraggeber zusammen, der mit dem Flugzeug von Deutschland aus anreiste. Der fiktive Auftraggeber und der Lieferant des Heroins organisierten die Übergabe des Suchtgiftes in Rumänien.

Die Kuriere setzten ihre Fahrt weiter nach Szeged/Ungarn fort, um dort weiteres Bargeld zu erhalten. Im Anschluss wurde eine Teilmenge des Heroins in Wien an einen "Zwischenhändler" übergeben. Die letzte Station befand sich in Prag. Dort erhielten die "Rauschgiftkuriere" mehrere Kilogramm Crystal, das ebenfalls für Deutschland bestimmt war. Während dieses Szenarios wurde die Observation, die internationale Koordination, die fiktive Einbindung von Polizeieinheiten und Justizbehörden in den teilnehmenden Ländern geübt.

An der Operation beteiligten sich rund 200 Einsatzkräfte aus allen sechs Ländern. In Österreich waren unter der Federführung des Bundeskriminalamts 92 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundeskriminalamts (Koordination und verdeckte Ermittler) und der Direktion für Sondereinheiten (EKO Cobra und Observation) an drei Tagen beteiligt.

Das Projekt CSDR
Das EU-Projekt "Cooperation Southeast – Danube Region" (CSDR) hat die Bekämpfung des Drogenschmuggels entlang der sogenannten "Balkan Route" zum Ziel. Besonders wichtig ist dabei der rasche internationale Informationsaustausch. Das Gesamtprojekt steht unter der Leitung des Rauschgiftdezernates beim bayerischen Landeskriminalamt und wird von den Ländern Österreich und der Tschechischen Republik als Projektpartner begleitet.

Das EU-Förderprogramm "Kriminalprävention und Kriminalitätsbekämpfung" (ISEC) unterstützt die Zusammenarbeit in grenzüberschreitenden Bereichen und finanziert insgesamt 90 Prozent der Gesamtkosten. Die finanzielle Förderung wird durch die Europäische Kommission gewährleistet. Die Republik Moldau stellt als Drittland eine Besonderheit in dem EU-Projekt dar und ist somit beispielgebend für künftige länderübergreifende und gemeinsame EU-Projekte.

 

 

 

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