Wie sich die Kleinsten ihre Zukunft vorstellen

 

erstellt am
13. 05. 15
11.00 MEZ

LSth. Rüdisser und LR Wiesflecker präsentierten Studie über die Berufswünsche von Kindergarten- und Volksschulkindern
Bregenz (vlk) - In der Studie "Was ich einmal werden möchte…" wurden die Zukunftsvorstellungen und Berufswünsche von Vorarlberger Kindern im Alter zwischen vier und zehn Jahren erhoben. Dabei wurde untersucht, wann und wodurch geschlechterspezifische berufliche Interessen entwickelt werden. Diese Erkenntnisse sind aus Sicht der Wirtschaft wie auch sozialpolitisch im Sinne der Gleichstellung der Geschlechter von Bedeutung, betonten Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser und Landesrätin Katharina Wiesflecker im Pressefoyer am 12.05.

"Gesucht sind heute und in Zukunft Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren familiäre, vorschulische und schulische Sozialisation die Grundlage für lebenslanges Lernen, selbstständiges Handeln, für die Übernahme von Verantwortung und für Teamfähigkeit gelegt hat", sagte Rüdisser. Angesichts dessen sei es sehr interessant zu sehen, wie die kindliche Berufsorientierung funktioniert und wodurch sie geprägt wird.

Für Landesrätin Wiesflecker geht es darum, Kinder sorgsam und auf altersgerechte Weise an die vielfältigen Möglichkeiten des Berufslebens heranführen, um frühen geschlechterspezifischen Fixierungen und einer daraus resultierenden späteren Selbstbeschränkung bei der Berufswahl entgegenzuwirken. "Die bereits erzielten Fortschritte auf diesem Weg sind zwar unübersehbar, aber noch längst nicht genug", so Wiesflecker. Nach wie vor gelten Handwerk und Technik als Männersache, während Büroberufe, Handel und soziale Dienstleistungen frauendominiert sind.

Für die Studie "Was ich einmal werden möchte…" wurden in den Jahren 2012 bis 2014 zahlreiche Interviews mit Pädagoginnen und Pädagogen sowie Fachleuten aus den Bereichen Bildung und Berufsorientierung geführt. Dazu kommen eine Fragebogenerhebung unter rund 80 Eltern sowie die Analyse von 336 Zeichnungen von Kindergarten- und Volksschulkindern, die ihre beruflichen Zukunftsvorstellungen darstellen. Laut Studienautorin Eva Häfele zeigt sich, dass sowohl Mädchen als auch Buben im Kindergarten- und Volksschulalter sein sehr breites Interesse für die verschiedensten Tätigkeits- und Berufsfelder haben, ihre Vorstellungen und Berufswünsche aber schon in diesem Alter genderspezifisch geprägt sind. Da sich jedoch Kinder stark am Berufsrollenverhalten Erwachsener orientieren, seien sie für einen Wandel der Rollenbilder durchaus offen. Eine Heranführung von Kindern an Berufswelten sollte möglichst in Zusammenarbeit mit Unternehmen erfolgen.

In den Vorarlberger Bildungseinrichtungen und Unternehmen gibt es bereits Angebote der frühen Berufsinformation für Kinder in der Volksschule. Das reicht von Projekten der praxisnahen Berufsorientierung wie "Schaffar-Tagen", an denen sich alle zwei Jahre zahlreiche Schulen und Unternehmen beteiligen, bis zu regionalen und lokalen Initiativen von Unternehmen. Solche Angebote sollen fortgesetzt und erweitert werden, sagte Landesrätin Wiesflecker. Gleichzeitig bedürfe es der verstärkten Information der Pädagogen und Pädagoginnen an Kindergärten und Volksschulen über die Möglichkeiten gendersensibler Berufsorientierung.

 

 

 

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