Karmasin/Palfrader: "Mehr Männer
 in die Elementarpädagogik"

 

erstellt am
12. 05. 15
11.00 MEZ

Iinnsbruck (lk) - „Sag mir, wo die Männer sind“ – Unter diesem Titel beleuchtete am 11.05. eine Fachtagung der Universität Innsbruck Kindergärten als Arbeitsplatz für Frauen und Männer. Hochkarätige ReferentInnen aus den Bereichen Elementarbildung, Gleichstellung und Arbeitsmarkt präsentieren und diskutieren dabei Maßnahmen, um den Männeranteil in Kinderbetreuungseinrichtungen zu erhöhen. Familienministerin Sophie Karmasin sowie Bildungs- und Familienlandesrätin Beate Palfrader stellen im Rahmen der Veranstaltung klar: „Kinder brauchen sowohl weibliche als auch männliche Bezugspersonen. Unser Ziel lautet daher: Mehr Männer in die Elementarpädagogik.“

Im Bereich der frühkindlichen Pädagogik sind Männer kaum anzutreffen. „Es braucht Zeit, um traditionelle Denkmuster und Rollenbilder aufzubrechen und das Berufswahlspektrum zu erweitern“, weiß LRin Palfrader. Durch Initiativen wie den „Boys Day“ und eine Verstärkung der Berufsorientierung an den Schulen ist das Land Tirol bestrebt, jungen Menschen neue Wege aufzuzeigen und speziell männliche Jugendliche für pädagogische Berufe zu interessieren. „Diese bewusstseinsbildenden Maßnahmen tragen Früchte: So konnte beispielsweise der Anteil der Junglehrer im Pflichtschulbereich in den vergangenen fünf Jahren fast vervierfacht werden“, freut sich LRin Palfrader.

1,8 Millionen Euro für Maßnahmen und Initiativen
„Männliche Kindergartenpädagogen sind gut für kleine Buben und Mädchen, die oft genug ohne Väter aufwachsen. Die Anwesenheit von männlichen Erziehern in Kindergärten stellt für die Kinder eine nicht zu unterschätzende Bereicherung dar. Deswegen wollen wir als Familienministerium den Männeranteil bei den Kindergartenpädagogen in den kommenden Jahren deutlich steigern“, betont BMin Karmasin. „Wir stellen den Bundesländern bis Ende 2017 einen Beitrag von 1,8 Millionen Euro für Maßnahmen und Initiativen zur Verfügung, die zielgerichtet Männer ansprechen und für den Beruf des Kindergartenpädagogen begeistern. Derzeit sind österreichweit weniger als zwei Prozent der Beschäftigten in Kinderbetreuungseinrichtungen Männer. In den Krippen arbeiten nur 119 männliche Personen (7.102 Frauen), in den Kindergärten sind es 453 Männer (33.043 Frauen). Hier gibt es also viel Steigerungspotential, das wir mit verschiedensten Maßnahmen und Projekten wie dem heutigen Symposium erreichen wollen.“

Um den Männeranteil zu erhöhen, brauche es aber nicht nur Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung, sondern der Beruf auch ein besseres Image, ist LRin Palfrader überzeugt. „Ebenso sind die Einkommenssituation sowie eine höhere Durchlässigkeit im System und mehr Aufstiegsmöglichkeiten bzw. Karriereperspektiven notwendig, um die Attraktivität dieser wertvollen und wichtigen Aufgabe zu steigern.“ Neue Ausbildungsformen wie das Kolleg für Kindergartenpädagogik in Innsbruck, das berufsbegleitend absolviert werden kann, sollen Männern zudem den Einstieg in einen pädagogischen Beruf erleichtern.

 

 

 

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