Euro-Abwertung führt zu spürbaren
 Kaufkraftverlusten in Übersee-Destinationen

 

erstellt am
21. 05. 15
11.00 MEZ

Wien (statistik austria) – Starke Kaufkraftverluste, vor allem in Überseedestinationen, zeigen Berechnungen von Statistik Austria über Preisniveaus der beliebtesten Reiseziele und die damit verbundene Kaufkraft der Österreicherinnen und Österreicher (Stand: April 2015). Während man im Vorjahr für 100 "österreichische" Euro in den USA Waren im Gegenwert von 120 Euro bekam, sind es heute nur noch 95 Euro, in Japan sank der Gegenwert von 108 auf 99 Euro. Aber auch im teuersten der untersuchten Länder, der Schweiz, sank die Kaufkraft aufgrund der Euro-Abwertung von 76 auf 65 Euro.

Signifikante Kaufkraftvorteile können hingegen weiterhin für Österreichs östliche EU-Nachbarländer beobachtet werden. Bulgarien rangiert mit einem Euro-Gegenwert von 207 als preisgünstigste Destination vor Rumänien (183), Ungarn (179) und Tschechien (177). In den drei teuersten Reisezielen Schweiz, Dänemark und Australien erhält man für 100 in Österreich verdiente Euro lediglich Waren und Dienstleistungen im Wert von 65, 76 bzw. 78 Euro.

Preisniveau in den östlichen Nachbarländern niedrig – weiterhin starkes West-Ost-Gefälle
In ausgewählten osteuropäischen Tourismusdestinationen erhält man wie in den Vorjahren für einen Betrag von 100 Euro rund um die Hälfte mehr an vergleichbaren Gütern und Dienstleistungen als in Österreich. Unter den Nachbarländern ist Ungarn mit 179 Euro das Land mit dem höchsten Gegenwert, knapp vor Tschechien (177) und schon mit Abstand gefolgt von der Slowakei (152). Die Destinationen mit dem niedrigsten Preisniveau im 28 Länder umfassenden Set liegen noch weiter östlich: In den EU-Ländern Rumänien und Bulgarien bekommt man mit 183 bzw. 207 Euro im Landesdurchschnitt für sein Geld praktisch das Doppelte an gleichwertigen Waren und Dienstleistungen.

In der Türkei erhält man aufgrund der höheren Inflation bei gleichzeitigem Wechselkursgewinn der türkischen Lira für 100 Euro um mehr als 8% weniger als im April des Vorjahres, aber immerhin noch 139 Euro (2014: 152). Das beliebte Urlaubsland Kroatien bringt für Reisende im Durchschnitt einen Euro-Gegenwert von 151, in Slowenien beträgt der Kaufkraftvorteil immerhin noch rund ein Viertel (125).

Schwacher Euro wirkt sich auf Übersee-Destinationen aus – USA mehr als 20% teurer als 2014
USA-Reisende spüren derzeit den starken US-Dollar. Mit fast 22% Aufwertung gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung liegen die USA trotz leicht sinkender Konsumentenpreise nun bei einem Gegenwert von 95 Euro (nach 120 im Vorjahr) gemessen an der heimischen Kaufkraft. Ähnliches – wenngleich nicht in diesem Ausmaß – konnte für Japan und Australien beobachtet werden. Nach Kursgewinnen der jeweiligen Landeswährungen zwischen 6 und 9% liegen diese Reiseziele nunmehr bei einem Euro-Gegenwert von 99 (2014: 108) bzw. 78 (2014: 84). Mexiko dagegen bleibt trotz einer mehr als zehnprozentigen Kaufkraftminderung gegenüber 2014 mit 147 Euro weiterhin eine preisgünstige Destination.

Wenige Verschiebungen in der Eurozone – Urlaubsland Nr. 1 Italien niveaugleich mit Österreich
Aufgrund der gemeinsamen Währung und der niedrigen Inflation mit teils sinkenden Konsumentenpreisen (bis -1,8% in Griechenland) sind innerhalb der Eurozone wenige Veränderungen gegenüber dem Vorjahr festzustellen. Irland stellt mit 90 Euro die teuerste Destination dar, während man in den Niederlanden, Belgien und Frankreich mit 96 bis 100 Euro im Landesdurchschnitt ähnlich viel an Waren und Dienstleistungen wie in Österreich bekommt. Griechenland liegt aufgrund gesunkener Verbraucherpreise nunmehr bei 125 Euro vor Spanien (120) und Zypern (118). Italien, das beliebteste Tourismusland der Österreicherinnen und Österreicher, liegt – gemessen an der Kaufkraft – mit 101 praktisch auf gleichem Niveau wie Österreich.

 

 

 

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