Oö. Landesdienst: Frauen auf der Überholspur

 

erstellt am
10. 06. 15
11.00 MEZ

Gleichstellungsbericht bestätigt Vorreiterrolle Oberösterreichs
Linz (lk) - Die oberösterreichische Landesverwaltung ist ein Topdienstleister und braucht den Vergleich mit Großunternehmungen in der Privatwirtschaft nicht zu scheuen. "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landes Oberösterreich leisten hervorragende Arbeit, sie sind Basis und Garant für die weitere Aufwärtsentwicklung des ausgezeichneten Wirtschaftsstandortes Oberösterreich, so Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Personalreferent LH-Stv. Franz Hiesl am 09.06.

Das Land Oberösterreich hat in seinem Bereich seine Hausaufgaben gemacht. Es wurden notwendige Reformen rechtzeitig erkannt und auch durchgeführt. Die Oö. Landesverwaltung steht für Leistungsfähigkeit, Modernität und Bürgerservice und zählt so zu den besten unter den Bundesländern.

Land Oberösterreich spricht nicht nur von Frauenförderung, sondern setzte konkrete Maßnahmen
"Wir wissen, eine zukunftsorientierte Unternehmens- und Personalpolitik kann auf die vielfältigen Fähigkeiten von qualifizierten Frauen nicht verzichten", ist Hiesl überzeugt. Der Gesamt-Frauen-Anteil im Landesdienst beträgt bereits 65,2 %. Die oberösterreichische Landesverwaltung verfügt über hervorragende Mitarbeiterinnen, die in unterschiedlichsten Verwendungsbereichen täglich ihre Leistungen erbringen. Chancengleichheit im Berufsleben tatsächlich zu verwirklichen ist ein ethisch-moralisches Gebot.

Die Oö. Landesregierung hat daher auf Vorschlag der Gleichstellungskommission ein Förderprogramm beschlossen. Dieses Programm gibt klare Ziele vor und beschreibt Maßnahmen, die zur Förderung der Gleichstellung umgesetzt bzw. verbessert werden sollen. Diese Maßnahmen sind auch Teil der Personalstrategie, die wir beim Land Oberösterreich umsetzen.

Gleiche Entlohnung eine Selbstverständlichkeit
Beim Dienstgeber Land Oberösterreich ist eine gleiche Entlohnung der Geschlechter längst eine Selbstverständlichkeit.

Ausgewogenes Verhältnis in allen Funktionsgruppen und Verwendungen
Der Anteil von Frauen in Führungs- und gehobenen Expert/innenfunktionen liegt in der Landesverwaltung derzeit auch noch bei bescheidenen 27 %. Um auch hier eine Ausgewogenheit zu erreichen, arbeiten wir an Rahmenbedingungen, die es Frauen verstärkt ermöglichen, ihre Chancen auf verantwortungsvolle Positionen wahrzunehmen - sofern dies ihren persönlichen Lebensplanungen entspricht, so die Gleichstellungsbeauftragte Mag.a Lipa-Reichetseder. Der Dienstgeber Land Oberösterreich beschränkt sich dabei nicht auf quantitative Zielvorgaben, sondern setzt auf eine kontinuierliche Entwicklung.

Frauenanteil bei leitenden Positionen in der Landesverwaltung steigt: Sowohl im Bereich des Top-Managements als auch im Bereich des Gehobenen Managements steigt der Frauenanteil kontinuierlich an. Auswertungen ergeben, dass im Verhältnis zur Anzahl ihrer Bewerbungen gleich viele bzw. mehr Frauen mit leitenden Funktionen betraut wurden als Männer im Verhältnis zu deren Anzahl von Bewerbungen.

Zielvereinbarungsgespräche: Es ist im oö. Landesdienst Standard, dass im Rahmen der jährlichen Zielvereinbarungsgespräche eine Erörterung von Karriere- bzw. persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten erfolgt, wodurch sich gewisse Weichenstellungen ergeben können.

Fordern und Fördern: Um eine Erhöhung der Bewerbungsziffern von Frauen für verantwortungsvolle Positionen zu erreichen, setzen wir auf das Prinzip "Fordern und Fördern". Durch Betrauung mit qualifizierten, herausfordernden Aufgaben, die das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten stärken, sollen Frauen verstärkt motiviert werden, sich für verantwortungsvolle Positionen zu bewerben. Durch gezielte Maßnahmen, wie spezifische Seminare, Coaching und Mentoringangebote soll die Qualifikation weiter unterstützt werden.

Informationsprozesse für Teilzeitbeschäftigte: Da gerade Teilzeitbeschäftigte (das sind auch überwiegend Frauen) oft einen Mangel an Information als Karrierehemmnis angeben, setzen wir Maßnahmen, die die Sensibilität bei den Führungskräften für die Gestaltung der Informationsprozesse steigern sollen.

Karrierechancen auch bei Teilzeit: Expert/innen- bzw. Führungsfunktionen in Teilzeit werden forciert. An Kriterien, anhand derer die Eignung einer konkreten Funktion in individueller Analyse geprüft werden kann, wird gearbeitet.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist dem Familien- und Personalreferenten besonders wichtig. Eine echte Gleichbehandlung von Frauen und Männern setzt eine funktionierende Vereinbarkeit von Familie und Beruf voraus. Je besser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Beruf und Familie vereinbaren können, desto höher sind ihre Lebensqualität, berufliche Motivation und Loyalität gegenüber dem Unternehmen.

Das Land Oberösterreich nimmt hier eine Vorreiterrolle ein. Der oberösterreichische Landesdienst bietet ein Arbeitszeitmodell, das größtmögliche Flexibilität einräumt. Teilzeitarbeit ist eine wesentliche Grundlage, um Familie lebbar zu machen. Wiedereinstiegsmaßnahmen, die teilweise schon vor Beginn des Mutterschutzes bzw. der Karenz ansetzen, sollen den Wiedereinstieg erleichtern (Planungs-/Perspektivengespräch; Beteiligung an Aktivitäten während der Karenz, wie etwa Weiterbildungen, Dienstbesprechungen, aber auch betriebliche Veranstaltungen; Anbindung an das landesinterne Kommunikationssystem [Intranet]), Betriebskindergarten in Kooperation mit der AK und Energie AG.

65,2 % der Landesbediensteten sind Frauen
Im gesamten oberösterreichischen Landesdienst werden bereits mehr als die Hälfte der Jobs von Frauen bekleidet; exakt 14.341 Frauen (65,2 % aller Bediensteten, 1991 waren es noch 55,6 %) sind derzeit beim Land Oberösterreich beschäftigt. Zum Stichtag 1.1.2014 waren im oö. Landesdienst insgesamt 21.994 Personen als Beamt/innen, Vertragsbedienstete, Lehrkräfte oder als Lehrlinge beschäftigt (im Vergleich: zum Stichtag 1.1.2011 waren es 22.024 Personen).

Gleichstellungsprogramm 2015 - 2021
Das Gleichstellungsprogramm 2015 - 2021 ist auf Schwerpunkten bzw. Leitzielen aufgebaut, die in einzelne Ziele und Maßnahmen aufgeschlüsselt sind. Diese sind aus der generellen Strategie des Landesdienstes abgeleitet und docken zum Teil am 2008 beschlossenen Frauenförderprogramm "Balance - Wege zur Gleichstellung" an.

Die Grundlage für das Gleichstellungsprogramm 2015 bis 2021 bildet eine umfassende Personaldaten- und -strukturanalyse sowie eine im September 2014 durchgeführte Befragung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im oberösterreichischen Landesdienst.

Ziel dieser Befragung war eine

  • Erhebung des Umsetzungsgrades bisheriger Gleichstellungsinitiativen (Evaluierung des Frauenförder-/Gleichstellungsprogramms) sowie eine
  • Bedarfserhebung (Eruierung künftiger Handlungsfelder). Einzelne Ergebnisse sind bei einzelnen Ziel- bzw. Maßnahmenformulierungen exemplarisch dargestellt


Das Programm gilt für alle Landesbediensteten (Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den rechtlich verselbständigten Anstalten, Betrieben und sonstigen Einrichtungen des Landes).
Das Land OÖ bekennt sich zu einer aktiven Gleichstellungspolitik, um Chancengleichheit zu fördern und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen und Männer zu gewährleisten.

Ansatzpunkt für konkrete Umsetzung sind Mitarbeiter - bzw. Zielvereinbarungsgespräche - ausgehend von diesen sind auf allen weiteren Hierarchieebenen Ziele zu Förderung der Gleichstellung in den jeweiligen Organisationseinheiten zu vereinbaren.

"Frauenpolitik war lange Zeit eine Politik gegen Männer und eine Politik, die Machtlosigkeit und eine Opferrolle vermittelt hat. Viele vor allem junge Frauen konnten sich mit Themen und Inhalten nicht identifizieren. Daher haben wir in Oberösterreich vor fünf Jahren einen neuen Weg der Themenfindung und vor allem der Umsetzung gewählt", so Landesrätin Doris Hummer.

 

 

 

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