Start des österreichischen
 "Responsible Science"-Modells

 

erstellt am
19. 06. 15
11.00 MEZ

Allianz aus heimischer Wissenschaftselite gibt gemeinsames Bekenntnis ab - Kompetenznetzwerk "Science Cultures" und Zentrum für Citizen Science als wichtige Eckpfeiler
Wien (bmwfw) - Am 17.06. erfolgte der prominente Startschuss für den Schwerpunkt "Responsible Science - Wissenschaft und Gesellschaft im Dialog" des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) im Wiener Media Tower. Ziel ist, eine "forschende Bewegung" im ganzen Land zu generieren und die Bevölkerung für die Leistung und Bedeutung der Forschung zu begeistern - ausgelöst durch den Zusammenschluss von Wissenschafts-, Bildungs- sowie Sozialeinrichtungen und der Zivilgesellschaft. "Eine gesellschafts- und bürgerorientierte Wissenschaft hat ein enormes Potenzial, wenn sie den Open Innovation Ansatz verfolgt. Denn egal wie viele kluge, kreative und innovative Köpfe im wissenschaftlichen Prozessen involviert sind - der aktive Schritt hin zur Bevölkerung schafft einen wesentlichen Mehrwert für uns alle", betont Wissenschafts-Staatssekretär Harald Mahrer bei der Präsentation.

Bei der Startveranstaltung unterzeichneten zahlreiche Mitglieder der neuen "Allianz für Responsible Science" ein Memorandum, welches die Integration dieses Ansatzes in die bestehende Arbeit heimischer Institutionen zum Ausdruck bringt. Zu den Erstunterzeichner/innen zählten dabei neben Staatssekretär Harald Mahrer für das BMWFW auch Vertreter/innen von Österreichische Universitätenkonferenz, Östereichische Fachhochschulkonferenz, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Ludwig Boltzmann Gesellschaft, Wissenschaftsfonds FWF, Austrian Institute of Technology, Naturhistorisches Museum, OeAD - Österreichischer Austauschdienst, Bundes-Blindenerziehungsinstitut, Rotes Kreuz, Naturschutzbund und INNOC - Österreichische Gesellschaft für innovative Computerwissenschaften. "Der heute geschlossene wissenschaftliche Schulterschluss ist wegweisend für unser Land. Ein Paradigmenwechsel, um Forschung noch breiter mit der Gesellschaft zu vernetzen und ihren Stellenwert in der Bevölkerung zu steigern."

"Responsible Research and Innovation" (RRI) Modelle erfreuen sich steigender Popularität und stellen die moderne Basis für Bewusstseinsbildung, erhöhte Wahrnehmung und persönliches Engagement in Wissenschaft und Forschung dar. Deren Bedeutung hob Gastreferent Prof. Dr. Armin Grunwald, Leiter des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB), beim gestrigen Kick Off hervor. "Klar ist: der Fortschritt erweitert die Handlungsoptionen des Menschen und vergrößert unsere Möglichkeiten, in Natur, Lebewesen, Gesellschaft und auch in uns selbst einzugreifen. Mit der Zunahme der Handlungsmöglichkeiten wächst aber auch unsere Verantwortung. Mit dem Ansatz 'Responsible Science' wird die Frage nach Verantwortung unmittelbar mit Wissenschaft und Forschung verbunden. Diese werden als integrale Teile moderner Gesellschaft begriffen dadurch näher mit Bürgerinnen und Bürgern zusammen gebracht."

"Wir haben in Österreich bereits bestehende, sehr erfolgreiche Maßnahmen, die die vielschichtigen positiven Auswirkungen deutlich unter Beweis stellen, etwa im Bereich Austausch von Schule und Wissenschaft. Die Initiative 'Sparkling Science' hat sich zu einem echten Best-Practice-Modell entwickelt. Auf dieses solide Fundament müssen wir weiter bauen", so Mahrer.

Mehrere Maßnahmen im Rahmen des Aktionsplans für einen wettbewerbsfähigen Forschungsraum
Der Schwerpunkt ist auch wichtiger Bestandteil des "Aktionsplans für einen wettbewerbsfähigen Forschungsraum", der im Februar 2015 vom BMWFW präsentiert wurde. "Anlässlich der runden Geburtstage von TU Wien, Uni Wien und Vetmed haben wir das 'Jahr der Forschung' ausgerufen und den Forschungsaktionsplan erstellt. Darin sind 12 konkrete Maßnahmen definiert, die den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft stärken", so der Staatssekretär. Als eine von sechs Aktionslinien werden ab jetzt Vernetzungs- und Institutionalisierungsmaßnahmen, ein auf Citizen Science ausgerichtetes Ausschreibungsprogramm und strategische Kooperationsprojekte umgesetzt. Weitere Instrumente sind die Einrichtung eines Kompetenznetzwerkes "Science Cultures", der Start für ein Zentrum für Citizen Science bei der OeAD GmbH als Anlauf- und Beratungseinrichtung und die Vergabe von "Citizen Science Awards".

"Wissenschaft und Innovation für und mit der Gesellschaft lassen sich nur umsetzen, wenn wir alle an einem Strang ziehen. Wir brauchen eine Allianz für ein neues Verständnis der Wissenschaften zwischen Universitäten, außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Fachhochschulen, Museen, NGOs, Förderagenturen und viele andere mehr. Der große Zuspruch für diese Initiative zeigte sich an der großen Bereitschaft, das Memorandum zu unterzeichnen. Wir sind auf dem richtigen Weg", so Mahrer.

 

 

 

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