Oberösterreich im Krisenfall bestens gerüstet

 

erstellt am
16. 06. 15
11.00 MEZ

Digitalfunk BOS startet 2018 – Umfassende Gesamtlösung – Abschluss des Vollausbaus bis 2020
Wien/Linz (lk) - Die Vereinbarung zwischen Bund und Land Oberösterreich über eine länderübergreifende und moderne Kommunikation zwischen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (kurz: BOS) in Krisen- und Katastrophenfällen sieht eine digitale Funkversorgung vor. Diese kann ab 2018 genutzt werden, mit einem Abschluss des Vollausbaus ist bis 2020 zu rechnen. Bis zu diesem Zeitpunkt soll auch im Burgenland, Niederösterreich, Salzburg, der Steiermark, Tirol und Wien sowie in Bayern ein digitales Funknetz in Betrieb sein.

Zur Versorgung in Oberösterreich wurde ein externes Sachverständigengutachten eingeholt. Nach Prüfung aller Varianten wurde aus funktionaler, technischer und wirtschaftlicher Sicht empfohlen, den Digitalfunks BOS Austria auf Basis des Standards TETRA25 im Rahmen einer Gesamtlösung für die BOS- und KAT-Kommunikation einzuführen.

Die empfohlene Gesamtlösung beinhaltet zusätzlich:

  • Basis-Sprechfunk für die Notkommunikation bei Ausfall des Digitalfunks, auf Basis des Mehrkanal-Richtfunknetzes des Landesstraßendienstes oder des bestehenden Analogfunknetzes der Feuerwehr (= Redundanzsystem)
  • Alarmierungssystem (Feuerwehr-Pager, Sirenen, Rettungsdienst-Pager) durch Ertüchtigung des WAS/POCSAG-Systems der Feuerwehr mit dem dazu gehörigen Richtfunkring, insbesondere zur Nutzung für das Alarmierungsnetz, zur Vernetzung der Leitstellen aller BOS und zur Mitnutzung für das Basis-Sprechfunknetz (= zusätzliche Systeme)
  • Competence Center Digitalfunk im Wirkungsbereich des Landes Oberösterreich (Leitung, Steuerung, Wartung)


Die Planung dieser zusätzlichen Systeme sowie des Redundanzsystems (Anpassung der teilweise bei den Einsatzorganisationen und beim Land bestehenden Systeme) wird - vor allem aus Kostengründen - bereits mit dem Digitalfunknetz erfolgen. Die Ausführung bzw. Errichtung erfolgt erst nach Errichtung des Digitalfunknetzes.

Der weitere Zeitplan

  • Funknetzplanung bis April 2017
  • Standortakquise: Oktober 2015 - Juli 2017
  • Einreichplanung: Jänner 2016 - Oktober 2017
  • Behördenverfahren: Februar 2016 - November 2017
  • Standorterrichtung: Juli 2016 - April 2018
  • Funktechnische Abnahme: Oktober 2016 - Juli 2018
  • Errichtung Basis-Sprechfunk und Alarmierungssystem: 2018 -2021


Die Kosten
Für die Errichtung des Digitalfunksystems ergeben sich von 2015 bis 2018 geschätzte Investitionskosten von rund 37,33 Mio. Euro. Die laufenden Kosten für den Betrieb werden jährlich mit etwa 1,85 Mio. Euro errechnet.

Die Errichtung der zusätzlichen Systeme und des Redundanzsystems (2019 bis 2021): zirka 7,33 Mio. Euro. Die jährlichen laufenden Kosten für zusätzliche Systeme (Basis 2020) werden mit rund 350.000 Euro angenommen, jene für das Redundanzsystem (Basis 2020) mit etwa 120.000 Euro.

Der Investitionszuschuss des Innenministeriums beläuft sich auf 7 Mio. Euro. Für das Land Oberösterreich ergeben sich somit Investitionskosten von etwa 44,66 Mio. Euro.

Ab 2015 entstehen Betriebskosten, die sich je nach Ausbaufortschritt der Funksysteme jährlich erhöhen. Nach Abschluss der Errichtung des Gesamtsystems (geplant: 2021) werden die jährlichen Betriebskosten/laufenden Kosten maximal 2,32 Mio. Euro (Basis 2020) betragen.

Am 18.06. wird das Projekt im Oberösterreichischen Landtag behandelt.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at