Wien: Flächenwidmung zum Schutz
 der historischen Heurigenorte

 

erstellt am
26. 06. 15
11.00 MEZ

Vassilakou: „Wir schützen historische Heurigenorte Neustift am Walde und Salmannsdorf vor Spekulation"
Wien (rk) - Nach Gebäudeabbrüchen in Neustift am Walde, durch die historisch wertvolle Substanz verloren ging, wurde von der Wiener Stadtplanung im August 2013 eine Bausperre für dieses Gebiet verhängt. "In den vergangenen Monaten wurden Vorschläge für eine neue Flächenwidmung erarbeitet, die jetzt den AnrainerInnen präsentiert werden. Sie können dabei auch ihre Anliegen und Vorschläge einbringen. Zentrale Vorhaben sind, künftig keine zusätzliche Bebauung außerhalb des Bestands zuzulassen sowie die Schutzzone auf Salmannsdorf auszudehnen. Wir schöpfen alle Planungsinstrumente aus, um die Gebäudejuwele vor Spekulation zu schützen", so Wiens Planungsstadträtin und Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou.

Von der Wiener Stadtplanung wurde in den vergangenen Monaten eine städtebauliche Bestandsaufnahme (MA 21) und eine Detailinventarisierung des Gebäudebestandes (MA 19) durchgeführt. So konnten Empfehlungen zu Bebauung, Grünraum, Mobilität und öffentlicher Raum erstellt werden. Sie werden in die neue Flächenwidmung einfließen und bei allen künftigen Planungsüberlegungen berücksichtigt:

Bebauung

  • Flächenwidmungs- und Bebauungsplan auf den Bestand abstimmen
  • Schutzzone ausdehnen
  • In der Schutzzone keine zusätzliche bauliche Ausnutzung gegenüber dem Bestand zulassen
  • Neue Bauvorhaben in der Schutzzone durch den Wiener Fachbeirat für Stadtplanung und Stadtgestaltung begutachten
  • Ortsbildprägende Heurigenbetriebe sichern
  • Über Förderungsmaßnahmen verstärkt informieren

Grünraum

  • Weinberge vor Spekulationen schützen
  • Bauland keinesfalls in bestehende Weinbauflächen ausdehnen
  • Bewirtschaftung der Weinberge sicherstellen
  • Weitere Verwaldung und Verbuschung hintan halten
  • Keine untypischen Kulturformen - wie Baumschulen oder Christbaumkulturen zulassen
  • Wertvollen und charakteristischen Baumbestand innerhalb des Siedlungsgebietes sichern

Mobilität

  • Gehbereiche für Zufußgehende verbreitern, Mindeststandards einhalten (Gehsteigbreite mind. 2m, keine parkenden Autos auf Gehsteigen)
  • Öffentlichen Raum von ruhendem Verkehr entlasten
  • Parkraumbewirtschaftung prüfen
  • Miteinander der unterschiedlichen VerkehrsteilnehmerInnen durch organisatorische und gestalterische Maßnahmen fördern
  • Durchwegung für Zufußgehende sicherstellen, gewidmete Fußwegverbindungen umsetzen

Öffentlicher Raum

  • Straßen- und Grünraum insbesondere im Bereich der platzartigen Erweiterungen gestalterisch aufwerten
  • Aufenthalts- und Verweilbereiche schaffen
  • Lärmbelastungen und Gefährdungen durch den motorisierten Verkehr möglichst gering halten (durch organisatorische und gestalterische Maßnahmen)

In einer Aussstellung (25. Juni, 1. Juli und 2. Juli 2015 jeweils von 15:00 bis 19:00 Uhr in der Buschenschank Ferschel, Rathstraße 30) erörtern Vertreterinnen und Vertreter der Stadtplanung sowie externe Expertinnen und Experten die Untersuchungsergebnisse und geben Planungsempfehlungen ab. Die AnrainerInnen können ihre Vorschläge einbringen, die über den Sommer eingearbeitet werden. Im Herbst 2015 werden die AnrainerInnen über die Ergebnisse der Ausstellung und die weiteren Schritte informiert.

 

 

 

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