Tirol: "Wir brauchen die Energiewende!"

 

erstellt am
25. 06. 15
11.00 MEZo

Energiereferent LHStv Josef Geisler bei der Eröffnung des Symposiums „Wasserkraft und Wettbewerb“ in Innsbruck
Innsbruck (klk) - „Wir müssen in Kenntnis der Gefahr von Versorgungsstörungen, den Auswirkungen des Klimawandels und der Preisrisiken Wege in eine nachhaltige Energiezukunft finden – hin zu einer Energiewende“, betonte Energiereferent LHStv Josef Geisler am 24,06, bei der Eröffnung des zweitägigen Symposiums „Wasserkraft und Wettbewerb“ der „Arbeitsgemeinschaft Alpine Wasserkaft“ in Innsbruck. Außerdem konterte er der Forderung des Umweltdachverbands nach einer Besteuerung der Wassernutzung.

„Eine Besteuerung der Wassernutzung würde unsere Bemühungen auf dem Weg zur Energieunabhängigkeit eindeutig hintergehen. Zudem wäre eine solche Abgabe eine weitere zusätzliche finanzielle Belastung für den Tourismus und die Seilbahnwirtschaft, da eine derartige Besteuerung auch auf die künstliche Beschneiung angewendet werden sollte. Eine solche Abgabe wäre völlig konträr zu unserer Energiestrategie, in der die Steigerung der Wasserkraft rund ein Drittel der umweltfreundlichen Energie ausmachen soll.“

Ziel „Tirol 2050 energieautonom“
Der Energiereferent verwies dabei auf den bereits erfolgreich eingeleiteten Weg in Richtung Energieunabhängigkeit unter dem Motto „Tirol 2050 energieautonom“: „Um unser ambitioniert gestecktes Ziel, ‚Tirol 2050 energieautonom‘ mit minus 50 Prozent an Energieverbrauch und plus 30 Prozent erneuerbarer Energie, zu erreichen, müssen wir unser enormes Potenzial an Energieschätzen nutzen. Nur wenn wir einen zügigen Ausbau der Wasserkraft forcieren, werden wir von fossilen Energieträgern wie Öl, Kohle und Gas unabhängig.“

Für den Energiereferenten gehört aber nicht nur der Ausbau der Wasserkraft zur notwendigen Energiewende, sondern auch die Revitalisierung bestehender Wasserkraftwerke. „Mit diesem Gesamtpaket schafft Tirol nicht nur die Energiewende, sondern leistet auch einen Beitrag zur Entlastung des Weltklimas“, betonte LHStv Geisler.

Klares Bekenntnis zur Wasserkraft
„Wasser ist der erneuerbare Energieträger in unserem Land. Wenn wir unser Ziel, dass Tirol bis 2050 energieunabhängig ist, erreichen möchten, müssen wir jetzt die entscheidenden Schritte setzen. Wir können es uns nicht leisten, von diesem Weg abzukommen. Deshalb bekenne ich mich ganz klar zur Wasserkraft, die auch heimische Wertschöpfung auslöst und für unsere heimischen Betriebe einen Wirtschaftsturbo darstellt“, verweist LHStv Josef Geisler auf den von der Tiroler Landesregierung ambitioniert festgesetzten Weg.

Das technisch-wirtschaftliche Wasserkraftpotenzial wurde in Tirol mehrfach ermittelt und liegt bei etwa zwölf Terawattstunden pro Jahr. Davon sind bereits 6,7 Terawattstunden ausgebaut, sodass langfristig noch 5,3 Terawattstunden erschlossen werden können. Gemäß einem Regierungsbeschluss ist in Tirol ein Ausbaupotenzial von 2,8 Terawattstunden bis zum Jahr 2036 vorgesehen, ein wesentlicher Teil davon in Form von Speicher bzw. Pumpspeicherkraft.

Lebensversicherung Speicherkraftwerke
Der Energiereferent weiter: „Der Strom aus Speicherkraftwerken ist jederzeit schnell verfügbar, im Gegensatz zur Solar- und Windenergie steuer- und berechenbar und leistet durch diese Qualität einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit mit elektrischer Energie. Deshalb können Speicherkraftwerke insgesamt als ‚Lebensversicherung‘ unserer Stromversorgung angesehen werden.“

Ältestes Wasserkraftwerk Tirols in Mühlau
Die älteste bekannte Wasserkraftanlage Tirols befindet sich übrigens im Innsbrucker Stadtteil Mühlau und ist seit 1988 in Betrieb. Teilweise läuft der Betrieb noch mit den ursprünglichen wasserbautechnischen Komponenten.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at