Land Tirol unterstützt heimische AutorInnen

 

erstellt am
23. 06. 15
11.00 MEZo

Die „Großen Literaturstipendien“ 2015/2016 gehen an Barbara Hundegger und Petra Maria Kraxner
Innsbruck (lk)- Kulturlandesrätin Beate Palfrader überreichte die mit jeweils 15.000 Euro dotierten „Großen Literaturstipendien“ des Landes Tirol für die Jahre 2015 und 2016 am Abend des 22.06. im Landhaus in Innsbruck. Barbara Hundegger erhält das Arbeitsstipendium in der Sparte Lyrik für ihren Langtext „anich.atmosphären.atlas“. Petra Maria Kraxner überzeugte die Jury mit dem Stück „Schubladen-Kind-Dreivierteltakt. Ein Spiel mit Zuordnungen und Schubladendenken“ in der Sparte Drama. „Ich freue mich, dass wir mit Hilfe der Stipendien die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das Schaffen dieser beiden Autorinnen lenken können,“ gratuliert LRin Palfrader.

„Barbara Hundegger will mit ihrem lyrischen Großprojekt die Welten des Tiroler Kartografen Peter Anich einfangen und in einer Art Gedichte-Atlas sein Leben und Werk reflektieren“, begründet LRin Palfrader die Entscheidung der Jury. Diese erkennt darin ein „stimmiges Konzept“, das die Tiroler Persönlichkeit „in einem neuen Blickwinkel erscheinen lassen kann“. Gerade die Gattung Lyrik biete dabei „besondere Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit literarischer Imagination und historischem Faktenmaterial“, so die Jury. „Durch Sprachkritik und Sprachspiel, aber auch durch die formale Gliederung der Texte zeichnet die Autorin nicht nur ein differenziertes Bild der fiktiven oder faktischen Person, sondern auch seines kartografischen Handwerks nach.“

„In der Sparte Drama legt Petra Maria Kraxner ein äußerst gelungenes, zeitkritisches Theaterkonzept vor“, betont LRin Palfrader. Die Jury lobt die originelle Ausgangskonstruktion: „Aus Datenmaterial der aktuellen Statistik Austria bastelt die Schriftstellerin drei ProtagonistInnen – die Mehrheitsösterreicherin, den Minderheitenösterreicher und den Mittelschnittösterreicher. Diese sollen durch ein Klischee-Raster von Szenen getrieben werden, bis jede Mehrheit in irgendeiner Situation die Minderheit war und jede Minderheit die Mehrheit usw., bis – wie die Autorin schreibt – ‚jeder in jeder Schublade geschlafen hat‘“. Für die Jury eine „vielversprechende dramaturgische Methode und ein reizvoller künstlerischer Bruch einer auf Zahlen basierenden scheinbaren Ordnung“.

Vergabe alle zwei Jahre
Das Land Tirol vergibt die Arbeitsstipendien alle zwei Jahre in zwei unterschiedlichen Sparten. „Damit geben wir Autorinnen und Autoren, die sowohl biografisch als auch literarisch eng mit Tirol verbunden sind, die Möglichkeit, sich ganz auf ihre schriftstellerische Tätigkeit zu konzentrieren“, erklärt LRin Palfrader. Der Kulturbeirat für Literatur, darstellende Kunst und Film des Landes Tirol wählt die Stipendiaten auf Vorschlag der Jury einstimmig aus. Dieses Jahr bestand diese aus Doris Happl, Chefdramaturgin am Volkstheater Wien, Gabriele Wild vom Literaturhaus am Inn und Regisseur sowie Autor Ekkehard Schönwiese. In den Jahren 2013/2014 gingen die „Großen Literaturstipendien“ an die Autoren Martin Plattner (Drama) und Martin Fritz (Prosa).

 

 

 

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