Inflation liegt im Juni 2015 das vierte
 Monat in Folge bei 1,0%

 

erstellt am
16. 07. 15
11.00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Juni 2015 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria +1,0% und verharrte damit den vierten Monat in Folge auf demselben Niveau. Die Ausgabengruppen "Restaurants und Hotels" sowie "Wohnung, Wasser, Energie" erwiesen sich in gleichem Maß als wichtigste Preistreiber. Billigere Treibstoffe dämpften die Inflation um 0,35 Prozentpunkte. Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat Juni lag bei 111,2. Gegenüber dem Vormonat (Mai 2015) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,1%.

Im Jahresvergleich: Bewirtungsdienstleistungen +3,4%, Mieten +4,9%, Treibstoffe -8,9%
Einen deutlichen Einfluss (+0,25 Prozentpunkte) auf die Inflation übte die Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich +2,9%) im Jahresabstand aus. Dazu trugen fast ausschließlich Bewirtungsdienstleistungen bei, die sich insgesamt um 3,4% verteuerten. Beherbergungsdienstleistungen kosteten hingegen um 0,6% weniger.

Die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" (durchschnittlich +1,4%) beeinflusste die Inflation ebenfalls mit +0,25 Prozentpunkten. Ausschlaggebend dafür waren höhere Wohnungsmieten (insgesamt +4,9%). Betriebskosten für Mietwohnungen erhöhten sich um 3,3%, jene für Eigentumswohnungen um 1,7%. Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich durchschnittlich um 1,0%. Billigeres Heizöl (-16,3%) dominierte weiterhin die Preisentwicklung der Haushaltsenergie (insgesamt -2,2%; Gas -0,3%, Strom +0,3%, feste Brennstoffe +1,1%, Fernwärme +4,5%).

Die Preise in der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" (Einfluss: +0,20 Prozentpunkte) stiegen durchschnittlich um 2,2%, wofür in erster Linie teurere Versicherungsdienstleistungen (insgesamt +1,9%) verantwortlich waren.

In der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +1,0%; Einfluss: +0,11 Prozentpunkte) entsprach die Teuerung der Nahrungsmittel (insgesamt +0,5%) nur der halben Inflationsrate. Zwar stiegen die Preise für Brot und Getreideerzeugnisse um 2,0%, für Obst um 1,9% sowie für Gemüse um 1,5%, doch im Gegenzug verbilligten sich Milch, Käse und Eier insgesamt um 1,4% und Fleisch verteuerte sich mit +0,4% nur geringfügig. Alkoholfreie Getränke kosteten durchschnittlich um 4,7% mehr (Bohnenkaffee +12,5%).

Eine weiterhin negative Preisdynamik im Jahresvergleich zeigte sich in der Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich -2,2%; Einfluss: -0,30 Prozentpunkte), wo die Treibstoffe nach wie vor als Hauptpreisdämpfer wirkten (-8,9%; Einfluss: -0,35 Prozentpunkte). Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich um 3,1%.

Inflation gegenüber Mai: +0,1%
Die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich +1,5%; Einfluss: +0,17 Prozentpunkte) erwies sich als Hauptpreistreiber im Monatsabstand. Hauptverantwortlich dafür waren saisonbedingt teurere Pauschalreisen (insgesamt +6,5%).

Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe", deren sinkende Preise (durchschnittlich -3,2%; Einfluss: -0,19 Prozentpunkte) den Beginn des Sommerschlussverkaufs widerspiegeln (Bekleidungsartikel -4,1%, Schuhe -1,3%).
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Juni 2015: +1,0%

Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im Juni bei 122,01 (Mai 122,05 revidiert). Die harmonisierte Inflationsrate betrug +1,0% (Mai +1,0%) und war damit erneut so hoch wie jene des VPI. Gewichtungsunterschiede zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen) ergaben im Einzelnen unterschiedliche Veränderungsraten und Einflüsse, die sich jedoch insgesamt ausglichen.

Teuerung für Pensionistenhaushalte im Juni 2015 bei +1,3%
Die durchschnittliche Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im Juni +1,3% (Mai +1,3%), der Indexstand des PIPH lag bei 111,9. Für den Unterschied zum VPI von +0,3 Prozentpunkten waren vor allem Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege" (höhere Gewichtsanteile im PIPH) verantwortlich. Preisanstiege bei Versicherungsdienstleistungen (höhere Gewichtsanteile im PIPH) erhöhten ebenfalls den PIPH gegenüber dem VPI. Außerdem verminderten die Verbilligungen bei Treibstoffen (geringere Gewichtsanteile im PIPH) den PIPH viel weniger stark als den VPI. Im Kontrast dazu dämpften die Verbilligungen bei Heizöl (höhere Gewichtsanteile im PIPH) den PIPH deutlich gegenüber dem VPI.

Inflation für täglichen Einkauf niedriger als jene des VPI, wöchentlicher Einkauf weiter deflationär
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der vor allem Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Jahresabstand um 0,9% (Mai +0,9%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, ging im Jahresabstand um 0,4% zurück (Mai -0,2%).

 

 

 

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