Leitl: Nicht Neubeginn, sondern Weiterentwicklung der
 Geschäftsbeziehungen unter besseren Bedingungen

 

erstellt am
24. 07. 15
11.00 MEZ

WKÖ als Gastgeber der ersten internationalen EU–Iran Conference nach Iran-Vereinbarung – Exportchancen für Österreichs Wirtschaft etwa bei Energie, Infrastruktur und Industrie
Wien (pwk) - Mehr als 350 Unternehmen aus rund 15 Ländern nehmen an der EU Iran Conference - der ersten internationalen Konferenz nach dem erfolgreichen Abschluss der Atomverhandlungen mit dem Iran - teil, die heute und morgen in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) stattfindet und bei der der Iran mit einer hochrangigen Delegation, angeführt von Industrie- und Handelsminister Mohammad Reza Nematzadeh, vertreten ist. Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl betonte vor dem Auditorium der sehr gut besuchten Veranstaltung die vielversprechenden Chancen, die mit dem absehbaren Ende der internationalen Wirtschaftssanktionen gegenüber dem Iran verbunden sind. „Ja, wir sind an guten wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Österreich und dem Iran interessiert. Miteinander Handel zu treiben, Know-how und Erfahrungen auszutauschen – das verbindet Menschen, schafft Vertrauen und stiftet Frieden“, so Leitl beim Auftakt der EU Iran Conference. „Die österreichische Wirtschaft steht für Dialog, für den Bau und nicht den Abriss von Brücken.“

Mit dieser hochkarätigen internationalen Veranstaltung, die nach Wien gebracht werden konnte, setze die österreichische Wirtschaft auf Kontinuität in den Beziehungen zum Iran. „Für uns ist das kein kompletter Neubeginn. Vielmehr können wir die Beziehungen, die wir auch in schwierigen Zeiten gepflegt haben, nun unter besseren Bedingungen fortsetzen und intensivieren.“

Stabilität und Rahmenbedingungen schaffen
„Der Ausbau unserer Wirtschaftsbeziehungen ist für alle Seiten und alle Beteiligten von Vorteil – für die Menschen, für die Unternehmen und ihre Beschäftigten und für das gegenseitige Verständnis“, hob der WKÖ-Präsident hervor. Chancen und Potenzial bietet der Iran auch abseits der bekannten Felder der Zusammenarbeit wie Industrie, Energie oder Infrastruktur, etwa auch in den Bereichen Gesundheit oder (Berufs-)Ausbildung. Die große Zahl junger Menschen sei ein zusätzlicher Asset des Iran. Jetzt, nach dem beschlossenen Ende der Sanktionen, gelte es, Erwartungen zu erfüllen und Stabilität sowie gute und verlässliche Rahmenbedingungen im Iran zu schaffen, damit die jungen Menschen ihre Fähigkeiten und Talente bestmöglich entfalten können.

Die letztendlich erfolgreichen Verhandlungen zwischen dem Westen und dem Iran könnten auch beispielwirkend sein für eine Strategie in anderen Situationen weltweit wie etwa in den Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine, verwies Leitl abschließend auf die „tiefere Psychologie des Wirtschaftens: Wirtschaften bringt Menschen zusammen und hilft dabei, Vertrauen zueinander zu gewinnen und Frieden zu schaffen.“

Die österreichischen Iran-Exporte beliefen sich 2014 auf 213,7 Mio. Euro, die Importe auf 19,3 Mio. Wichtigste Exportprodukte waren Maschinen und Pharmazeutika. Im ersten Quartal 2015 verzeichneten die Exporte erneut ein starkes Wachstum von über 60 % und beliefen sich auf über 77 Mio. EUR. Aufgrund des erfolgreichen Abschluss der Atomverhandlungen ist für das Gesamtjahr 2015 mit einem Exportvolumen von über 300 Mio. Euro zu rechnen. Von 7. bis 9. September wird gemeinsam mit der Reise des Bundespräsidenten auch eine große Wirtschaftsmission unter der Führung von WKÖ-Präsident Christoph Leitl in den Iran stattfinden.

 

 

 

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