Wohnungsvergabe Neu: Ludwig
 zieht positive Zwischenbilanz

 

erstellt am
13. 08. 15
15.30 MEZ

Über 2.800 "Wiener-Wohn-Tickets" seit 1. Juli vergeben; breite Zustimmung zu neuen Zugangsbestimmungen im sozialen Wohnbau
Wien (rk) - Seit 1. Jänner ist die Servicestelle für Gemeinde-und geförderte Wohnungen in der zentralen "Wohnberatung Wien" in Erdberg gebündelt, mit 1. Juli traten neue Vergabebestimmungen in Kraft: Am 12.08. hat Wohnbaustadt Michael Ludwig im Pressegespräch eine erste Zwischenbilanz zum "Wiener Wohn-Ticket" gezogen. Dieses bezeichnete er als "Eintrittskarte in den kommunalen und geförderten Wohnbau". Exakt 2.863 Wohn-Tickets sind demnach allein im Juli ausgestellt worden, rund 7.000 persönliche Beratungsgespräche fanden in dem Monat statt. Ludwig präsentierte ein "Stimmungsbarometer": Von 1.400 Befragten befanden mehr als zwei Drittel (68 Prozent) die neuen Zugangsbestimmungen "sehr gut" oder "gut". Nur neun Prozent sahen darin keinen Vorteil.

Neue Zugangsbestimmungen im geförderten Wohnbau
Ludwig skizzierte im Pressegespräch noch einmal die Neuerungen, welche mit 1. Juli in Kraft getreten sind. Der "Wien-Bonus" ermöglicht eine Vorrückung in der Warteliste, gestaffelt nach der Dauer des Hauptwohnsitzes in Wien. Für mehr als ein Drittel - nämlich für 540 - aller Wiener Wohn-Tickets mit begründetem Wohnbedarf (1.513) konnte dieser Bonus für "Langzeit-WienerInnen" laut Ludwig angerechnet werden. Auch der "Überbelag" wurde neu geregelt: Beim Anspruch auf eine größere Wohnung würden nur mehr Mitglieder der "Kernfamilie" (also Vater, Mutter, Kind) gerechnet, nicht aber "Onkel und Tanten". Sogenannten "Jung-WienerInnen" (Unter-30-Jährige) würde künftig nur mehr ein Gemeindewohnungsangebot dargelegt, was längere Leerstände von kommunalen Wohnungen verhindere. Parallel dazu stünden auch besonders günstige, geförderte Wohnungen, wie etwa die neuen SMART-Wohnungen zur Verfügung, wie Ludwig sagte. Insgesamt lobte Ludwig die neuen Abläufe in der Wohnberatung als "fair, nachvollziehbar und transparent". Dass mit der Umstellung vom bisherigen "Vormerkschein" auf das Wohn-Ticket die Anmeldung und Vergabe von geförderten und Gemeindewohnungen vereinheitlicht wurden, stuften 69 Prozent der Befragten als Erleichterung ein. Nur acht Prozent sahen darin keinen Vorteil.

7.200 Wohnungen seit Jahresbeginn
Ludwig bezifferte die Zahl jener Gemeinde- und geförderten Wohnungen, die jährlich neu vergeben werden, mit rund 25.000. Mehr als 7.000 davon kämen aus der jährlichen Neubauleistung: "Das ist mehr als in jeder anderen europäischen Großstadt" Bis zu 16.000 Wohnungsvergaben - angeboten aus dem gesamten kommunalen und geförderten Bereich - würden allein über die Wiener Wohnberatung abgewickelt, die Hälfte davon entfielen auf die sogenannten "Jung-WienerInnen", also Unter-30-Jährige. Die Wohnberatung Wien verzeichnete im ersten Halbjahr 2015 insgesamt 41.000 Kundinnen und Kunden, laut Ludwig "1.700 pro Woche" - die Servicestelle in Erdberg werde vor allem deshalb geschätzt, weil sie als zentrale Anlaufstelle sowohl für den geförderten Wohnbau als auch Gemeindebauten fungiere.

Einmal mehr erteilte Ludwig eine Absage an "Gehalts-Checks" bei bestehenden Mietverhältnissen im Gemeindebau: Diese würden der sozialen Durchmischung, die im Gemeindebau gegeben sei, "diametral" entgegenstehen. Das Streben nach beruflichem Erfolg und höherem Einkommen "mit höheren Mieten zu sanktionieren" sei zudem nicht leistungsfördernd. Darüber hinaus zahlten alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Wohnbauförderungstopf ein - demzufolge sollten auch alle BürgerInnen davon profitieren können. Ein "Gehalts-Check" würde zudem nicht nur den Gemeindebau betreffen, sondern den gesamten geförderten Wohnbau - bis hin zu gefördert sanierten und auch geförderten Eigentumswohnungen. Mehr als 85 Prozent der Bevölkerung wäre davon betroffen. Hier würde auch schon alleine der Verwaltungsaufwand in keinerlei Verhältnismäßigkeit stehen, sagte Ludwig.

 

 

 

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