Wie effizient sind elektrische Nutzfahrzeuge?

 

erstellt am
12. 08. 15
16.00 MEZ

Neuigkeiten aus dem Automobil-Cluster Oberösterreich
Linz (biz-up) - Das oberösterreichische Mühlviertel entpuppt sich als Technologieschmiede für die Elektromobilität. In einem Cluster-Kooperationsprojekt des Automobil-Clusters der Wirtschaftsagentur Business Upper Austria erweiterten drei Betriebe ihre Kompetenzen auf dem Gebiet der effizienten Elektrifizierung von Fahrzeugen. Die Unternehmen Kreisel GmbH aus Freistadt, Oberaigner Powertrain GmbH aus Nebelberg und die Hammerschmid Maschinenbau GmbH aus Bad Leonfelden setzten mit dem Kooperationsprojekt „Sprinter Electric Vehicle (SEV)“ neue Ideen und technologische Ansätze in die Realität um.

Ziel dieses Projektes war die 3D-Modellierung und die konzeptionelle Darstellung eines rein elektrisch betriebenen Nutzfahrzeuges mit einer Reichweite von 400 km. Die Batterie sollte in maximal vier Stunden geladen werden können und durch hohe Ladezyklen überzeugen. Der Wartungseinsatz für das Antriebssystem sollte so gering wie möglich gehalten werden. Wie gut sind die Vorhaben des Kooperationsprojektes tatsächlich gelungen?

Entwicklung eines E-Antriebskonzeptes / Kreisel GmbH
Kreisel GmbH aus Freistadt entwickelte bei diesem Projekt ein E-Antriebskonzept für einen Transporter mit 3,5 Tonnen Nutzlast und Hinterrad Antrieb. Durch die im Projekt durchgeführte Software Analyse der CAN Database für den Mercedes Sprinter ist Kreisel nun in der Lage, ein Umbau Kit für einen voll elektrisch angetriebenen Mercedes Sprinter zu realisieren inkl. der kompletten Einbindung und Simulation der Software für ein fahrbereites Fahrzeug. Die Konstruktion des E-Antriebsstrangs wurde so ausgelegt, dass die E-Komponenten samt Halterungen vorgefertigt und unabhängig vom Fahrzeug verkabelt werden und als eine Einheit ins Fahrzeug integriert werden können.

Durch das sehr positive Ergebnis der 3D Modellierung wird Kreisel das Projekt weiter verfolgen und einen Aufbau des Fahrzeuges in Betracht ziehen. Durch eine interne Kostenabschätzung für die Realisierung des SEV Projekts ist ein voll elektrischer Transporter für Transportunternehmen wirtschaftlich interessant.

Getriebeentwicklung in 3-D
Die Aufgabe für die Firma Oberaigner Powertrain GmbH aus Nebelberg war die Entwicklung eines Getriebes mit koaxialem Ein/Ausgang und einer Parksperre. Für Oberaigner war dies der Einstieg in eine neue Sparte neben dem etablierten Allradbereich und kann als eine Investition in die Zukunft gesehen werden, um auch in diesem wachsenden Markt anbieten zu können. Die Erfahrungen, die das Unternehmen bei der Entwicklung gemacht hat, sichern einen wichtigen Vorsprung. Mit dem Einstieg in den Bereich elektrifizierter Fahrzeuge zeigt Oberaigner neben dem wirtschaftlichen Interesse auch sein Engagement im Bereich erneuerbarer Energien. Personell wurde dieser Entwicklungsbereich um einen zusätzlichen Mitarbeiter, der für die weiteren Planungen in diese Richtung zur Verfügung steht, verstärkt. Das Projekt ist mit der 3D-Modellierung für Oberaigner nicht abgeschlossen. Nach der Detailentwicklung und Erprobung werden demnächst Vertriebstätigkeiten gestartet, auch wenn vorerst vorsichtig mit geringen Stückzahlen kalkuliert wird. Und es wird weiter entwickelt.

Visualisierung für Design und Integration der Batterie- und E-Komponenten
Aufgabe im Projekt für die Hammerschmid Maschinenbau GmbH mit Sitz in Bad Leonfelden war die Visualisierung für Design und Integration eines passenden Batteriepacks, ohne den bestehenden Stauraum bzw. die maximale Zuladung zu schwächen. Basierend auf der Akkupacktechnologie von Hammerschmid konnte schließlich eine Lösung erzielt werden, bei der alle relevanten Bauteile im Endkonzept genügend Platz finden. Gleichzeitig wurden das zulässige Gesamtgewicht sowie die Vorgabe für die zu erzielende Reichweite realisiert. In einem nächsten Schritt denkt man an die reale technische Umsetzung des bestehenden Konzeptes.

Das Projekt war eine gute Möglichkeit, die jeweiligen Stärken der einzelnen Projektpartner kennen zu lernen. Die technische Kombination von drei unterschiedlichen Kernkompetenzen (Batterie, Mechanik und elektrische Gesamtkonzeption) machte die jeweilige Limitation, aber auch das Potenzial der gemeinsamen Zusammenarbeit sichtbar. Eine weitere wirtschaftliche Zusammenarbeit der drei Kooperationspartner ist geplant.

Daten und Infos
Projektname
Sprinter Electric Vehicle (SEV)

Partner
Kreisel GmbH, Promenade 25, 4240 Freistadt (Initiator)
Oberaigner Powertrain GmbH, Daimlerstraße 1, 4154 Nebelberg
Hammerschmid Maschinenbau GmbH, Maximilianstraße 2, 4190 Bad Leonfelden

Projektlaufzeit: Mai 2014 bis Dezember 2014
Das Projekt wurde mit Mitteln des Landes Oberösterreich gefördert. Der Automobil-Cluster ist der Kooperations-Kompetenzpartner für automotive Projekte.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.automobil-cluster.at

 

 

 

 

 

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