Export ist stärkste tragende Säule des
 Wirtschaftsstandorts Österreich

 

erstellt am
19. 08. 15
15.30 MEZ

Aussenwirtschaft Austria: österreichische Exportwirtschaft steht gut da – einziger Wirtschaftsbereich, der von Unternehmerseite derzeit positiv bewertet wird
Wien (pwk/awo) - Die am 18.08. vom Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO getätigte Kritik am Wirtschaftsstandort Österreich sei in einigen Punkten nachvollziehbar, die Analyse der österreichischen Exportwirtschaft treffe indes aber nicht exakt den Punkt, so Walter Koren, Leiter der Aussenwirtschaft Austria der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Koren: "Die derzeitige konjunkturelle Schwäche Österreichs auf strukturelle Defizite der 55.000 österreichischen Exportunternehmen zu reduzieren, wäre verfehlt."

Die sinkende preisliche Wettbewerbsfähigkeit Österreichs im internationalen Vergleich liege weder an den Produkten österreichischer Exportbetriebe, noch an deren Unternehmensstrategien. Vielmehr spielen dabei die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Österreich eine große Rolle, mit denen das Unternehmertum hierzulande zu kämpfen hat - darunter fallen etwa die hohen Lohnnebenkosten, die unbedingt gesenkt werden müssen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Ebenso müsse die Innovationskraft heimischer Betriebe gefördert werden, etwa durch konkrete Unterstützungsmaßnahmen im Bereich Forschung und Entwicklung. Koren: "Generell liefern die österreichischen Exportunternehmen eine tolle Performance ab. Nicht umsonst zählen viele unserer Firmen zu Weltmarktführern in ihren Bereichen. Insbesondere aus Unternehmersicht ist der Export der einzige Wirtschaftsfaktor, der zur Zeit positiv bewertet wird, wie der aktuelle WKÖ-Wirtschaftsbarometer, die größte Umfrage der gewerblichen Wirtschaft, bestätigte." Demnach liegen alle Geschäftserwartungen der Unternehmen - mit Ausnahme der Exportumsätze - derzeit im negativen Bereich.

Auch die Kritik an einer "einseitigen Ausrichtung" der österreichischen Exportwirtschaft stimme so nicht. Gerade mit der soeben verlängerten Exportoffensive "go-international" des Wirtschaftsministeriums und der WKÖ konnte in den vergangenen Jahren erfolgreich eine Diversifizierung der österreichischen Exportwirtschaft, sowohl die Produkte, als auch die Zieldestinationen betreffend, erreicht werden. Dementsprechend stoßen immer mehr Unternehmen aus Bereichen in den Export vor, die in der Vergangenheit diesen Schritt nicht gewagt hatten - etwa verstärkt aus dem Bereich der Kreativwirtschaft. "Dieses Programm wird auch in Zukunft weiter gefahren, um österreichische Unternehmen noch verstärkt in Zukunftsmärkte zu führen. Alleine das Veranstaltungsportfolio der Aussenwirtschaft Austria betrifft schon jetzt mit über 50% Übersee-und andere Hoffnungsmärkte. Auch setzen wir einen Schwerpunkt in unseren Exportförderprogrammen auf den Technologiefokus", so Koren.

Die Unternehmen haben sehr wohl erkannt, dass Märkte mit großem Export- und Investitionspotenzial nicht mehr in Europa zu finden sind. Neben der trotzdem weiter wichtigen Bearbeitung der klassischen Exportzieldestinationen in Europa, lautet die Devise daher, "auf in die Emerging Markets der Gegenwart und Zukunft". Koren: "Unsere Strategie, die Exporte außerhalb Europas stärker zu forcieren, wird auch durch die bisherige Entwicklung unterstützt." So legten die österreichischen Ausfuhren seit dem Jahr 2000 bis 2014 weltweit um rund +83,5% zu. In der Analyse zeigt sich das Potenzial für die österreichische Exportwirtschaft außerhalb Europas. Die österreichischen Exporte legten in diesem Zeitraum innerhalb Europas "nur" um +71,3% zu, während sie etwa nach Afrika um +105,7%, nach Amerika um +131,3%, in den ASEAN-Raum um +145,8%, nach Gesamt-Asien um +190,7% oder in die BRICS-Staaten +342,6% zulegten.

Koren: "Mit unseren Exportfördermaßnahmen haben wir es seit dem Jahr 2000 geschafft, die Anzahl der österreichischen Exporteure von 12.500 auf mittlerweile 55.000 anzuheben." Der Maßnahmenkatalog dafür reicht von Informationsveranstaltungen im Inland über Marktstudien, Messebegleitungen, Marktsondierungsreisen, Hilfe bei den ersten Schritten über die Grenze hinweg, der Geschäftspartnersuche bis zur Hilfe bei rechtlichen Problemen. "Die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahmen wird unter anderem auch selbst vom WIFO bestätigt. Demnach bringt jeder Euro für die Internationalisierungsoffensive mittelfristig bis zu 55 Euro an zusätzlichen Exporten", so Koren. Ebenso werden durch die Exporttätigkeit österreichischer Unternehmen zahlreiche neue Jobs geschaffen. "Der Export ist somit vielmehr die stärkste tragende Säule unseres Wohlstandes und des Wirtschaftsstandorts Österreich", betont Koren abschließend.

 

 

 

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