Ende des Preisanstiegs am Eigentums-Wohnungsmarkt

 

erstellt am
25. 08. 15
17.00 MEZ

21.500 Wohnungsverkäufe in Österreich im 1. Halbjahr 2015 – +30,5% beim Transaktionsvolumen auf 4,13 Mrd. Euro – 34% Preissteigerung im 5-Jahresvergleich
Amstetten (remax) - Der Wohnungsmarkt in Österreich boomt: 21.500 Wohnungsverkäufe wurden im ersten Halbjahr 2015 im Österreichischen Grundbuch verbüchert. Das sind um +36% mehr als im Vorjahreszeitraum Jänner bis Juni 2014 und noch immer um +26% mehr als im bisher stärksten ersten Halbjahr 2010. Der Wert der im ersten Halbjahr gehandelten Wohnungen stieg dabei um 966 Mio. Euro – oder +30,5% – auf 4,13 Mrd. Euro. Damit macht der Wohnungsmarkt derzeit zahlen- wie wertmäßig 40% aller Immobilienverkäufe in Österreich aus.

Dies hat RE/MAX, Österreichs größtes Immobilien-Experten-Netzwerk, im RE/MAX ImmoSpiegel, auf Basis aller im ersten Halbjahr 2015 in Österreich in den amtlichen Grundbüchern durchgeführten Verbücherungen, errechnet. Die Bereitstellung der Daten erfolgt von IMMOunited – Roland Schmid, in Form der Kaufvertrags-Sammlung. Diese Datenquelle unterscheidet sich von allen anderen Veröffentlichungen dadurch, dass sie die Gesamtheit aller tatsächlichen Immobilien-Transaktionen in Österreich enthält.

„Bereits im Jahr 2014 verzeichneten wir am Jahresende ein All-Time-High am Eigentums-Wohnungsmarkt. 2015 ist der Markt quasi explodiert und zwar nicht preismäßig, sondern mengenmäßig. In Österreich ist bei den Wohnungspreisen derzeit eine Seitwärtsbewegung festzustellen. Das heißt auch, dass die von uns angekündigte Entspannung eingetroffen ist“, sagt der Geschäftsführer von RE/MAX Austria, Bernhard Reikersdorfer, MBA.


WOHNUNGSPREISE in Österreich

Wohnungspreise heuer um -2% rückläufig!
Österreichweit sind im Jahresvergleich Jänner bis Juni die Wohnungspreise im Schnitt für eine typische Wohnung auf 170.453,- Euro – also um -2,0% – zurückgegangen. Jede 4. Wohnung kostete weniger als 99.000,- Euro, also praktisch unverändert zum Preis vor einem Jahr.

Am anderen Ende der Preis-Bandbreite, nämlich im oberen Preis-Viertel, investierten die Käufer in den Wohnungskauf 232.433,- Euro und mehr. Das sind um -2,7% weniger als im Jahresvergleich 2014.

Im 5-Jahresvergleich der Halbjahresdaten ergibt das eine Steigerung der Wohnungspreise im Österreichschnitt, für alle in diesem Zeitraum verbücherten Eigentumswohnungen, von +34,0%.

Blase? Einbruch? Nein, vor allem: kleinere Wohnungen!
Während bis 2013 die Quadratmetergrößen der gehandelten Wohnungen tendenziell immer größer wurden, drehte der Trend 2014 und vor allem 2015. Heuer war die typische gehandelte Eigentumswohnung in Österreich 67 m² groß, vor 2 Jahren lag dieser Wert noch bei 78 m². „Kleinere Wohnungen sind derzeit leichter zu vermitteln und leichter zu vermieten. Auch der demografische Wandel in Richtung mehr Singles und kleinere Familien unterstützt diesen Trend. Und nicht zuletzt sind auch die Wohnungspreis-Steigerungen der letzten Jahre mit dafür verantwortlich, dass sich finanziell bei so manchen Käufern nur mehr eine kleinere Wohnungsfläche ausgeht“, erklärt Mag. Anton Nenning, Managing Director bei RE/MAX Austria.

Quadratmeter-Preise nahezu stabil: +1,5%
Die teils enormen Steigerungen der Quadratmeterpreise haben sich im ersten Halbjahr 2015 nicht fortgesetzt. Bundesweit lag die Teuerung bei +1,5%, während sie in den Vorjahren auch schon im zweistelligen Bereich zu finden war.

2.719,- Euro kostete in Österreich im ersten Halbjahr 2015 ein typischer Quadratmeter Wohnungsfläche.

Die Bandbreite der Quadratmeterpreise: ein Viertel wurde um weniger als 1.877,- Euro (+3,2%) und ein weiteres Viertel um mehr als 3.455,- Euro (+0,9%) vermarktet. Alle anderen lagen preislich dazwischen. „Die billigeren Wohnungen legten beim Quadratmeterpreis nochmal zu, während die teureren beinahe auf dem Vorjahres-Niveau blieben. Das ist durchaus auch ein Indiz dafür, dass die Leistbarkeit der Wohnungspreise auch im gehobenen Segment nicht endlos ausdehnbar ist. Lediglich im reinen Luxus-Segment spielt Geld sehr häufig keine Rolle“, erläutert Reikersdorfer.

WIEN
Wohnungskäufe Wien: +32% mehr Verkäufe, aber fallende Preise
Im ersten Halbjahr wurden in der Bundeshauptstadt 6.200 Wohnungen im Grundbuch verbüchert. Das sind 29% aller in Österreich gehandelten Wohnungen und um +32% mehr als im ersten Halbjahr 2014. Der Gesamtwert der in Wien gehandelten Eigentumswohnungen stieg dabei auf 1,4 Mrd. Euro an – um +16,5% mehr als im Vorjahr. „Die Erklärung des unterschiedlichen Mengen- und Wertwachstums liegt in der Größenveränderung der gehandelten Wohnflächen. Die Flächen sind um -16% zurückgegangen, nämlich von 75 m² auf 63 m² und im Vergleich zum Vorjahr zu geringeren Quadratmeterpreisen zu haben. Die Quadratmeterpreise haben in Wien nachgegeben, das erste Mal seit 2008, als RE/MAX den ImmoSpiegel, die bisher einzige Gesamtmarkt-Betrachtung auf sicherer Faktenbasis, ins Leben rief“, erklärt Nenning.

Wo brummt der Wohnungsmarkt am lautesten?
Enorme Kauf- und Verkaufstätigkeit herrschte in Floridsdorf und Meidling – jeweils 550 Wohneinheiten in einem halben Jahr und damit mehr als doppelt so viele wie in den Vorjahren. Besonders erwähnenswert sind auch noch Favoriten mit 500 Wohnungsverkäufen und Wieden mit mehr als einer Verdoppelung im Vergleich zum Halbjahr 2014. „Besonders in Favoriten gibt es aktuell ein gutes Wohnungsangebot zu leistbaren Preisen“, so Wilhelm Fetscher, GF der RE/MAX DCI-Gruppe mit 6 Standorten in und um Wien.

Wiener Quadratmeterpreis: weniger als im Vorjahr, aber um die Hälfte mehr als vor 5 Jahren
Die typische Wiener Wohnung kostete heuer im ersten Halbjahr pro Quadratmeter 3.373,- Euro, damit um -1,4% weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, aber auch um +54,7% mehr als im legendären Boom-Jahr 2010.

2.595,- Euro oder weniger kosteten in Wien die billigeren 25% aller Wohnungen pro Quadratmeter – um +1,2% mehr als im Vorjahr. Dagegen wurden im ersten Halbjahr 2015 für die teuersten 25% aller Wiener-Wohnungen 4.153,- Euro oder mehr pro Quadratmeter bezahlt und damit -1,4% weniger als im Jahr zuvor.

Quadratmeterpreis: Alsergrund hinter Erstem
Die typischen Quadratmeterpreise liegen wie erwartet am höchsten in Wien 1, nämlich bei 9.245,- Euro und damit +14% über dem Vorjahr, aber -2,6% unter 2013. Zum Thema Luxus-Wohnungen in Wien Innere Stadt: Jeder vierte Wohnungs-Quadratmeter kostete im 1. Wiener Gemeindebezirk mehr als 13.568,- Euro und damit um weitere +21% mehr als 2014.

„Auch im mit Abstand teuersten Bezirk Wiens stiegen die Preise im obersten Preissegment signifikant stärker als anderswo. Echter Luxus hat offensichtlich seinen Wert und damit auch seinen Preis“, bemerkt Ing. Mag. Christian Probszt, GF RE/MAX Solutions in Wien 1.

Auf den Verfolger-Rängen der teuersten Wiener Wohnbezirke änderte sich die Reihenfolge: Alsergrund (9.) mit knapp über 5.000,- Euro pro Quadratmeter vor Wieden (4.), Josefstadt (8.) und Neubau (5.). Erst auf Rang sechs die ewige Nummer zwei, Döbling (19.). Dann folgen Mariahilf (6.) und Hietzing (13.) mit Quadratmeterpreisen von unter 4.000,- Euro.

Am unteren Ende der Quadratmeterpreis-Skala rangieren diesmal Favoriten mit 2.204,- Euro, Simmering mit 2.425,- Euro und Rudolfsheim-Fünfhaus mit 2.539,- Euro/m². Statistisch am allergünstigsten ist Simmering, dort gibt’s ein Viertel aller Wohnungen um weniger als 1.719,- Euro/m².

Preis pro Wohnung fällt
Der durchschnittliche Preis für eine Eigentumswohnung in Wien lag im Halbjahr 2015 bei 197.639,- Euro. Ein Viertel aller Wiener Wohnungen kostete weniger als 114.000,- Euro und ein weiteres Viertel mehr als 270.000,- Euro.

Im ersten Bezirk bezahlten die Wohnungskäufer im Schnitt 672.354,- Euro und damit um

-16% weniger als zum Vorjahres-Vergleichswert. Insgesamt gingen die Wohnungspreise in Wien um -9,1% zurück. Ausnahmen von diesem Trend waren nur die Bezirke Wieden, Simmering und Meidling, dort zogen die Gesamt-Wohnungspreise an.

Prognose eingetroffen
„Unsere Prognose von stagnierenden Wohnungspreisen, die wir im Vorjahr an dieser Stelle ausgesprochen haben, ist also trotz manch gegenteiliger Meinung auch in Wien eingetroffen. Eine richtige Prognose muss ja nicht stimmen, sondern nur eintreffen“, so Bernhard Reikersdorfer augenzwinkernd und „mit Preissprüngen ist in absehbarer Zeit in Wien nicht zu rechnen, wir erwarten aufgrund der aktuellen Marktsituation weitgehend stabile Preise.“

Luxus um fast 6 Millionen Euro
Besondere Highlights waren im ersten Halbjahr 2015 eine Wohnung um 5,9 Mio. Euro in der Makartgasse im Ersten, eine Wohnung am Schreiberweg in Wien 19 um 3,8 Mio. Euro und eine Dachgeschoß-Wohnung in der Grünentorgasse in Wien 9 um 3,0 Mio. Euro. Neben 7 weiteren Luxus-Wohnungen im 1. Wiener Gemeindebezirk wechselten je 2 im 9., im 3. und im 7. um jeweils mehr als 2 Mio. Euro ihre Besitzer. „Der Markt für Luxus-Immobilien in Wien ist – trotz leicht rückläufiger Nachfrage – weiterhin gut“, so Johanna Prosenik von RE/MAX First in Wien 13.

   

Bundesländer: Steiermark führt nach der Anzahl, Tirol nach dem Wert

STEIERMARK
Grüne Mark ist zweitgrößter Wohnungsmarkt
Der mengenmäßig zweitgrößte Wohnungsmarkt war im ersten Halbjahr 2015 die Steiermark mit 3.200 Verkäufen, +41% mehr als im ersten Halbjahr 2014. Der Gesamtverkaufswert kletterte auf 426 Mio. Euro und liegt damit um +44% über dem Niveau von 2014.

Die Wohnungspreise in der Steiermark sind im ersten Halbjahr 2015 insgesamt um +1,4% gestiegen und liegen im Schnitt bei 124.392,- Euro, die Quadratmeterpreise – nach einer Steigerung von +1,5% – bei 2.047,- Euro.

58% aller steirischen Wohnungskäufe wurden in Graz registriert. Die Landeshauptstadt ist auch beim Wohnungspreis führend, nämlich im Schnitt mit 140.456,- Euro. Dennoch, auf Wien umgerechnet, liegen die Grazer Wohnungspreise noch unter jenen von Simmering und 21 anderen Wiener Bezirken.

Der Bezirk Graz-Umgebung verzeichnet im ersten Halbjahr im Schnitt 135.930,- Euro, die Bezirke Leibnitz 120.430,- Euro, Liezen 106.883,- Euro und Hartberg-Fürstenfeld 92.140,- Euro pro Wohnungseinheit. Alle anderen Bezirke der Grünen Mark erreichten Wohnungspreise zwischen 77.000,- und 88.000,- Euro. Einzig die Bezirke Leoben und das Murtal liegen darunter.

Neun der 10 teuersten Wohnungen in Graz
Die teuersten 2015 verbücherten steirischen Wohnungen finden sich in Graz und bewegen sich preislich ziemlich exakt zwischen 500.000,- und 1 Mio. Euro. Die Top-5-Adressen: Schanzelgasse, Waltendorfer Höhe, Freiheitsplatz, Harrachgasse und Defreggergasse.

Die teuerste Wohnung außerhalb von Graz kostete in der Gleisdorfer Bürgergasse gut 500.000,- Euro. „Ein absoluter Ausnahmefall für eine in Lage und Ausstattung absolut einmalige Wohnung“, wie Ing. Alois Marchel von RE/MAX Classic in Graz und Gleisdorf bemerkt.

NIEDERÖSTERREICH
Gut ein Viertel mehr Wohnungskäufe
Niederösterreich schafft mit 2.359 Eigentumswohnungs-Verbücherungen im ersten Halbjahr 2015 gerade noch den 3. Bundesländer-Platz. Der Transaktionswert betrug dabei 352 Mio. Euro. Das stellt eine zahlenmäßige Steigerung von +27% und eine wertmäßige Steigerung von +31% zum ersten Halbjahr 2014 dar. Insgesamt haben die blau-gelben Wohnungspreise um +4,9% angezogen, der Preis für eine Wohneinheit belief sich im Schnitt auf 138.113,- Euro.

424 Eigentumswohnungen wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 2015 im Bezirk Mödling gehandelt, um +20% mehr als 2014. Sie kosteten im Schnitt 186.333,- Euro, also um +9% mehr als im Vergleichszeitraum 2014. Wien-Umgebung war der Menge nach mit 327 Transaktionen der zweitstärkste Bezirk. Der Durchschnittspreis lag dabei um +12% höher als im Vorjahr, nämlich bei 196.094,- Euro. Im Bezirk Baden lag der typische Kaufpreis der 314 gehandelten Eigentumswohnungen bei 146.437,- Euro und damit um -8% unter 2014.

Während in der Landeshauptstadt eine Wohnung 95.742,- Euro kostete, lag der Preis im Bezirk St. Pölten-Land bei 84.194,- Euro. Besonders günstig sind Wohnungen in den Bezirken Gmünd, Horn, Lilienfeld, Melk, Scheibbs, Waidhofen/Thaya und Neunkirchen. Die Preise für eine Wohnung dort: im Schnitt zwischen 33.000,- und 70.000,- Euro.

Insgesamt haben in 8 Bezirken (u.a. Baden, Gänserndorf, Melk, Neunkirchen, Tulln) die Wohnungspreise im ersten Halbjahr 2015 nachgegeben und in 14 (u.a. Amstetten, Bruck/Leitha, Hollabrunn, Korneuburg, Krems, Mistelbach, Mödling, Wr. Neustadt) angezogen.

NÖ-High-End-Wohnungen = Klosterneuburg
Wohnungen zum Spitzenpreis bedeutet in Niederösterreich häufig Klosterneuburg: 9 der 15 teuersten Wohnungen fanden sich dort, je 2 in Baden, 2 in Oberwaltersdorf und 2 in Perchtoldsdorf mit Preisen von 600.000,- bis 930.000,- Euro.

OBERÖSTERREICH
Wohnungen OÖ: Mehr als 40% Plus bei Transaktionen und Transaktionsvolumen
Oberösterreich liegt mit 2.538 verkauften Eigentumswohnungen in den ersten sechs Monaten anzahlmäßig knapp auf Platz 4 des Bundesländer-Rankings. Das bedeutet gegenüber 2014 und dem Rekordjahr 2010 ein Zugewinn an verkauften Wohnungen von +45%. Der Gegenwert dieser Wohneinheiten betrug 423 Mio. Euro, eine Steigerung von +41%.

Linzer Wohnungspreise gehen zurück
Die meisten Wohnungen wurden im ersten Halbjahr 2015 in Linz verkauft, nämlich 585. Das sind nach dem extrem starken Vorjahr noch einmal um fast 100 Einheiten mehr (+20%).

Der typische Preis für eine Wohnung in Linz lag bei 175.819,- Euro, um satte 22.000,- Euro (-11%) weniger als im Jahr zuvor.

„Wenn sich der Linzer Wohnungsmarkt im Moment etwas abkühlt, dann erinnert das an den heurigen Sommer: So schön die langandauernde Hitzeperiode auch war, eine Abkühlung auf Normalniveau tut auch gut,“ meint Immobilientreuhänder Kurt Gattringer, MBA und GF von RE/MAX Linz City und ergänzt: „Immerhin war die Wertsteigerung für Linzer Wohnungsbesitzer in den letzten Jahren beträchtlich.“

In den beiden umsatzstarken See-Bezirken Gmunden und Vöcklabruck wurden von Jänner bis Juni 2015 300 bzw. 303 Wohnungskäufe abgewickelt. Das sind am Traunsee ein Drittel und am Attersee und Mondsee zwei Drittel mehr als im Jahr davor. Die Wohnungspreise lagen bei 142.162,- Euro in Gmunden, also -4% unter dem Vorjahr. Dagegen streifte Vöcklabruck beinahe die 200.000-Euro-Schallmauer, nach einem Zuwachs von +17% zu 2014.

Im Bezirk Perg liegen derzeit die typischen Wohnungspreise bei 161.545,- Euro, in den Bezirken Steyr (Stadt und Land) bei 142.445,- Euro, Braunau bei 139.355,- Euro, Grießkirchen bei 126.251,- Euro, Ried 124.980,- Euro und Wels (Stadt und Land) bei 122.914,- Euro.

Wasser macht den Preis!
In der Linzer Rathausgasse investierte ein Wohnungskäufer 2,5 Mio. Euro und in der Volksfeststraße 1,4 Mio. Euro. Weitere außergewöhnliche Wohnungen mit Preisen von 700.000,- bis 1 Mio. Euro lagen alle mehr oder weniger am Wasser: Drei in und am Attersee, sechs in Mondsee und eine in Gmunden.


TIROL
Nach einem an sich sehr guten Vorjahr bedeuten 2.501 verkaufte Eigentumswohnungen im ersten Halbjahr 2015 sensationelle +48% mehr als zuletzt. Das ist die höchste Steigerungsrate unter allen Bundesländern.

Auch der Verkaufswert ist um +44% auf 585 Mio. Euro gestiegen. Damit liegt das Bundesland Tirol – gemessen am Wert der gehandelten Eigentumswohnungen – hinter Wien auf Platz 2.

„Die Preise für Eigentumswohnungen haben sich im Neubau im Wesentlichen stabilisiert. Bei den gebrauchten Eigentumswohnungen waren in vielen Bezirken Preisrückgänge festzustellen, wobei die Preisentwicklung unter anderem sehr stark von der Lage, der Ausstattung, dem Sanierungsbedarf und der Höhe der Betriebskosten abhängt,“ ergänzt Arno Wimmer, RE/MAX Immoreal.

Ausnahme Kitzbühel
Mengenmäßig haben alle Tiroler Bezirke wesentlich mehr Wohnungs-Eigentümer-Wechsel zu verzeichnen, mit einer Ausnahme: Kitzbühel liegt entgegen dem Landestrend -20% hinter dem Vorjahr. Die Erklärung ist für Kitzbühel aber auch einfach: „Wenn die Wohnungspreise deutlich anziehen, dann herrscht natürlich weniger Nachfrage, erst recht bei dem bereits bestehenden Preisniveau!“ erklärt Herbert Juffinger, RE/MAX Alpin im benachbarten Kufstein und: „Typischerweise kostete 2015 eine Wohnung im Bezirk Kitzbühel 406.464,- Euro, eine billige rund die Hälfte, nämlich 190.000,- Euro und eine aus dem oberen Preisviertel 597.125,- Euro, also noch einmal um die Hälfte mehr. Da wird die Luft dann, wie in den Tiroler Bergen, dünn.“

Tiroler Bezirke seitwärts
Die Preisentwicklung an sich ist in den meisten Tiroler Bezirken angesichts des Preisniveaus eine Seitwärtsbewegung im Bereich von -2% bis +2%. Ausnahmen sind die Stadt Innsbruck sowie die Bezirke Imst und Kitzbühel.

Die typischen Preise in den Bezirken: Landeck 314.049,- Euro, Innsbruck-Stadt 224.629,- Euro, Innsbruck-Land 202.275,- Euro, Schwaz 174.430,- Euro, Kufstein 160.021,- Euro, Imst 152.344,- Euro, Reute 142.343,- Euro und Lienz 133.790,- Euro.

St. Anton schlägt Kitzbühel um eine Million
Die teuerste 2015 im Tiroler Grundbuch neu verbücherte Wohnung hat als Adresse: St. Anton am Arlberg und einen Kaufpreis von 3,5 Mio. Euro. Auf den Plätzen 2 und 3 zwei Wohnungen in Kitzbühel um 2,5 Mio. Euro. Die Top-20-Wohnungen beginnen bei mindestens 1,5 Mio. Euro und befinden sich in nur 5 Tiroler Gemeinden: je 7x in Kitz und St. Anton, 4x in Kirchberg und je 1x in Going und in Reith.

SALZBURG
Das Land Salzburg zeichnete sich in den vergangenen Jahren immer durch besonders hohe Preis-Steigerungsraten aus. Wie bereits im Vorjahr stieg auch heuer die Anzahl der verbücherten Wohnungen im ersten Halbjahr unter dem Österreichschnitt und zwar um +29% auf 1.917 Eigentumswohnungen. Der Transaktionswert erholte sich wieder vom Einbruch im Jahr 2014 und ging heuer um +33% auf 423 Mio. Euro nach oben.

Immerhin Rang 4 unter den Bundesländern, was den Wert aller Wohnungskäufe im Bundesland anlangt, knapp hinter der Steiermark.

Die typischen Eigentumswohnungspreise im Bundesland Salzburg haben um +5% zugelegt. Dies verursachten die Stadt und der Flachgau mit einem Preisanstieg von rund +10%.

Dagegen: -8% im Pongau, -12% im Tennengau und -3% im Lungau. Im Bundeslandschnitt liegt der Pinzgau mit +5%.

In Euro bedeutet dies für die Eigentumswohnungspreise: 222.292,- Euro in der Stadt, 208.108,- Euro im Bezirk Salzburg-Land, 205.907,- Euro im Bezirk Zell am See, 184.705,- Euro im Bezirk Hallein, 154.124,- Euro im Bezirk St. Johann und 135.272,- Euro im Bezirk Tamsweg.

Spitzenreiter Salzburg Stadt
In der Salzburger Markus-Sittikus-Straße wechselte eine Luxus-Wohnung um 2,5 Mio. Euro die Besitzer, in der Ernst-Sompek-Straße um 2,0 Mio. Euro, in der Ernst-Grein-Straße um 1,65 Mio. Euro und in der Ernest-Thun-Straße um 1,6 Mio. Euro. Von den Top-7-Wohnungsverkäufen liegen 6 in der Festungsstadt und eine in Saalbach-Hinterglemm. Alle kosteten 1,1 Mio. Euro aufwärts.

VORARLBERG
Vorarlberg schaffte heuer mit deutlichem Vorsprung den 7. Rang im Bundesländer-Ranking: 1.353 Wohnungen um 303 Mio. Euro wurden von Jänner bis Juni 2015 verbüchert.

Nach dem Stillstand im ersten Halbjahr 2014 ist man mit +43% mehr Verkäufen auf der Überholspur und noch spektakulärer: +53% beim Gesamtwert der verkauften Wohnungen im Vergleich zu 2014. „Einfach abartig, wie der Wohnungsmarkt in Vorarlberg im ersten Halbjahr explodiert ist. Mit normaler Regsamkeit und Rührigkeit im Ländle hatte das erste Halbjahr 2015 nicht viel zu tun“, sagt Reinhard Götze, GF von RE/MAX Immowest in Vorarlberg.

Die typischen Eigentumswohnungspreise kletterten in Vorarlberg im Jahresvergleich um +5,7% auf 208.992,- Euro nach oben. Preistreibend wirkten die Bezirke Dornbirn und Bludenz mit 216.080,- Euro (+9,2%) bzw. 212.845,- Euro (+7,8%). Der Bezirk Bregenz liegt mit 209.466,- Euro nahe am Bundesländerschnitt, dämpfend wirkt der Bezirk Feldkirch mit 201.698,- (+0,3%). Im Rückblick auf die letzten 5 Jahre haben damit die typischen Wohnungspreise in Vorarlberg um +23% angezogen.

Den sprichwörtlichen Vogel in Punkto Spitzenpreis hat 2015 bisher eine Luxus-Wohnung in Feldkirch um 3,4 Mio. Euro abgeschossen, fast doppelt so teuer wie die darauffolgenden zwei in Bregenz und jene in Hard um jeweils 1,8 Mio. Euro. 10 Wohnungen kosteten in Vorarlberg im ersten Halbjahr 2015 jeweils mehr als 1 Mio. Euro, davon insgesamt drei in Feldkirch, zwei in Bregenz, zwei in Lochau und je eine in Bürserberg, in Lech und in Hard.

KÄRNTEN
Kärnten legte mit 1.169 verbücherten Eigentumswohnungen um 184 Mio. Euro im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014 wertmäßig um +21% und zahlenmäßig um +24% zu.

Davon entfielen 456 auf Klagenfurt und weitere 514 auf die Bezirke Klagenfurt-Land, Villach-Stadt, Villach-Land und Spittal.

In Kärnten insgesamt liegen die Wohnungspreise mit 141.217,- Euro um -5,7% hinter dem Vorjahreswert. Der Landestrend widerspiegelt natürlich vor allem die Entwicklung in Klagenfurt, wo eine Wohnung typischerweise 148.214,- (-5%) kostete. Die Bezirke Klagenfurt-Land und Spittal liegen mit 174.355,- Euro bzw. 170.918,- Euro darüber, Villach (Stadt und Land) mit 146.659,- Euro darunter. Im Vergleich zu 2010 sind in Kärnten die Wohnungspreise um +15,0% in die Höhe gegangen.

Der Heiligengeistplatz in Klagenfurt gilt 2015 bis dato als die teuerste Adresse in Klagenfurt: Ein Wohnungskauf ebendort ging um 4 Mio. Euro über die Bühne. Geradezu Okkasionen waren im Vergleich dazu eine Dachgeschoß-Wohnung in Pörtschach um 2,6 Mio. Euro, eine Wohnung in Spittal a.d. Drau um 2,2 Mio. Euro und eine in Maria Wörth um 1,5 Mio. Euro. Weitere 13 Luxus-Wohnungen kosteten zwischen 500.000,- und 1 Mio. Euro.

„Interessanterweise sind die Käufer dieser Top-Luxus-Wohnungen vorwiegend aus Österreich“, so Doris Scarpatetti-Matheis, GF von RE/MAX Lifestyle in Velden über die Hintergründe der Luxus-Deals.

BURGENLAND
Das Burgenland liegt im ersten Halbjahr 2015 mit 254 verkauften Wohnungen um 20 Mio. Euro am Ende der Bundesländerliste. Zum Vergleich: In 11 der Wiener Bezirke wurden mehr Wohnungen verkauft als im ganzen Burgenland.

Die Eigentumswohnungspreise im Burgenland gaben im Jahresvergleich um -8,3% nach und liegen jetzt bei 72.026,- Euro, das ist aber immerhin um +45% mehr als vor 5 Jahren.

Die teuersten Wohnungen im Burgenland waren Neubauwohnungen in Eisenstadt in der Johann Sebastian Bachgasse in der Preisklasse von 200.000,- bis 300.000,- Euro. Dazwischen eingestreut in der Top-20-Liste die teuersten Wohnungen in Neusiedl bis 270.000,- Euro.

WOHNUNGSPREIS-PROGNOSE AUS DEM INTERNET
Ein wichtiger Indikator für die allernächste Zukunft ist das Immobilien-Angebot im Internet, nämlich die Größe des Angebots und die Veränderung der Angebotspreise im Zeitverlauf, weniger die geforderten Preise an sich, weil die ja häufig nicht bezahlt werden.

Im RE/MAX Web-Radar analysiert RE/MAX nicht nur das Angebot einer einzigen Immobilienplattform, sondern das Angebot im Internet. Imabis – Roland Schmid liefert die Grunddaten dazu: Der im Internet sichtbare Immobilienmarkt wird nahezu lückenlos erfasst und die über Makler, Bauträger oder Genossenschaften angebotenen Immobilien ebenso abgebildet wie jene, von Privatanbietern.

„Mit dem RE/MAX Web-Radar haben wir ein zuverlässiges Instrument zur Beschreibung der aktuellen Angebotssituation, was uns wiederum gute Prognose-Möglichkeiten bietet“, meint Nenning.

Aus den Internetdaten ergibt sich für Österreich aktuell folgendes Bild: Geringfügig mehr Wohnungsangebote als im Vergleichszeitraum 2014 (+3%) zu nahezu gleichen Preisen (+1,7%). Auffällig ist, dass die Angebotspreise im unteren Preis-Bereich etwas über dem Vorjahr liegen und im oberen Preis-Bereich gleichauf. „Das lässt insgesamt eine rege Kauf- und Verkaufstätigkeit bei Eigentumswohnungen mit weitgehend konstanten Preisen erwarten. Zu moderaten Preissteigerungen kann es am ehesten im Billigsegment kommen“, so Reikersdorfer.

Sicherheit aus dem Grundbuch
Die Grundlagen für die verlässlichsten verfügbaren Immobilienmarkt-Daten in Österreich liefert das Grundbuch mit seinen öffentlich zugänglichen Kaufverträgen, die von IMMOunited – Roland Schmid in der Kaufvertrags-Sammlung komplett erfasst und von RE/MAX Austria ausgewertet und analysiert werden.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.remax.at

 

 

 

 

 

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