Kampf gegen Schlepperkriminalität verschärfen

 

erstellt am
07. 09. 15
09:00 MEZ

Treffen von Justizminister Brandstetter und EU-Justizkommissarin Jourová
Prag/Wien (bmj) - Am 04.09. trafen sich Justizminister Wolfgang Brandstetter und die tschechische EU-Kommissarin für Justiz, Verbraucherschutz und Gleichstellung Vera Jourová in Wien zu einem gemeinsamen Arbeitsgespräch. Angesichts der jüngsten Ereignisse lag der Fokus dabei auf der verstärkten Bekämpfung von Schlepperkriminalität und Menschenhandel. Brandstetter wiederholte dabei seine Forderung nach einer konsequenten Verfolgung von Schleppern in der gesamten Europäischen Union. „Wir nutzen in Österreich alle uns zur Verfügung stehenden Mittel, um dem kriminellen und menschenunwürdigen Schlepperunwesen energisch entgegenzutreten und unser Land zu einem schlechten Zielort für Schlepper zu machen. Bei Problemen dieser Größenordnung braucht es aber auch einen Schulterschluss auf europäischer Ebene. Unser gemeinsames Ziel muss es sein, den Schleppern ihre Geschäftsgrundlage gänzlich zu entziehen“, betonte Brandstetter. Grundsätzlich verfügt Österreich bereits über eine gute Rechtsgrundlage für die Verfolgung von Schleppern, der Schlepperparagraf soll dennoch weiter verschärft werden. Geltende Rechtslage ist es, dass Schlepper nicht so leicht in Untersuchungshaft kommen können, wenn sie maximal zehn Personen mitgeführt haben. Diese Grenze will Brandstetter auf drei Personen senken.

Null Toleranz gegen Hass und Hetze im Internet
Im Zuge des Arbeitsgesprächs wolle Justizminister Brandstetter auch die steigende Anzahl von Hasspostings und verhetzenden Kommentaren im Internet thematisieren. Während der Tatbestand der Verhetzung in Österreich im Rahmen der StGB-Novelle erst kürzlich verschärft wurde, sollen auch internationale Internetkonzerne wie beispielsweise Facebook bei der Verbreitung von strafrechtlich relevanten Inhalten verstärkt in die Pflicht genommen werden. „Wir dürfen nicht zulassen, dass sich Menschenfeindlichkeit und Hass über das Internet unkontrolliert verbreiten können. Mein deutscher Amtskollege Heiko Maas hat daher völlig Recht mit seiner Forderung nach einer freiwilligen Selbstkontrolle von sozialen Netzwerken wie Facebook. Dabei hoffe ich auch auf Unterstützung der Europäischen Union, damit die europäischen Grundwerte auch langfristig gewahrt werden“, erklärt Brandstetter. Ab 1. Jänner 2016 ist die Veröffentlichung von Gewalt- oder Hasspropaganda in Text oder Bild in Österreich ausdrücklich strafbar. Es drohen eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe bis zu 720 Tagessätzen.

 

 

 

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