Anschober: Pannenserie im AKW Temelin
macht immer mehr Sorgen

 

erstellt am
07. 09. 15
09:00 MEZ

Temelin/Linz (lk) - Nach mehreren Zwischenfällen im Block 2 des AKW Temelin, wurde nun auch Block 1 erneut heruntergefahren. Laut CEZ-Info ist ein Leck in der Rückschlagklappe im Speisewassersystem aufgetreten. Dies obwohl Block 1 für umfassende Service-Maßnahmen und einem Brennstoffelemente-Wechsel für längere Zeit stillstand und erst Ende August wieder ans Netz ging. Oberreichs Umweltlandesrat Rudi Anschober: „Ich appelliere daher erneut an BM Rupprechter mit meiner Forderung nach einer internationalen Expertenkommission zum Gesamtcheck vom AKW Temelin. Die Häufung der letzten Zwischenfälle zeigt ganz klar, dass Temelin offenbar besonders störanfällig ist – das bestätigen auch Atom-Expert/innen aus Tschechien.“

Eine mögliche Ursache für die Störanfälligkeit der gesamten Anlage wird von Expert/innen in der Kombination von russischer und amerikanischer Technik gesehen.

Die Dringlichkeit für ein umfassendes Sicherheitsupgrade wie im Zuge des EU-Stresstests gefordert, wird von Betreiber CEZ und der Aufsichtsbehörde scheinbar nicht allzu ernst genommen. Beispielsweise sollen dringende Maßnahmen zum Schutz des Containments erst bis 2022 umgesetzt werden. Informationen über gesetzte Maßnahmen gibt es, jedoch fehlt die Möglichkeit, diese zu überprüfen. Es gibt nach wie vor eine Reihe an Empfehlungen und Anforderungen, die nicht akzeptiert wurden oder deren Erledigungsstatus unbekannt ist. Eine entsprechende Stellungnahme des Oö. Antiatombeauftragten wurde bereits im Frühjahr dieses Jahres in den Stresstest-Prozess eingebracht – die Kritikpunkte werden auch in einer aktuellen Studie von Greenpeace bestätigt.

LR Rudi Anschober: „Es ist zu befürchten, dass Betreiber und Aufsichtsbehörde aus der Atomkatastrophe von Fukushima kaum Lehren gezogen haben. Die Störanfälligkeit des AKW Temelin zeigt aber klar auf, der Betreiber muss jetzt handeln und alle im Stresstest geforderten Maßnahmen schleunigst umsetzen!“

 

 

 

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