Erinnerung an 500 vertriebene ungarische Juden

 

erstellt am
07. 09. 15
09:00 MEZ

Gedenktafel-Enthüllung in der Hackengasse 11 mit Generalsekretär Fastenbauer
Wien (rk) - 20 Jahre nachdem Bürgermeister Michael Häupl und Oberrabbiner Chaim Eisenberg erstmals eine Gedenktafel enthüllten, bekräftigten Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal und der Generalsekretär der Israelitischen Kultusgemeinde, Raimund Fastenbauer diesen Akt am 04.07. beim nunmehrigen Neubau in der Hackengasse 11 mit einer neuen Tafel.

Erinnert wird an 500 vertriebene ungarische Jüdinnen und Juden, die an dieser Adresse im 15. Wiener Gemeindebezirk von Juni 1944 bis April 1945 in einem Wohnlager untergebracht waren. Sie alle mussten Zwangsarbeit in Wien verrichten, darunter zahlreiche Kinder und Jugendliche. Viele von ihnen starben an den erlittenen Entbehrungen und Misshandlungen.

Wohnbaustadtrat Michael Ludwig sprach von einem "sichtbaren Zeichen, dass Hass und Hetze in unserer Stadt keinen Platz haben". Es gehe darum, sich Schulter an Schulter gemeinsam gegen Antisemitismus und Rassismus einzusetzen. Er erinnerte an die jüngste Schändung der jüdischen Flagge am Campus der Religionen in aspern Seestadt, wo eine sofortigen Solidarisierung der Wiener Religionsgemeinschaften mit der Israelitischen Kultusgemeinde einsetzte.

"Mit der Wiederanbringung der Gedenktafel für die an dieser Adresse internierten Jüdinnen und Juden machen wir im 15. Bezirk wieder einen Teil unserer Geschichte sichtbar. Nur wer die Geschichte kennt und sich damit auseinandersetzt kann die Fehler der Vergangenheit in der Zukunft vermeiden", betonte der Bezirksvorsteher von Rudolfsheim-Fünfhaus, Gerhard Zatlokal.

"Unser Gedenken soll zu weiterem Denken anregen. Die Botschaft muss für kommende Generationen weitergegeben werden, gerade jetzt, wo es bald keine Zeitzeuginnen und Zeitzeugen mehr gibt. Damit sich Derartiges nicht mehr wiederholt!", sprach der Generalsekretär der Israelitischen Kultusgemeinde, Raimund Fastenbauer die unbedingte Notwendigkeit intensiver Erinnerungsarbeit in Zukunft an.

 

 

 

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