1800 Teilnehmer bei 69. Bauernbund-
 Wallfahrt in Mariazell

 

erstellt am
14. 09. 15
09:00 MEZ

Schmuckenschlager: „Im Geiste Figls Mut machen, Solidarität zeigen und nachhaltig und verantwortungsvoll mit Natur und Umwelt umgehen.“
St.Pölten (noebauernbund) - Ein schönes und farbenfrohes Bild mit Trachten sowie den Bezirks- und Ortsfahnen, die traditionell mitgetragen werden, bot die bereits 69. Wallfahrt des NÖ Bauernbunds nach Mariazell. Das Motto der Wallfahrt "Treu zur Heimat und treu zum Glauben!" nahm dabei direkten Bezug auf das Wirken des großen Staatsmannes und Bauernbündlers Leopold Figl, dessen Todestag sich heuer zum 50. Mal gejährt hat. Rund 1600 niederösterreichische Bäuerinnen und Bauern haben bei strahlendem Herbstwetter am 12. und 13.09. an der von NÖ Bauernbundobmann NAbg. Hermann Schultes und Direktorin Klaudia Tanner angeführten zweitägigen Wallfahrt teilgenommen - und damit gleichzeitig auch ein Signal für den sozialen Zusammenhalt und für die Wertschätzung einer nachhaltig produzierenden durch gerechte Erzeugerpreise gesetzt.

Das Wirken Leopold Figls als Gründervater der 2. Republik und die europaweite Flüchtlingsproblematik nahm auch der Österreichische Weinbaupräsident NAbg. Johannes Schmuckenschlager zum Anlass, um in seiner Festansprache bei der Wallfahrerkundgebung am Sonntag auf die Grundlagen des Bauernbunds basierend auf einer christlichen und ökosozialen Weltanschauung hinzuweisen: "Leopold Figl ist mit seiner Überzeugung und seinen Werten ein Vorbild gewesen. Es muss eine Selbstverständlichkeit sein, für andere da zu sein und Solidarität mit Menschen zu zeigen, die Hilfe suchen." Ebenso sei es eine Grundlage des bäuerlichen Denkens, dass mit der Natur und Ressourcen verantwortungsvoll umgegangen wird, damit auch zukünftige Generationen eine lebenswerte Umwelt vorfinden. "Leopold Figl würde heute sagen - ‚Glaubt an dieses Europa’ - und er würde nicht nur uns, sondern auch den vielen Menschen, die zu uns kommen Mut machen und eine Perspektive geben", so Präsident Schmuckenschlager.

Gestartet wurde das Ereignis bereits am Samstag, 12. September, mit einer Fußwallfahrt der Landjugend Niederösterreich unter der Leitung von Sandra Zehetbauer und Harald Hochedlinger. Seit mittlerweile neun Jahren nimmt die Landjugend einen etwa 20 Kilometer langen Fußweg nach Mariazell auf sich. Der Dompropst von Wiener Neustadt und Bauernbund-Seelsorger, Monsignore Karl Pichelbauer, der die Pontifikalmesse in der Mariazeller Basilika zelebrierte, strich in seiner Predigt ebenfalls das Einstehen Leopold Figls für Werte wie Respekt, Menschlichkeit und Treue hervor: "Die Flüchtlingsfrage ist ein Zeichen der Zeit, an dem sich der christliche Glaube bewähren muss", so Dompropst Pichelbauer.

Teilnehmer an der Wallfahrt an diesem Wochenende waren weiters Agrarlandesrat Stephan Pernkopf, die Vizepräsidenten der NÖ Landwirtschaftskammer Theresia Meier und Otto Auer sowie Direktor Franz Raab, die Ehrenobmänner des NÖ Bauernbunds, Franz Blochberger und Rudolf Schwarzböck, Landesbäuerin Irene Neumann-Hartberger, VP NÖ-Landesgeschäftsführer Gerhard Karner, Organist Gottfried Holzer, der Bundesobmann der Landjugend Michael Hell, sowie EU-Abgeordnete a.D. Agnes Schierhuber und zahlreiche Abgeordnete und Mandatare des NÖ Bauernbunds.

Die Geschichte der NÖ Bauernbundwallfahrt nach Mariazell geht zurück auf ein Gelöbnis von Leopold Figl und Josef Reither. Diese beiden Bauernbundpolitiker waren sofort nach der Annexion Österreichs durch die Nationalsozialisten ein das Konzentrationslager Dachau eingeliefert worden. Dort gelobten sie in der Hoffnung, dass Österreich wieder Freiheit und Selbstständigkeit erlangen werde, zum Dank jedes Jahr Niederösterreichs Bauern in einer Wallfahrt nach Mariazell zu führen. Erstmals einlösen konnten Leopold Figl, damals Bundeskanzler, und Landeshauptmann Josef Reither ihr Gelöbnis im Jahr 1947.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.noebauernbund.at

 

 

 

 

 

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