Ostermayer: Haus der Geschichte in der Neuen Burg

 

erstellt am
10. 09. 15
09:00 MEZ

Künftig sieben Museen und Kultureinrichtungen unter einem Dach
Wien (bpd) - "Ich freue mich, dass wir nun das Konzept für ein Haus der Geschichte vorstellen können, das seit dem Frühjahr eine internationale Expertengruppe unter der Leitung von Oliver Rathkolb erarbeitet hat“, so Kulturminister Josef Ostermayer am 09.09. anlässlich einer Pressekonferenz mit Staatssekretär Harald Mahrer in der Österreichischen Nationalbibliothek, bei der das wissenschaftliche Konzept für das Haus der Geschichte in der Neuen Burg präsentiert wurde. "Mit dem Haus der Geschichte in der Neuen Burg, dem Bekenntnis, die Neue Burg und den Standort Heldenplatz neu zu denken, setzen wir ein starkes Signal. Ich bin davon überzeugt, dass es eine wichtige Aufgabe unserer Generation ist, einem möglichst breiten Publikum eine Auseinandersetzung mit der Geschichte Österreichs im europäischen und internationalen Kontext zu ermöglichen. Mit der Entscheidung, das Haus der Geschichte in der Neuen Burg zu realisieren, haben wir einen wichtigen Meilenstein bei der Realisierung eines neuen Museums genommen. Jetzt geht es Schritt für Schritt um die weitere Umsetzung dieses wichtigen Kultur-, Bildungs- und Konjunkturprojekts", so der Bundesminister.

Das Haus der Geschichte (HGÖ) – so auch die Empfehlung des Expertinnen- und Experten-Beirates – wird im 1. Obergeschoss auf rund 3.000 Quadratmetern in der Neuen Burg realisiert werden. Es soll ein Kompetenzzentrum sein, in dem die Besucherinnen und Besucher der Geschichte Österreichs auf die Spur kommen können – über Sonderausstellungen, Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen und interaktive Vermittlungsformaten. Als Einrichtung der Republik Österreich wird das HGÖ allen Menschen offen stehen und ein Ort der Diskussion und Kommunikation sein. Das Museum soll ein offenes Forum sein, in dem Wissensvermittlung und Lernen im Vordergrund stehen und in dem Inhalte im Austausch zwischen den Besuchenden und Fachleuten erarbeitet werden. Organisatorisch wird das HGÖ eine inhaltlich eigenständige Einrichtung im Verbund der Österreichischen Nationalbibliothek werden. Die inhaltliche Unabhängigkeit wird durch eine Direktorin bzw. einen Direktor und einen beratenden ständigen wissenschaftlichen Beirat realisiert. Zur Einbindung der Zivilgesellschaft soll auch ein Publikumsbeirat für das Haus der Geschichte eingerichtet werden. Das HGÖ wird in enger Kooperation mit anderen Einrichtungen des Bundes und der Länder arbeiten. Zur gesetzlichen Umsetzung der organisatorischen Gestaltung des HGÖ wird eine Novelle des Bundesmuseen-Gesetzes initiiert und soll noch in diesem Jahr im Nationalrat beschlossen werden.

"Wenn ich sage, das Haus der Geschichte wird auch mit anderen Einrichtungen des Bundes zusammen arbeiten, dann können wir hier in der Neuen Burg aus dem Vollen schöpfen: neben der Nationalbibliothek und ihrem einzigartigen Bildarchiv haben wir auch unglaubliche Schätze des KHM-Verbands hier im Haus. Das Weltmuseum Wien – mit dem bereits gemeinsame Projekte intensiv diskutiert werden – und mit der Sammlung Alter Musikinstrumente, die zum Beispiel Konzerte im Haus der Geschichte veranstalten wird können. Wir arbeiten hier in der Neuen Burg an einem konsensualen Modell, das auch ein Vorbild für andere sein kann. In der Neuen Burg entsteht etwas Neues, das noch mehr ist als die Summe seiner einzelnen Teile", so Ostermayer.

Ab dem Jahr 2018 – rechtzeitig zum Republiksjubiläum – soll es in der Neuen Burg sieben einzigartige Museen und Kultureinrichtungen geben: ein Haus der Geschichte, das neue Weltmuseum Wien, die neu präsentierte Sammlung Alter Musikinstrumente (SAM), das Ephesos- und das Papyrusmuseum, die Hofjagd- und Rüstkammer und die Österreichische Nationalbibliothek. In enger Abstimmung mit dem Kunsthistorischen Museum wurde eine Neupräsentation der Sammlung Alter Musikinstrumente in einem Rundgang durch das Mezzanin und im 1. Obergeschoss beschlossen. Die SAM wird künftig auf 1.620 Quadratmetern neu und mit zeitgemäßen Formaten aufgestellt. Verwiesen wurde auch darauf, dass bereits bei den Eingangsbereichen klar erkennbar sein soll, worum es in den verschiedenen Ausstellungsbereichen der Neuen Burg geht. "Wir freuen uns, dass es nun einen einstimmig angenommenen Vorschlag für diese Bildungs- und Kultureinrichtung gibt. Es wird ein Ort der Vernunft, der Reflexion und des Blicks in die Zukunft sein", sagte Ostermayer abschließend, der den ambitionierten Zeitplan als große, aber lohnenswerte Herausforderung betrachtete.

Die Realisierung des Hauses der Geschichte wurde bereits im Arbeitsprogramm der Bundesregierung festgelegt. Mit der Entscheidung, das Projekt in den historischen Räumen der Neuen Burg zu realisieren, wurde im Frühjahr 2015 ein Meilenstein gesetzt. Nächster wichtiger Schritt ist die Novelle des Bundesmuseen-Gesetzes, auf dessen Grundlage die Ausschreibung und Bestellung der Leitung des Hauses der Geschichte sowie des Bauprojekts erfolgen kann. Mitte September werde sich die Steuerungsgruppe mit dem vorgelegten Konzept und den Kostenberechnungen für die einzelnen Projekte auseinandersetzen.

 

 

 

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