Linzer Bürgermeister zeichnete
verdiente Persönlichkeiten aus

 

erstellt am
10. 09. 15
09:00 MEZ

Linz (stadt) - Mit Ehrenzeichen und Medaillen zeichnete Bürgermeister Klaus Luger am 08.09. im Gemeinderatssaal fünf verdiente Persönlichkeiten aus. Das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Wissenschaft erhielt der Rektor der Johannes Kepler Universität Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Richard Hagelauer. Das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Wissenschaft ging an den ehemaligen stellvertretenden Direktor der oberösterreichischen Gebietskrankenkasse und profilierten Sozialrechtsexperten Prof. Dr. Alfred Radner. Mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Umwelt würdigte die Lebensstadt Linz die Pionierin des ökologischen Landbaues und frühere Leiterin des Linzer Gartenamts Ing.in Helga Wagner. Der Obmann des Linzer Volksbildungsvereins Konsulent Josef Bauernberger erhielt das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Kultur. Mit der Humanitätsmedaille wurden die Fußball-Legenden Ferdinand Milanovich und Helmut Köglberger geehrt. „Die ausgezeichneten Persönlichkeiten haben auf verschiedensten Gebieten Herausragendes für Linz geleistet. Dafür danke ich ihnen herzlichst“, betont Bürgermeister Klaus Luger.

Rektor Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Richard Hagelauer hat maßgeblich zur praxisorientierten Weiterentwicklung der Linzer Johannes Kepler Universität beigetragen. Der 64-jährige gebürtige Franke gewann 1970 als gelernter Starkstromelektriker bei der Berufsolympiade in Tokio eine Silbermedaille. In der Folge graduierte er an der Fachhochschule Nürnberg und an der Technischen Universität Erlangen-Nürnberg zum Diplomingenieur der Elektrotechnik. Zwei Jahre nach der Promotion kam der Mikroelektronikexperte 1993 als Professor an die JKU, wo er am Institut für Systemwissenschaften und später am Institut für integrierte Schaltungen lehrte. 2000 übernahm Dr. Hagelauer das Dekanat der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Seit 2007 gestaltete er als Rektor einen herausragenden Abschnitt der Universitätsgeschichte. Mit 61 Studienrichtungen bietet die JKU heute ein doppelt so großes Angebot wie im Jahr seines Amtsantritts. 2008 bot die Universität erstmals in Österreich das Studium der Informationselektronik an. Im 2009 hatte das Kunststofftechnik-Studium seine Premiere. Zu den Linzer Studien-innovationen zählen auch Webwissenschaften, Politische Bildung, Geistes- und Kulturwissenschaften sowie Recht und Wirtschaft für TechnikerInnen. Als eines der größten Bauvorhaben in der Geschichte der JKU entstand der 2012 eröffnete Science Park. 2014 erfolgte die Gründung der Medizinischen Fakultät.

Prof. Dr. Alfred Radner zählt. zu den profundesten Kennern des Sozialversicherungsrechts. In seinem jahrzehntelangen Wirken setzte er sich für die rechtliche Absicherung des sozialen Fortschritts ein. Der 1938 geborene Linzer maturierte nach einer Lehre an der Linzer Arbeitermittelschule und wurde 1958 Mitarbeiter der Land- und Forstwirtschaftlichen Sozialversicherungsanstalt. Neben dem Beruf absolvierte er das Jusstudium. 1970 erfolgte seine Bestellung zum Direktor-Stellvertreter der Landwirtschaftskrankenkasse für Oberösterreich. Von 1974 bis 1978 wirkte er als stellvertretender Direktor der OÖ. Gebietskrankenkasse. Oberstes Prinzip seiner Arbeit war stets, die Versicherten nicht als Bittsteller sondern als Menschen zu sehen, die einen Rechtsanspruch auf Leistungen der Sozialversicherung haben. Dieses Ziel verfolgte er auch mit Zeitungsartikeln, Vorträgen sowie als Experte in Rundfunk- und Fernsehbeiträgen. Ab 1971 wirkte Dr. Radner auch als Lektor der Johannes Kepler Universität, deren Sozial- und Gesundheitspolitische Forum am Institut für Sozial- und Gesellschafspolitik er nach wie vor leitet. Als Präsident der Österreichischen und der Europäischen Gesellschaft für Medizinrecht bewirkte er in den vergangenen Jahren die Etablierung des Medizinrechts als eigenständige Rechtsdisziplin.

Ing.in Helga Wagner entwickelte als langjährige Leiterin des Gartenamts der Stadt Linz eine neue Art der Abfallkompostierung unter Verwendung von Steinmehl. Diese Methode erregte weltweit Aufsehen und führte zahlreiche Fachleute nach Linz. Ab 1967 engagierte sich die Öko-Pionierin in der Arbeitsgruppe der organisch-biologisch wirtschaftenden Bauern. Mit großem Einsatz erreichte sie, dass diese Fördergemeinschaft eine Vorreiterrolle für den biologischen Landbau in Österreich übernahm. Das staatlich geschützte Markenzeichen ORBI wurde zum Gütesiegel der von den Bauern dieser Gemeinschaft vermarkteten Produkte. Es gelang auch, die Richtlinien für die Bezeichnung von Produkten aus biologischem Anbau in den staatlichen Lebensmittelkodex aufzunehmen.

Konsulent Josef Bauernberger fungiert seit 1991 als Obmann als Obmann des Linzer Volksbildungsvereins. Der frühere Voest-Mitarbeiter engagiert sich seit 1977 in der Kulturvereinigung. Jahrelang war er deren Schriftführer. Neben seinem Wirken für den Volksbildungsverein übernahm Konsulent Bauernberger 1992 auch die Geschäftsführung der Sektion Oberösterreich der Österreichisch-Deutschen Kulturgesellschaft sowie Aufgaben in der Europäisch-Föderalistischen Bewegung Oberösterreich.

Ferdinand Milanovich schrieb als Spieler des SK VOEST Fußballgeschichte. Nach ersten Erfolgen beim Wiener Sportverein Donau trug er 1968/69 zum Aufstieg des SC Wacker Wien in die Nationalliga bei. Abschließend profilierte sich Milanovich als Spielmacher des SK VOEST, der gegen den LASK Derbysieger wurde. 1974 gewann der Verein mit Mannschaftskapitän Milanovich die Österreichische Fußballmeisterschaft. Ab 1976 wirkte Milanovich als Co- und später als Cheftrainer sowie als Sektionsleiter des SK VOEST.

Helmut Köglberger zählte als Spieler des LASK in den 1960er- und 1970er-Jahren zu den gefürchtetsten Torjägern. 1965 wurde er im LASK-Team Österreichischer Meister und Cupsieger. Ab 1968 spielte Köglberger bei der Wiener Austria. Zwei Meistertitel und Cupsiege mit den Violetten sowie 28 Einberufungen in die Nationalmannschaft waren weitere Meilensteine seiner sportlichen Laufbahn. Nach dem Karriereende 1981 trainierte Köglberger verschiedene Nachwuchs- und Kampfmannschaften des LASK. Als Initiator des Sozialprojekts „Hope for Future“ setzte er sich für den Aufbau einer Schule mit Fußballakademie für 1.300 Kinder in den Slums von Nairobi ein.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at