Neue Ausstellung "Wiesenthal in Wien"

 

erstellt am
21. 09. 15
09:00 MEZ

Von 20. September 2015 bis 8. Mai 2016 im Museum Judenplatz
Wien (rk) - Das Jüdische Museum Wien, ein Unternehmen der Wien Holding, zeigt anlässlich des 10. Todestages von Simon Wiesenthal ab 20. September 2015 die Ausstellung "Wiesenthal in Wien" im Museum Judenplatz. Die Ausstellung zeigt zehn Aspekte, die Wiesenthals Leben und Arbeit zwischen Wien und der Welt charakterisierten: als weltberühmter Aufdecker von Nazi-Verbrechen und als umtriebiger oppositioneller Politiker innerhalb der Wiener Kultusgemeinde, von seiner unablässigen Forderung nach Aufklärung bis zu seiner gelebten Erinnerungsarbeit.

Kämpfer für Gerechtigkeit
Simon Wiesenthal (1908-2005) hat wie kaum ein anderer die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit und damit ein wichtiges, lange ausgeblendetes Kapitel der österreichischen Nachkriegsgeschichte geprägt. Wien wurde für den in Galizien geborenen Holocaust-Überlebenden zum Mittelpunkt seines unermüdlichen Einsatzes auf der Suche nach Gerechtigkeit. Die Ausstellung im Museum Judenplatz zeichnet anhand von zehn Aspekten aus Wiesenthals Leben und Arbeit ein vielschichtiges Porträt und zeigt die wesentlichen Seiten dieser Ausnahmepersönlichkeit, vor allem Wiesenthals Wirken in der österreichischen Gesellschaft, im Zusammenspiel mit seiner nationalen und internationalen Rezeption. Sie thematisiert sowohl seine Arbeitsweise in der Recherche und Dokumentation der Nazi-Verbrechen, seine Kompromisslosigkeit im Kampf gegen das Vergessen, wobei es ihm immer darum ging, zu einer lebendigen Erinnerungskultur beizutragen und die Bevölkerung zu sensibilisieren, als auch seinen Umgang mit auf ihn gerichteten antisemitischen Attacken. Gerechtigkeit, nicht Rache war sein Motiv, womit er international als moralische Instanz bei der Ausforschung von Nazi-Tätern anerkannt war. Er trug zur Auffindung zahlreicher Nazi-VerbrecherInnen bei: So spielte er etwa eine zentrale Rolle bei der Ergreifung Adolf Eichmanns oder deckte durch akribische Recherchen die grausamen Aktivitäten der SS-Aufseherin Hermine Braunsteiner auf und leistete mithilfe seiner weltweiten Kontakte einen erheblichen Beitrag zu Ihrer Auffindung.

Ausstellung in zehn Aspekten
"Wiesenthal in Wien" entstand in enger Zusammenarbeit zwischen dem kuratorischen Team des Jüdischen Museums Wien und dem Simon Wiesenthal Archiv Wien und zeigt zehn Aspekte, die Wiesenthals Leben und Arbeit zwischen Wien und der Welt charakterisierten: Von seinen globalen Aktivitäten über seine Arbeit mit Displaced Persons bis zu seiner Arbeitsweise als Aufklärer von Nazi-Verbrechen. Die Ausstellung zeigt Wiesenthal aus vielen verschiedenen Perspektiven. Auch eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Wiesenthal-Narrativ und seine Rolle als Politiker innerhalb der Israelitischen Kultusgemeinde werden in der Ausstellung thematisiert.

Der Ausstellungsort
Das Museum Judenplatz ist für diese Schau kein zufällig gewählter Ort. Hier befinden sich die Erinnerungen an die erste Wiener jüdische Gemeinde und hier steht das von Wiesenthal durchgesetzte Mahnmal für die Holocaust-Opfer. Mit der langjährigen Forderung nach einem Mahnmal für die in der Schoa ermordeten österreichischen Jüdinnen und Juden auf dem Judenplatz, setzte er sich schließlich in den 1990er Jahren durch und veränderte damit auch das Erscheinungsbild seiner Heimatstadt. Nach heftigen, öffentlich ausgetragenen Debatten wurde das von Rachel Whiteread gestaltete Mahnmal schließlich am 26. Oktober 2000 auf dem Wiener Judenplatz enthüllt.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (ISBN-Nr. 978-3-901398-79-7) zum Preis von EUR 29,90, der ab sofort im Museum erhältlich ist. Die von Werner Hanak-Lettner und dem KuratorInnenteam des Museums erarbeitete Ausstellung ist von 20. September 2015 bis 8. Mai 2016 im Museum Judenplatz, einem Museum der Wien Holding, zu sehen.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.jmw.at

 

 

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at