Tirol: Hubschrauber für Katastrophenschutz

 

erstellt am
28. 09. 15
09:00 MEZ

Innenministerium und Land Tirol besiegeln Partnerschaft
Wien/Innsbruck (lk) - Über die die künftige Versorgung Tirols mit einem Hubschrauber für Katastrophenschutz und -hilfe einigte sich LH Günther Platter mit Johanna Mikl-Leitner, Bundesministerin für Inneres, am 25.09. im Landhaus in Innsbruck. Die Vereinbarung für eine entsprechende Partnerschaft zwischen Innenministerium und Land Tirol wurde nach einem Arbeitsgespräch unterzeichnet. Hintergrund ist die Schließung des Hubschrauberstützpunktes des Bundesheeres in Vomp mit Ende dieses Jahres.

„Mir war und ist wichtig, dass wir für den vorbeugenden Katastrophenschutz sowie die Unterstützung bei einem Ereignis einen entsprechenden Hubschrauber zur Verfügung haben“, betonte LH Platter. In Zusammenarbeit mit dem Innenministerium sei dazu eine bislang in Österreich einzigartige und vorbildhafte Lösung gefunden worden. „In Tirol wird ganzjährig ein vom Land finanzierter und vom Innenministerium betriebener Hubschrauber mit Besatzung stationiert, der speziell für den Katastrophenschutz ausgerüstet wird und auch im hochalpinen Gelände einsetzbar ist. Dieser Helikopter steht uns rasch und unbürokratisch zur Verfügung, wenn wir ihn brauchen. Die Partnerschaft mit dem Verteidigungsministerium war in dieser Frage trotz aller meiner Bemühungen nicht mehr aufrecht zu erhalten“, berichtete LH Platter bei der folgenden Pressekonferenz.

BMin Mikl-Leitner: „Das Bundesland Tirol wurde in der Vergangenheit immer wieder von Naturkatastrophen getroffen, auch heuer bei den Murenabgängen. Zur Bewältigung dieser kritischen Situationen spielt gerade im gebirgigen Gelände, wie hier in Tirol, ein Hubschrauber eine besondere Rolle. Daher freue ich mich, dass wir hier durch die Unterstützung des Bundeslandes Tirol die Möglichkeit bekommen einen voll ausgestatteten Hubschrauber zu stationieren, der neben dem Katastrophenschutz auch für polizeiliche Maßnahmen zu Verfügung stehen wird, und so das Bundesland noch sicherer macht.“

Die Tiroler Einsatzorganisationen werden einbezogen, um ein maßgeschneidertes Anforderungsprofil für den neuen Hubschrauber entwickeln zu können. „Neben den Bedrohungsszenarien Lawine, Hochwasser und Mure ist auch die Einsatzbereitschaft für den Fall eines Waldbrandes wie vergangenes Jahr in Absam sicherzustellen. Das bedeutet, dass der Hubschrauber über große Außenlastkapazitäten für den Wassertransport verfügen muss“, so LH Platter.

„Das ist keine Entscheidung gegen das Bundesheer. Im Katastrophenfall wird das Bundesheer weiterhin Hubschrauber nach Tirol verlegen“, schließt Tirols Landeshauptmann.


Zitate von Vertretern der Tiroler Blaulichtorganisationen:
Helmut Tomac, Landespolizeidirektor: „Das ist nicht nur eine weitere Stärkung unserer technischer Möglichkeiten, sondern auch deshalb ein positives Ergebnis, weil verschiedene Institutionen so vorbildhaft miteinander kooperiert haben.“

Werner Senn, Leiter der Flugpolizei Österreich: „In vielen Fällen ist der Hubschrauber das einzige Einsatzmittel. Mit dieser innovativen Lösung hat das Land Tirol eine Versicherungspolizze der ganz besonderen Art für die Sicherheit seiner Bevölkerung abgeschlossen.“

Heinz Wolf, Landesrettungskommandant: „Für uns als Rotes Kreuz ist es notwendig, dass bei Großunfällen und Katastrophenereignissen schnell und unkompliziert ein Hubschrauber in Tirol verfügbar ist.“

Peter Hölzl, Landesfeuerwehrkommandant: „Tirol verlangt den Einsatzkräften durch die exponierte Lagen und das Hochgebirge viel ab. Auch der Waldbrand in Absam hat bewiesen, dass ein leistungsstarker Hubschrauber unverzichtbar ist.“

 

 

 

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