"Begegnung mit dem Nachbarn"
 im Schloss Schrattenthal

 

erstellt am
25. 09. 15
09:00 MEZ

LH Pröll: „Eine Pionierarbeit geworden“
Schrattental/St. Pölten (nlk) - Im Jahr 1982 und damit lange vor dem Fall des Eisernen Vorhanges wurde von Prof. Dr. Paul Twaroch, dem damaligen ORF-Landesintendanten, die Konzertreihe "Begegnung mit dem Nachbarn" ins Leben gerufen. Bisher haben 55 Konzerte stattgefunden, an Schauplätzen in Niederösterreich, in der damaligen Tschechoslowakei, im heutigen Tschechien und in der heutigen Slowakei. Am Abend des 23.09. fand das 56. Schlosskonzert im Schloss Schrattenthal statt, live übertragen vom ORF Niederösterreich und Cesky rozhlas Vitava.

"Gerade an diesem Platz unserer Heimat spüren wir eine besondere Verantwortung, einen Beitrag dazu zu leisten, dass nach dem Fall des Eisernen Vorhanges das alte und das neue Europa weiter zusammenwachsen", sagte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll im Gespräch mit Moderatorin Inge Winder. Was Paul Twaroch im Jahr 1982 initiiert habe, sei "eine Pionierarbeit geworden, die für uns heute wegweisend ist", so der Landeshauptmann. Die Kultur und die Musik seien eine "tolle Brücke", um "uns gegenseitig zu begegnen", so Pröll, der in diesem Zusammenhang auch die grenzüberschreitende Landesausstellung im Jahr 2009 ansprach.

Man habe mit den Schlosskonzerten begonnen, als es den Eisernen Vorhang noch gab, sagte Paul Twaroch, und betonte: "Es war notwendig, dass wir gezeigt haben: Wir sind Nachbarn". Es sei "schön und wichtig", dass in vielen Schulen in Niederösterreich die Sprache des tschechischen Nachbarn unterrichtet werde, so der ehemalige ORF-Landesintendant: "Eine andere Sprache eröffnet einen Zugang zur Lebenswelt der Menschen, und das wollen wir fördern."

ORF-Landesdirektor Prof. Norbert Gollinger betonte: "Die Pflege des Dialogs mit unseren Nachbarn ist auch Bestandteil unseres Programmauftrags." Das erste Schlosskonzert im Jahr 1982 sei "eine Sensation" gewesen, meinte er: "Damals ist der Eiserne Vorhang noch gestanden, der damit überwunden wurde. Heute werde dies vielfach als selbstverständlich angenommen, so Gollinger: "Damit dies nicht selbstverständlich wird, wollen wir diese Tradition fortsetzen."

Der Botschafter Tschechiens, S. E. Jan Sechter, freute sich über die Möglichkeit, "dass wir uns mit der Kultur, mit der Sprache der Musik, begegnen". Auch er betonte den Zusammenhalt und das Verstehen von Nachbarn.

Wie bei den Schlosskonzerten davor kamen auch beim 56. Schlosskonzert die Musiker aus beiden beteiligten Regionen. In diesem Fall das Miloslav Istvan Quartett sowie das Theophil Ensemble Wien. Dargeboten wurden Werke von Josef Suk, Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph Haydn, Maurice Ravel, Maurice Jean Francaix und Denes Agay.

 

 

 

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