Freistädter Ziviltechniker zum
 Generalsekretär ECEC wiedergewählt

 

erstellt am
30. 09. 15
09:00 MEZ

Thürriedl wird bis Ende 2018 die Geschäfte der Organisation weiter führen.
Wien (arching) - Der Europäische Rat der Ingenieurkammern (European Council of Engineers Chambers, ECEC) dessen Generalsekretär der österreichische Ziviltechniker Klaus Thürriedl seit Anfang 2013 ist, hat am 26./27.09. in Rom seinen Vorstand neu gewählt. Thürriedl wurde wiedergewählt und wird bis Ende 2018 die Geschäfte der Organisation weiter führen.

"Wir stehen derzeit vor großen Herausforderungen", sagt Thürriedl. "Obwohl mittlerweile viele namhafte Experten in der quasi bedingungslosen Deregulierung nicht mehr das Heil der wirtschaftlichen Zukunft sehen und dabei auf die Erfahrungen aus der Wirtschaftskrise verweisen, hält die Europäische Kommission immer noch stark daran fest und ist offenbar sogar bereit, die Sicherheit von Gebäuden und Infrastruktur zu riskieren. Noch ist zumindest die hohe Ausbildungsqualität der befugten Ingenieure in den meisten Mitgliedsländern gesichert. Aber schon jetzt mehren sich die Probleme, die durch den Wegfall von Honorarleitlinien in vielen Ländern entstanden sind. Aufgrund von oft ruinösen Preiswettbewerben werden bei Bauprojekten immer häufiger nicht mehr alle notwendigen Planungsschritte ausreichend erfüllt. Eine umfangreiche italienische Studie zeigt, dass bei öffentlichen Bauprojekten im Durchschnitt 30 -40 Prozent Kostensteigerung durch später notwendige Plananpassungen sowie generelle Zeitüberschreitungen von 15 - 20 Prozent zu beobachten sind. Eine wachsende Zahl von Bauten sind so mangelhaft, dass sie bereits vor Inbetriebnahme verbessert werden müssen. Es gibt immer mehr Infrastrukturbauten, die kurz nach ihrer Errichtung zusammenbrechen. Zwischen 2008 und 2015 gab es eine alarmierende Anzahl von Brückeneinstürzen mit Toten und Verletzten in Europa. Diese negativen Entwicklungen müssen dringendst gestoppt werden. Dabei mitzuhelfen, ist wahrscheinlich die wichtigste Aufgabe des ECEC", warnt Thürriedl.

Der ECEC steht aber keineswegs für "Protektionismus", sondern fördert im Gegenteil internationale Öffnung und Mobilität. Ein Arbeitsschwerpunkt der neuen Vorstandsperiode wird sein, zusammen mit anderen großen europäischen Ingenieurorganisationen im Sinne der neuen Berufsanerkennungsrichtlinie einen sogenannten "Gemeinsamen Ausbildungsrahmen" zu erarbeiten, bei dessen Erfüllung Ingenieure in allen europäischen Ländern automatisch anerkannt werden. Auch die laufende Weiterbildung der europäischen befugten Ingenieure ist dem ECEC ein wichtiges Anliegen, er stellt - im Rahmen eines Pilotprojekts - für Ingenieure in den Mitgliedsländern kostenlose Webinare zur Verfügung.

ECEC Vorstand neu
Generalsekretär Klaus Thürriedl, Österreich
Präsident Crtomir Remec, Slowenien
Vizepräsident Hansjörg Letzner, Italien
Vizepräsident Zygmunt Meyer, Polen
Vizepräsident Dragoslav Sumarac, Serbien
Schatzmeister Gabor Szöllössy, Ungarn

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.ecec.net

 

 

 

 

 

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