WIFO-Prognose für 2015 und 2016

 

erstellt am
29. 09. 15
09:00 MEZ

Österreichs Wirtschaft gewinnt etwas an Dynamik
Wien (wifo) - Die heimische Wirtschaft wächst auch heuer nur schwach. Erst 2016 wird sich die Dynamik etwas erhöhen, der Wachstumsrückstand gegenüber dem Durchschnitt des Euro-Raumes und gegenüber Deutschland wird sich etwas verringern.

Nach wie vor bremst die mäßige Entwicklung in den Schwellenländern die Expansion des heimischen Exports. 2016 sollte sich die Wirtschaft in diesen Ländern mit Ausnahme Chinas etwas erholen. Die Warenausfuhr in die Länder des Euro-Raumes ging im 1. Halbjahr 2015 ebenfalls zurück, während im Außenhandel mit den USA kräftige Zuwächse verzeichnet wurden. Der Konsum der privaten Haushalte wird heuer schwach bleiben und ebenfalls erst 2016 kräftiger zunehmen: Aufgrund der Einkommensentlastung durch die Steuerreform 2015/16 und der Ausweitung der Beschäftigung beschleunigt sich das Wachstum von real 0,4% 2015 auf 1,3% 2016. Auch die Nachfrage nach Investitionen soll sich 2016 bessern, wobei die Dynamik jedoch geringer bleiben wird als in Aufschwungsphasen der Vergangenheit. Die Ausrüstungsinvestitionen werden, nach einer sehr schwachen Expansion um real 0,8% im Jahr 2015, 2016 um 2,5% gesteigert. Auch die heuer noch stagnierenden Bauinvestitionen (+0,2%) werden 2016 leicht an Schwung gewinnen. Die öffentliche Wohnbauinitiative wird allerdings dazu noch wenig beitragen.

Unter diesen Umständen rechnet das WIFO 2015 mit einem Wirtschaftswachstum von 0,7%, das sich 2016 etwas auf 1,4% beschleunigen wird. Trotz des mäßigen Wachstums wird die Zahl der Beschäftigten neuerlich steigen, das Arbeitsvolumen jedoch nicht im selben Ausmaß zunehmen. Die anhaltend kräftige Ausweitung des Arbeitskräfteangebotes hat allerdings gleichzeitig eine Zunahme der Arbeitslosigkeit zur Folge, die Arbeitslosenquote auf Basis administrativer Daten wird sich weiter auf 9,2% 2015 und 9,7% 2016 erhöhen.

Die Inflationsrate wird gemäß nationaler Definition trotz der Verbilligung von Energieträgern 2015 noch 1,1% betragen und 2016 auf 1,7% steigen. Sie liegt damit weiterhin merklich über dem Durchschnitt des Euro-Raumes, der Abstand sollte sich aber 2016 verringern.

 

 

 

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