Tirol will 20 Prozent Stromanteil aus Sonnenergie

 

erstellt am
06. 10. 15
09:00 MEZ

Schwaz ist Schauplatz der 13. Österreichischen Photovoltaik-Tagung – Alles, was in der Photovoltaikszene Rang und Namen hat, trifft sich vom 5. bis zum 7. Oktober in Schwaz
Schwaz/Innsbruck (lk) - „Tirol hat das ehrgeizige Ziel den Stromanteil aus Sonnenenergie von derzeit einem auf 20 Prozent im Jahr 2050 zu steigern. Dazu müssen wir auf einem Viertel aller geeigneten Dachflächen Photovoltaikanlagen installieren“, erwartet sich Tirols Energiereferent LHStv Josef Geisler von der Tagung Rückenwind und Know-how für dieses Vorhaben. Die Photovoltaik sei im Aufwind und werde immer konkurrenzfähiger. Die rasante Entwicklung lässt sich auch an der Zahl der anerkannten Photovoltaik-Anlagen in Tirol ablesen. Diese ist von 47 Stück im Jahr 2004 auf 3.667 im Jahr 2014 gestiegen.

Am Dach statt auf der grünen Wiese
Als erstes österreichisches Bundesland hat Tirol in Zusammenarbeit mit Südtirol im Projekt „Solar Tirol“ die Solarpotenziale für alle Dächer von 180.000 Gebäuden in den 279 Tiroler Gemeinden erhoben. Das Ergebnis: 50 km2 Dachflächen in Tirol sind für die Gewinnung von Sonnenstrom geeignet. Auf sechs von zehn Dachflächen kann damit Sonnenstrom produziert werden. „Wir wollen keine Anlagen auf der grünen Wiese errichten und Photovoltaikparks bauen. Stattdessen wollen wir die vorhandenen Dächer zur Stromproduktion nutzen“, so der Energielandesrat.

56.000 m2 geeignete Dachflächen in Schwaz
Rund 3.200 der 4.500 Gebäude in der Stadtgemeinde Schwaz verfügen über Dachflächen, die sich für die Energiegewinnung eignen. Auf 56.000 m2 Dachflächen könnten in Schwaz Photovoltaikanlagen installiert werden. Rechnerisch könnte man damit Strom für mehr als 20.000 Haushalte produzieren. Das entspricht in etwa der derzeitigen Solarstrom-Produktion in ganz Tirol.

Eigenversorgung
„Der Solarstrom soll dort verbraucht werden, wo er erzeugt wird“, setzt LHStv Geisler vornehmlich auf die Eigenversorgung von Haushalten. Was die Speichermöglichkeiten anlangt, rechnet Geisler mit einer raschen Weiterentwicklung der Speichertechnologie. In der Theorie könnte Tirol seinen gesamten derzeitigen Strombedarf aus Sonnenenergie decken. Da die Sonne die Energie nicht immer dann liefert, wenn sie gebraucht wird, müsste man den Strom speichern. Der aktuelle Stand der Technik in der Speichertechnologie lässt eine wirtschaftliche Speicherung im Moment aber nicht zu.

Tirol 2050 - energieautonom
Bis zum Jahr 2050 will Tirol energieautonom sein und sich weitgehend selbst mit heimischer, erneuerbarer Energie versorgen. Der Sonnenenergie kommt in der Energiewende neben der Wasserkraft und der Umweltwärme eine bedeutende Rolle zu.

 

 

 

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