Österreich setzt ersten Schritt für
 neuen europäischen Bahnkorridor

 

erstellt am
09. 10. 15
09:00 MEZ

Infrastrukturminister Stöger unterzeichnet Erklärung für „Alpine – Western Balkan“ Schienenverkehrsgüterkorridor – Österreichische Forderungen bei Eisenbahnpaket durchgesetzt
Luxemburg/Wien (bmvit) - Mit der Unterzeichnung eines "Letter of Intent" sprechen sich Österreich, Slowenien, Kroatien, Bulgarien und Serbien für die Errichtung eines neuen europäischen Bahnkorridors aus. Konkret soll der neue "Alpine - Western Balkan"-Korridor die Strecken Salzburg -Villach - Ljubljana - Zagreb sowie Wels/Linz - Graz - Maribor -Zagreb umfassen. "Dieser Korridor schließt eine wesentliche Lücke nach Südosteuropa. Damit stärken wir die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene", freut sich Infrastrukturminister Alois Stöger über die Einigung am Rande des Verkehrsministerrates in Luxemburg vom 07.10.

Der "Alpine - Western Balkan"-Korridor soll zunächst als Schienengüterverkehrskorridor eingerichtet werden. Damit werden betriebliche Aspekte im grenzüberschreitenden Schienengüterverkehr wesentlich vereinfacht. In der heute unterzeichneten Absichtserklärung sprechen sich die Anrainerstaaten auch dafür aus, dass der "Alpine - Western Balkan"-Korridor langfristig in das TEN-Kernnetz der EU aufgenommen wird. "Durch die enge Verknüpfung mit dem baltisch-adriatischen Korridor und dem Donaukorridor bekommen diese Strecken zukünftig noch mehr Relevanz. Mit einer zukünftigen Aufnahme des "Alpine - Western Balkan"-Korridors in das TEN-Netz können wir diese Entwicklung weiter verstärken", ist Stöger überzeugt.

Mit der Unterzeichnung des "Letter of Intent" sollen die erforderlichen Schritte zur formellen Einrichtung des Korridors durch die Europäische Kommission eingeleitet werden. Eine Verpflichtung zu zusätzlichen Investitionen in die Schieneninfrastruktur entsteht dadurch nicht.

 

 

 

Weiterhin Möglichkeit zur Direktvergabe – Keine Trennung von Infrastruktur und Betrieb
Am 08.10. stand das 4. Eisenbahnpaket auf dem Programm. "Beim technischen Teil gab es schon eine erste Einigung auf Ratsebene. Die zentralen Punkte, Sicherheit, Interoperabilität und Europäische Eisenbahnagentur, stehen für uns außer Frage. In diesem Bereich ist Österreich schon jetzt Vorreiter", erklärt Verkehrsminister Alois Stöger. Bei den Verhandlungen zum marktrelevanten Teil des Eisenbahnpakets konnte der Verkehrsminister die österreichische Position erfolgreich verhandeln und die vorgesehene Trennung von Eisenbahninfrastruktur und Betrieb verhindern. "Das hätte zahlreiche Synergieeffekte zunichte gemacht und die Bahn nachhaltig geschwächt", erklärt Stöger.

"Durch den technischen Teil schaffen wir die Grundlage für einen grenzüberschreitenden Schienenverkehr und erhöhen - durch gemeinsame Standards - die Sicherheit der Fahrgäste. Das hat für mich absolute Priorität und sollte so schnell wie möglich beschlossen werden", betont Stöger. Die Vorschläge der Europäischen Kommission zum marktrelevanten Teil wurden wesentlich kritischer diskutiert. "Wir brauchen eine gesamtheitliche Sicht auf unser Bahnsystem. Wenn einzelne Leistungen nicht aufeinander abgestimmt werden können, steigen die Kosten bei sinkender Qualität - letztlich zu Lasten der Fahrgäste. Ich freue mich, dass wir mit unserer heutigen Einigung diese Entwicklungen verhindern konnten", so Stöger weiter.

Wie von Österreich gefordert, bleibt die Wahl der Vergabe von Verkehrsdiensteverträgen den Mitgliedsstaaten überlassen und auch die Möglichkeit zur Direktvergabe bleibt bestehen "Damit können wir weiterhin grundlegende verkehrspolitische Zielsetzungen - wie den integrierten Taktfahrplan - festlegen", freut sich Stöger und erklärt weiter: "Im öffentlichen Verkehr führt nicht der Wettbewerb, sondern zielgerichtete Investitionen in die Infrastruktur zu einer Qualitätssteigerung die für alle spürbar ist. Österreich ist hier schon lange auf dem richtigen Weg - schließlich sind wir nicht zufällig das Bahnfahrerland Nummer 1 in der EU."

 

 

 

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