Kärnten initiierte eigenes Musik-Lehramtsstudium

 

erstellt am
19. 10. 15
09:00 MEZ

LH Kaiser: Konservatorium und Pädagogische Hochschule kooperieren, Kunstuni Graz akkreditiert Studienleistungen – Wichtige Initiative für Musikland Kärnten und gegen Abwanderung
Klagenfurt (lpd) - Ein neues Lehramtsstudium für Musikerziehung ermöglicht, dass Studierende aus Kärnten nicht mehr nach Wien, Salzburg oder Graz ausweichen müssen. Möglich macht das eine Kooperation zwischen dem Kärntner Landeskonservatorium und der Pädagogischen Hochschule Viktor Frankl. Sie konnten auch die Kunstuniversität Graz davon überzeugen, zugunsten Kärntens einer sogenannten „Insellösung“ zuzustimmen. Nötig wurde diese Initiative durch die Änderung des Bundesrahmengesetzes für Hochschulen. „Und im Studienjahr 2015/16 haben wir am Standort Klagenfurt bereits sieben Studienanfänger in den Fächern Musikerziehung und Instrumentalmusikerziehung“, konnte Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser am 17.10. mitteilen.

„Diese Initiative zeigt, wie viel – auch in schwierigen Situationen – bewegt werden kann, wenn alle an einem Strang ziehen und ein positives Ziel im Fokus haben“, betonte der Landeshauptmann und dankte allen Beteiligten um PH-Rektorin Marlies Krainz-Dürr und Konservatoriums-Direktor Roland Streiner. Vor allem für Kärnten sei eine eigene Musikausbildung bedeutend. „Kärnten ist nicht nur als das Land der Sänger weithin bekannt, Musik gedeiht hier allgemein seit jeher auf sehr fruchtbarem Boden“, so Kaiser. Er sieht im neuen Musik-Lehramtsstudium aber vor allem auch einen wichtigen Beitrag gegen die Abwanderung junger, hochmotivierter Talente.

Konkret wären Kärntner Lehramtsstudierende ohne diese im Land gestartete Initiative ab 2015/16 betroffen gewesen. Das liegt darin begründet, dass weder die Pädagogische Hochschule, noch die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt ein Musikstudium anbieten können. Der künftige gesetzliche Rahmen sieht jedoch vor, dass ein Masterstudium nur in Kooperation mit Musikuniversitäten durchgeführt werden kann. Nun wird also das Synergiepotenzial von Konservatorium und Pädagogischer Hochschule genutzt, die daraus resultierenden Studienleistungen werden von der Kunstuniversität Graz akkreditiert.

Für das Land Kärnten als Schulerhalter des Konservatoriums entstehen dadurch laut Kaiser grundsätzlich keine zusätzlichen finanziellen oder personellen Belastungen. Es werde nämlich die bereits existierende Struktur des Konservatoriums zugunsten der Einbindung des Lehramtsstudiums modifiziert. „Durch die Kooperation mit der Kunstuni Graz ergibt sich zudem eine verstärkte Hochschulentwicklung unseres ‚Konse‘ im Sinne eines Partnerinstitutes einer Musikuniversität“, meinte der Landeshauptmann weiters. So könne Kärnten außerdem seinen prognostizierten erhöhten Bedarf an geprüften Musiklehrerinnen und Musiklehrern bedürfnisorientiert mitgestalten und professionalisieren.

 

 

 

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