"Die Universität. Eine Kampfzone"
 im Jüdischen Museum Wien

 

erstellt am
22. 10. 15
09:00 MEZ

Anlässlich des 650. Jubiläums der Universität Wien zeigt das Jüdische Museum Wien ab 3. November 2015 die Ausstellung „Die Universität. Eine Kampfzone“.
Wien (stalzerundpartner) - Die Ausstellung gibt erstmals einen Überblick über die Beziehungsgeschichte zwischen Jüdinnen, Juden und den Wiener Universitäten vom ausgehenden Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert. Nach einer Zeit des Ausschlusses und der parallelen Wissenswelten öffnete Kaiser Joseph II. die Universität Wien 1782, mehr als 400 Jahre nach ihrer Gründung, für die Juden. 100 Jahre später trugen jüdische Wissenschaftler mit bahnbrechenden Forschungen zur Glanzzeit der Wiener Universität bei. Als 1897 die Philosophische Fakultät der Universität Wien die Tore auch für Frauen öffnete, stellten Jüdinnen sofort ein Viertel der Studentinnen. Die Universitäten wurden zum Hoffnungsgebiet der stark wachsenden jüdischen Bildungsschicht, entpuppten sich jedoch bald als Kampfzone: Die Übergriffe durch antisemitische Studenten nahmen drastisch zu und trugen in der Ersten Republik Züge von Pogromen. Nationalsozialistische Studenten und deutschnationale Rektoren versuchten, die Zahl der Jüdinnen und Juden an den Universitäten mit Schikanen und Gewalt zu reduzieren. Von dieser Politik des Ausschlusses mit allen Mitteln, die lange vor dem „Anschluss“ 1938 begann, haben sich die Wiener Universitäten bis heute nicht erholt. Die Ausstellung führt vom Mittelalter über die Nachkriegszeit mit der Affäre Borodajkewycz bis zum heutigen Umgang mit den vertriebenen jüdischen Forschern bzw. Nobelpreisträgern, die vom Boulevard gern als „Altösterreicher“ reklamiert werden.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.jmw.at

 

 

 

 

 

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