Innsbruck: Arthur Haidl-Preis feierlich übergeben

 

erstellt am
02. 11. 15
10:00 MEZ

Verein „kNH – Kostenlose Nachhilfe für sozial Bedürftige“ und Forschungsgruppe „DyME – Dynamics for Multilingualism with English“ diesjährige Preisträger
Innsrbuck (ikm) - Nach der Verleihung von Verdienstkreuzen sowie der Kultur- und Sozialehrehrenzeichen Mitte des Monats stand am 30.10. im Bürgersaal des Historischen Rathauses die feierliche Übergabe des Arthur-Haidl-Preises auf der Agenda von Innsbrucks Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer. 2015 wurde der Preis geteilt und ergeht an den Verein „kNH – Kostenlose Nachhilfe für sozial Bedürftige“ unter Obmann Helmut Zander sowie die Forschungsgruppe „DyME – Dynamics for Multilingualism with English“ der Universität Innsbruck/Anglistik unter Univ.-Prof.in Dr.in Ulrike Jessner-Schmid.

„In der heutigen Zeit spielt Kultur in den Leben vieler Jugendlicher eine eher untergeordnete Rolle. Deshalb ist es wichtig, jene gebührend zu ehren, die dennoch, nach Arthur Haidls Beispiel, die Zeit und die Motivation aufbringen, Tradition und vor allem Kultur an die junge Generation weiterzugeben. So wie es die diesjährigen PreisträgerInnen machen“, betonte Bürgermeisterin Mag.a Oppitz-Plörer in ihrer Festansprache.

Arthur Haidl-Preisträger 2015
Die Initiative des Vereins „kNH – Kostenlose Nachhilfe für sozial Bedürftige“ besteht seit 2009 und seit 2015 als Verein. Ziel ist es, sozial bedürftigen SchülerInnen aus den Regionen Innsbruck, Hall und dem Mittelgebirge unabhängig von deren Herkunft, Geschlecht, Nationalität, Alter oder Glaubensbekenntnis kostenlose Nachhilfe in allen Schulfächern anzubieten. Infolge sollen Wissenslücken geschlossen und der Abschluss von Volksschule, Neuer Mittelschule oder Höher bildender Schule gewährleistet werden. Die Nachhilfe erfolgt dabei ausschließlich als Einzelunterricht, um eine möglichst hohe Effizienz zu erzielen. Zusammengearbeitet wird mit geschultem Fachpersonal wie dem Lehrkörper der Schulen, Schulpsychologinnen und Psychologen sowie rund 60 ehrenamtlichen NachhilfelehrerInnen.

Die Forschungsgruppe „DyME – Dynamics for Multilingualism with English“ beschäftigt sich mit dem Thema Mehrsprachigkeit. Fragen nach der Umsetzung mehrsprachiger Bildung, den Auswirkungen, die Mehrsprachigkeit auf Individuen oder die Gesellschaft hat oder wie das Zusammenleben verschiedener Sprach- und Kulturgruppen aussehen kann, sollen beantwortet werden. Das Team will nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse liefern, sondern diese auch in die Praxis umsetzen. So wurden z.B. zwei Symposien (2012 und 2014 in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Tirol) und eine Ausstellung zur Sprachenlandschaft Tirols organisiert. 2015 ist eine Studie zur Sprachförderung in Kindergärten geplant.

Die diesjährigen Preisträger wurden von der Jury bestehend aus dem Magistratsdirektor Dr. Bernhard Holas, Kulturamtsleiterin Maria Luise Mayr und dem Rektor der Leopold-Franzens-Universität, Prof. DDr. Tilmann Märk, ausgewählt.

Arthur Haidl-Preis allgemein
Der Preis wurde im Jahr 2004 von Frau Dr.in Roswitha Stiegner, Tochter des ehemaligen Innsbrucker Vizebürgermeisters Reg.-Rat Arthur Haidl, gestiftet und erstmals vergeben. Reg.-Rat Arthur Haidl war von 1956 bis 1959 Gemeinderat, von 1959 bis 1971 amtsführender Stadtrat und von 1971 bis 1977 Vizebürgermeister der Landeshauptstadt Innsbruck. In seiner Funktion als Landesjugendreferent war ihm die Schaffung von jugendgerechten Einrichtungen ein besonderes Anliegen.

Als Stifterin legte Dr.in Stiegner legte fest, dass der „Arthur-Haidl-Preis“ in Andenken an ihren Vater ausschließlich auf Projekte und Initiativen in den Bereichen Kultur, Jugend, Traditionspflege, Bildung und Geisteswissenschaften abzielt. Voraussetzung für die Preiswürdigkeit von eingereichten Projekten und Initiativen ist, dass diese zum Wohl und Ansehen der Stadt Innsbruck sowie Tirols einen außerordentlichen Beitrag leisten.

Die Stiftung umfasste eine Schenkung in der Höhe von 250.000 Euro, die von der Stadt Innsbruck zinsengünstig angelegt wurde. Die Zinsen dienten bis in das Jahr 2013 als jährliches Preisgeld von 9.000 Euro. Im Jahr 2014 lief diese Veranlagung aus. Seit 2015 beträgt die Fördersumme 10.000 € und wird nunmehr alle zwei Jahre vergeben.

Um den „Arthur-Haidl-Preis der Stadt Innsbruck“ können sich Einzelpersonen, aber auch juristische Personen bewerben (z.B.: Vereine, Initiativen mit weitreichendem Wirkungskreis u.ä.).

Einzelpersonen dürfen das 33. Lebensjahr zum Zeitpunkt des Einreichschlusses noch nicht vollendet haben. Sie müssen EU-Staatsbürger sein und ihren ordentlichen Wohnsitz seit mindestens fünf Jahren ununterbrochen im Gemeindegebiet der Stadt Innsbruck oder seit mindestens zehn Jahren im Gebiet von Tirol (Nord-, Süd- und Osttirol) haben. Vereine, Initiativen u. ä. können ab ihrem dritten Bestandsjahr Projekte oder Vorhaben zur Einreichung bringen. Die Einreichung für einen Dritten / eine Dritte ist möglich.

„Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass durch diesen Preis eine klare Win-Win-Situation entsteht: Die Stadt profitiert von kreativen und spannenden Ideen, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Preisgeld und der Wertschätzung der verschiedenen Projekte“, erklärte Innsbrucks Bürgermeisterin.

Bisherige Preisträger/innen
2004 Thomas Schafferer
2005 Roland Maurmair
2006 Florian Hackspiel
2007 Stefan Alois Schwarzenberger
2008 Verein Jugendland
2009 „Junge Uni Innsbruck“
2010 „Junge Solisten am Podium“/ Tiroler Kammerorchester „InnStrumenti“
2011 „Sprachinsel – Forum für interkulturelles Lernen“
2012 „Die Bäckerei-Kulturbackstube“ / „Free Beat Company“
2013 Verein „Akademie St. Blasius“ / Laila Alina Reischer
2014 kein Preis vergeben

 

 

 

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