Bures: Halte Öhlingers Vorschlag nach
 wie vor für diskussionswürdig

 

erstellt am
02. 11. 15
10:00 MEZ

Nationalratspräsidentin: Öhlinger hat sanfte Reformwege aufgezeigt. Schieflage zwischen freiem Mandat und Wählerwillen bleibt
Wien (pk) - Nationalratspräsidentin Doris Bures zeigt Bedauern, dass der Reformvorschlag des renommierten Verfassungsrechtlers Theo Öhlinger zum Thema Klubwechsel keine ausreichende Unterstützung im Geschäftsordnungskomitee des Parlaments fand. Bures: "Ich halte Öhlingers Vorschlag nach wie vor für diskussionswürdig. Eine Reform der Regelung bei Klubwechseln wird uns mit Sicherheit in Zukunft weiterhin begleiten."

Weiters sagte Nationalratspräsidentin Bures zu den jüngst gehäuft aufgetretenen Klubwechseln im Parlament: "Öhlinger hat sanfte Reformwege aufgezeigt, die keinesfalls gegen die Freiheit des Mandats gerichtet sind. Die Schieflage zwischen dem freien Mandat und dem Wählerwillen bleibt nun aber bestehen. In der Bevölkerung kommt dabei das Gefühl auf, dass die Entscheidung der Wählerinnen und Wähler nicht respektiert wird."

Öhlingers Reformvorschlag hatte unter anderen zum Inhalt, die Förderung der Nationalratsklubs zu Beginn der Legislaturperiode nach oben hin zu deckeln. Ein Klub sollte also zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr Klubförderung beziehen können, als es seiner Größe am Wahltag entspricht. Bei einer Verkleinerung durch Verlust eines Abgeordneten sollte ein Klub allerdings weniger Förderung erhalten.

Nationalratspräsidentin Bures: "Die Deckelung der Klubförderung nach oben würde finanzielle Beweggründe für Klubwechsel ausschließen und die Glaubwürdigkeit der Politik stärken."

In den letzten Monaten haben sieben Abgeordnete des Nationalrates den Klub jener Partei, für die sie bei der letzten Wahl kandidiert haben, verlassen. Sie sind entweder einem anderen Parlamentsklub beigetreten (Rouven Ertlschweiger, Marcus Franz, Kathrin Nachbaur, Georg Vetter) oder aber wurden sogenannte "wilde" Abgeordnete ohne Klubzugehörigkeit (Jessi Lintl, Gerhard Schmid, Ruppert Doppler).

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.parlament.gv.at

 

 

 

 

 

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