Eisenstadt: Neue Flüchtlingsunterkunft bald bezugsfertig

 

erstellt am
09. 11. 15
11:00 MEZ

BM Johanna Mikl-Leitner beim Lokalaugenschein
Eisenstadt (magistrat) - Die Adaptierungsarbeiten in der neuen Flüchtlingsunterkunft in der Ruster Straße sind kurz vor der Fertigstellung. Bundesministerin für Inneres Johanna Mikl-Leitner überzeugte sich am 06.11. gemeinsam mit Bürgermeister Mag. Thomas Steiner und Caritas- Bereichsleiter Menschen in Not Mag. Wolfgang Zöttl bei einem Lokalaugenschein von der guten Arbeit der Flüchtlingsbetreuung in der burgenländischen Landeshauptstadt.

Bürgermeister Thomas Steiner stellte von Anfang an klar, dass die Unterbringung der Flüchtlinge in den Zelten am Gelände der Bundespolizeidirektion nur eine Überganglösung sein könne: "Die Stadt hat mit dem Bundesministerium für Inneres, den zuständigen Behörden und allen beteiligten Hilfsorganisationen stets gut zusammen gearbeitet, um eine rasche Lösung zu erarbeiten."

Das ehemalige Betriebsgebäude der Telekom Austria wird künftig unter dem Titel Caritas Haus Franziskus geführt. In der Ruster Straße wurde ein gutes Flüchtlingsquartier gefunden, welches in den kommenden Tagen bereits bezugsfertig ist. Das Haus Franziskus wird nach seiner Fertigstellung Platz für maximal 170 Flüchtlinge bieten, wobei von einer dauerhaften Belegung von 85 % ausgegangen werden kann.

Übergangslösung am städtischen Bauhof
Für die Stadtgemeinde war klar, dass es bis zur Fertigstellung des neuen Quartiers einer Zwischenlösung für rund vier Wochen bedarf. In kürzester Zeit wurde die beheizbare Fahrzeughalle am städtischen Bauhof geräumt um den Flüchtlingen eine trockene und warme Unterkunft bieten zu können. Die Betreuung erfolgte weiterhin durch die vom Innenministerium beauftragte Firma ORS. Mit dem Bezug dieses Quartiers war auch die Unterbringung in den Zelten beim Bundesamtsgebäude beendet.

Betreut wird die neue Einrichtung in der Ruster Straße rund um die Uhr von der Caritas Burgenland. "Wir haben mit der Caritas einen sehr guten Partner gefunden", freut sich Bürgermeister Thomas Steiner: "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sehr viel Erfahrung in der Flüchtlingsbetreuung und haben bereits in der Vorbereitungszeit Fachkompetenz und viel Fingerspitzengefühl an den Tag gelegt."

Haus Franziskus: 170 Betten, 7 Mitarbeiter, Beratung und Betreuung
"Diese neue Flüchtlingseinrichtung wird den Namen ‚Caritas Haus Franziskus' tragen. Mit einer Kapazität von 170 Betten, 7 Mitarbeitern und einem umfangreichen Beratungs- und Betreuungspaket für die Flüchtlinge, wird diese große Einrichtung ein wichtiger, neuer Caritas Stützpunkt der Menschlichkeit", erklärt der Caritas Bereichsleiter. Ihm sei es dabei besonders wichtig, nicht nur zu versorgen: "Diese Menschen haben eine traumatische Flucht hinter sich und eine ungewisse Zukunft vor sich: wie wird ihr Asylverfahren ausgehen, was für ein Leben kommt in diesem fremden Land auf sie zu. Alles ist fremd und schwer verständlich", erläutert Wolfgang Zöttl. Schwerpunkte in der Betreuung seien daher auf das Erlernen der Sprache, das Wissen um Spielregeln und Werte und die Begegnung mit der Bevölkerung zu legen. "Unser Team ist auch in Fragen des Asyl- und Fremdenrechts gefragt, um die KlientInnen in diesem für sie so wichtigen Punkt optimal zu beraten.

"Mit diesem Hilfsprojekt stellt sich die Caritas einer großen finanziellen, personellen und organisatorischen Herausforderung. Mit Hilfe unserer vielen engagierten, freiwilligen Helfer, denen wir nicht oft genug danken können, werden wir als Caritas auch diese Aufgabe meistern. Für den langfristigen Erfolg ist aber auch die öffentliche Hand gefordert, um die so dringend notwendigen Integrationsmaßnahmen ganz wesentlich zu unterstützen", erklärt Bereichsleiter Mag. Wolfgang Zöttl.

Mikl-Leitner: Länder müssen Quartiere schaffen
"Die Bundesländer haben in den letzten Wochen und Monaten bei der Quartiersuche viel geleistet. Aber durch die steigenden Asylantragszahlen und durch das Abbauen der Zelte vor dem Winter ist es notwendig, dass die Bundesländer rasch weitere Quartiere schaffen. Durch die Initiative der Stadtgemeinde Eisenstadt werden gemeinsam mit der Caritas weitere 170 Plätze für Asylwerber hier in Eisenstadt geschaffen. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung" so Innenministerin Johanna Mikl-Leitner.

Zusätzlich zu den rund 150 am Bauhof untergebrachten Flüchtlingen leben 74 weitere Personen in privaten Unterkünften in der burgenländischen Landeshauptstadt. "Ein besonderer Dank gilt nicht nur den privaten Unterkunftsgebern, sondern auch allen beteiligten Hilfsorganisationen, NGOs und den vielen privaten Helfern, die in ihrer Freizeit Deutschkurse organisieren, Behördengänge erledigen und den Flüchtlingen bei ihrem Start in ein neues Leben in einem neuen Land behilflich sind", so Bürgermeister Thomas Steiner abschließend.

 

 

 

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