Entholzer: „In Oberösterreich muss
niemand auf der Straße schlafen“

 

erstellt am
04. 11. 15
11:00 MEZ

Linz (lk) - Immer mehr Menschen können sich das Leben nicht mehr leisten und sind von Armut bedroht. Hauptursachen für den sozialen Absturz sind meist Arbeitslosigkeit und zu geringes Einkommen bei steigenden Mietpreisen. Mit zunehmender Armut steigt auch die Zahl der von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen. Dabei betrifft Wohnungslosigkeit nicht mehr nur Randgruppen. Aufgrund extrem hoher Mieten sind auch immer mehr Frauen und junge Menschen betroffen.

„Oberösterreich besitzt eine gute Versorgung für von Wohnungslosigkeit betroffene Personen. Es muss niemand auf der Straße schlafen. Alle Wohnungslosen, die einen Schlafplatz brauchen, erhalten auch einen. Dafür sorgen im Auftrag des Landes die Träger der Wohnungslosenhilfe mit Notschlafstellen“, betont Sozial-Landesrat Reinhold Entholzer. Neben 98 Plätzen in Notschlafstellen gibt es die Angebote „Übergangswohnen“ und „Wohnheime“ (ca. 200 Plätze in OÖ) sowie die mobile Wohnbetreuung, weiters Tageszentren als niederschwellige Angebote für akut wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen. Sie dienen zur Sicherung einer minimalen Grundversorgung und bieten die Möglichkeit zum Aufenthalt, zur Hygiene und zur Ernährung. Alleine in Linz gibt es 13 derartige Einrichtungen. Weitere befinden sich in Wels, Steyr, Vöcklabruck und Braunau.

Netzwerk Wohnungssicherung - Flächendeckende Delogierungsprävention
Um Wohnungslosigkeit zu verhindern wurde 2006 in Oberösterreich das „Netzwerk Wohnungssicherung“ geschaffen, ein flächendeckendes Angebot zur Prävention von Delogierungen und zur Wohnungssicherung. Ziel des „Netzwerkes Wohnungssicherung“ war und ist, von Wohnungsverlust bedrohten Menschen eine rasche und wirkungsvolle Hilfestellung durch die Zusammenarbeit von Sozialberatungsstellen, Gemeinden und Trägern der Wohnungslosenhilfe zukommen zu lassen. Im Rahmen der Delogierungsprävention konnte für 70 Prozent erreicht werden, dass der Wohnraum erhalten bleibt bzw. ein Wechsel in eine billigere Wohnung erfolgt. Nur bei 3,3 Prozent wurde die Delogierung dann auch durchgeführt. 2014 wurden insgesamt 1.136 Haushalte von der Delogierungsprävention betreut.

Im Netzwerk Wohnungssicherung sind folgende Organisationen und Vereine tätig:

  • ARGE Obdachlose
  • Caritas für Menschen in Not
  • Evangelische Stadtdiakonie
  • Soziales Wohnservice E37
  • Sozialverein B37
  • Verein Wohnen Steyr
  • Verein Wohnplattform
  • Wohnungslosenhilfe Mosaik, Vöcklabruck



Am 03.1.. besuchte der neue Sozial-Landesrat Reinhold Entholzer im Rahmen seiner Antrittsbesuche die Angebote des Sozialvereins B 37 in Linz. Der Verein bietet seit 1988 wohnungslosen Menschen Wohnmöglichkeit und Betreuung. In den Einrichtungen bemühen sich multidisziplinäre Teams um menschenwürdige Existenzbedingungen für die an den Rand der Gesellschaft geratenen Frauen und Männer. „Es zeichnet uns als Gesellschaft aus, dass Leute, bei denen nicht alles im Leben geklappt hat, nicht im Stich gelassen werden", unterstreicht Landesrat Entholzer die Bedeutung dieser Angebote. Als nächstes wird Sozial-Landesrat Entholzer Einrichtungen der Altenpflege und –betreuung, für Menschen mit Beeinträchtigungen und der Kinder- und Jugendhilfe besuchen. „Mir ist es besonders wichtig, in den persönlichen Kontakt mit den Mitarbeiter/innen der Sozialeinrichtungen zu kommen. Damit kann ich am besten ein gutes Gespür für die täglichen Herausforderungen im Sozialbereich entwickeln. Ich freue mich auf die neuen Aufgaben“, so Entholzer abschließend.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at