"Leidenschaftlicher Historiker und Citoyen"

 

erstellt am
13. 11. 15
11:00 MEZ

Bürgermeister Michael Häupl überreicht Historiker Oliver Rathkolb das "Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien".
Wien (rk) - Am 12.11. hat der Universitätsprofessor und Historiker Oliver Rathkolb von Bürgermeister Michael Häupl das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien überreicht bekommen. Bei der Feier waren zahlreiche Ehrengäste, unter anderem Kulturminister Josef Ostermayer und VertreterInnen der Stadtregierung, sowie FreundInnen und Familie anwesend. Die Laudatio hielt Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny.

Der 12. November sei ein gutes Datum Oliver Rathkolb zu ehren, so der Kulturstadtrat, schließlich sei an diesem Tag vor 97 Jahren die Republik gegründet worden, die „Geburt des demokratischen Österreich“. Mailath würdigte Rathkolb als „Citoyen im besten Sinne des Wortes“ und als jemanden, der sich „einmischt“, „gut Zweidrittel dieser Republik“ habe Rathkolb selbst erlebt. In einer MedizinerInnenfamilie 1955 in Wien geboren, hat Rathkolb Geschichte und Jus studiert und eine beeindruckende Karriere und Publikationsliste hervorgebracht. Mailath strich Rathkolbs Engagement, Wissen und Vermittlung betreffend den Nationalsozialismus in Österreich hervor: „Zur grundlegenden Änderung des offiziellen Österreichs, was die Aufarbeitung des Nationalsozialismus betrifft, hat Rathkolb maßgeblich mitgearbeitet. Weiters nannte der Stadtrat die Aufarbeitung personenbezogener Straßennamen in Wien und die Untersuchung der Rolle der Wiener Philharmoniker als Beispiele für die gute Zusammenarbeit mit der Stadt.

Rathkolb selbst bezeichnete sich in seiner Dankesrede als „Geburtstags- und Feiermuffel“, der aber in den vergangenen Tagen Gefallen daran gefunden hätte, und als „leidenschaftlichen Wissenschafter“. Seine Kindheit, direkt am Eisernen Vorhang“ in der nördlichsten Ecke Österreichs hätte ihn geprägt, ebenso seine Arbeit als „Wasserträger“ für Bruno Kreisky, dessen Engagement für den Nahen Osten in den 70er-Jahren er besonders hervorhob. Die Ehrung sei Anerkennung für „eine unkonventionelle Zeitgeschichtsforschung; diese Auszeichnung wird dazu beitragen, die Fahne der Geschichte der Aufklärung weiterzutragen“, so Rathkolb.

 

 

 

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