Vielseitig!

 

erstellt am
17. 11. 15
11:00 MEZ

Spätgotische Bücherschätze aus Sammlungen Oberösterreichs von 17. November 2015 bis 26. März 2016 in der Oö. Landesbibliothek
Linz (lk) - Die Ausstellung "Vielseitig!" in der Oberösterreichischen Landesbibliothek ist Teil des Projektes "10 Stationen zur mitteleuropäischen Buchmalerei des 15. Jahrhunderts", an dem zahlreiche mitteleuropäische wissenschaftliche Bibliotheken beteiligt sind. Neben der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien zeigen in Österreich im Herbst/Winter 2015/16 die Universitätsbibliotheken in Salzburg und Graz, die Stiftsbibliothek Klosterneuburg und die Oberösterreichische Landesbibliothek in Linz ihre Schätze. Die Linzer Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Oberösterreichischen Landesmuseum. Zu jeder der Ausstellungen erscheint ein Katalog des Schweizer Quaternio-Verlages.

"Vielseitig" sind die ausgestellten Handschriften und Wiegendrucke nicht nur, weil sie meistens "viele Seiten" umfassen. Vielmehr entdeckt der Ausstellungsbesucher bei seinem Rundgang durch den Erlebnisraum "Altes Buch", in dem die kostbaren Originale präsentiert werden, die Vielseitigkeit der Buchproduktion im 15. Jahrhundert. Er entdeckt, dass die Bücher zuerst nur handgeschrieben, ab der Jahrhundertmitte aber in zunehmendem Maße auch gedruckt wurden, dass sie zwar weiterhin vielfach aus Pergamentblättern, immer häufiger aber auch aus Papier bestanden, dass sie unterschiedliche Texte enthielten und damit ganz unterschiedlichen Zwecken dienten und dass sie vor allem, je nach Herstellungsort und -zeitpunkt und je nach Buchtypus, in den verschiedensten Stilen und in variierenden Techniken ausgeschmückt wurden.

Die gezeigten Originale stammen ursprünglich aus Beständen von Klosterbibliotheken wie etwa Garsten, Mondsee und Baumgartenberg. Leihgaben der Österreichischen Nationalbibliothek, der Diözesan- und Universitätsbibliothek der Katholischen Privat-Universität Linz, des Oberösterreichischen Landesmuseums und der Stadt Grein ergänzen die Präsentation.
Wie die Buchproduktion im späten Mittelalter vor sich ging, wird im Atrium der Bibliothek anhand von Objekten und Abbildungen veranschaulicht. Die gezeigten Werkzeuge und Materialien - Federkiel und Tinte, Pinsel und Pigmente - lassen die Arbeit der Schreiber und Buchmaler lebendig werden. Darüber hinaus wird vorgeführt, wie aus Tierhäuten Pergament und wie aus Hadern handgeschöpftes Papier entstand, wie der Buchbinder gearbeitet und wie eine Druckerpresse im 16. Jahrhundert funktioniert hat.

 

 

 

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